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The Yinyang Master - Filmposter
Original Title:
Shishenling

China 2021

Genre:
Fantasy, Wuxia

Director:
Li Weiran

Cast:
Chen Kun
Zhou Xun
William Chan
Qu Chuxiao
Wang Likun
Shen Yue
Wang Zixuan


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The Yinyang Master

The Yinyang Master - Film Screenshot 1

Story: Qingming (Chen Kun) arbeitet für die Yinyang Behörde. Nach einem großen Krieg zwischen Menschen und Dämonen wurde der König der Dämonen besiegt und seitdem gehen sich Menschen und Dämonen aus dem Weg. Wer sich von den Dämonen dennoch ins Reich der Menschen wagt, wird mithilfe von Talismanen und Zaubern eingesperrt. Diese Gefangenen sowie der Schuppenstein, ein Stein, der die macht das Dämonenkönigs beherbergt, werden von den Yinyang Soldaten bewacht. Eines Tages werden die Leichen einiger Soldaten und von Cimu (William Chan), dem besten Freund Qingmings, entdeckt. Qingming wird am Tatort angetroffen und des Verbrechens beschuldigt, weil er teilweise Dämonenblut in sich trägt. Er flieht und sieben Jahre vergehen. Mittlerweile hat er eine ganze Heerschar an Dämonen an sich gebunden und lebt mit ihnen friedlich außerhalb der Stadt. Immer mal wieder ist er aber gezwungen, ein paar Überfälle zu begehen. Diesmal überfällt er Boya (Qu Chuxiao) und die kaiserliche Armee, die eine Tributlieferung kostbarer Schätze transportiert. Boya fällt in Ungnade und setzt alles daran, Qingming ausfindig zu machen. Kurz darauf wird der Schuppenstein gestohlen, fällt aber durch einen Zufall in die Hände einer der Dämonen Qingmings. Baini (Zhou Xun) obliegt es nun, den Stein wiederzubeschaffen und so muss sie ihren früheren Freund Qingming finden. Doch der wahre Täter hinter dem Diebstahl des Schuppensteins hat ebenfalls schon neue Pläne geschmiedet, um endlich dieses Artefakt der Macht an sich zu bringen.

Filmroll The Yinyang Master - Film Screenshot 2 The Yinyang Master - Film Screenshot 3 Filmroll
The Yinyang Master - Film Screenshot 4

Kritik: Es ist wohl wie in jeder einigermaßen informativen Kritik auch an dieser Stelle unumgänglich, zunächst einmal über den Umstand aufzuklären, dass Netflix gleich zwei Filme mit mehr oder weniger dem gleichen Titel im Programm hat. Was hat es also damit auf sich hat? "The Yin-Yang Master: Dream of Eternity" ist nur wenige Monate zuvor bei dem Streamingdienst erschienen und basiert auf dem Roman "Onmyoji" von Baku Yumemakura. Dieser wurde in China aber auch als Handyspiel umgesetzt und auf letzterem basiert jetzt der Film, mit dem sich diese Kritik auseinandersetzt. Dementsprechend gibt es zwischen den beiden Filmen natürlich unzählige Gemeinsamkeiten, doch die beiden Werke stehen ansonsten in keinem Zusammenhang. Das bedeutet, wir haben neue Darsteller und auch einen anderen Ton. "The Yinyang Master" ist beispielsweise um einiges ausgelassener und bunter, was hauptsächlich an den vielen farbenfrohen Dämonen liegt.

The Yinyang Master - Film Screenshot 5

Die Dämonen mögen tatsächlich etwas den Eindruck erwecken, als wären sie für ein eher jüngeres Publikum auf den Bildschirm gebracht worden. Erstaunlicherweise bestätigt sich diese Vermutung nicht wirklich. Die Geschichte bleibt zwar an sich recht unbeschwert, aber es gibt doch immer wieder einige Momente, die überraschend düster oder auch brutal sind. Die Dämonen geben der Fantasywelt aber ein wenig Vielfalt und zeugen von Ideenreichtum. Da sind die frechen, aber auch kampfgezeichneten Nagetiere oder Schildkröten sowie ein Kirschblütenbaum, der menschliche Gestalt annehmen kann (bzw. umgekehrt). Die Spezialeffekte sehen natürlich nicht perfekt aus, aber sie können einem hier viel besser gefallen, als beispielweise in ähnlichen chinesischen Fantasywelten, da mit ihnen ein bestimmter Stil ausgedrückt wird und sie eben gar nicht realistisch aussehen sollen. Das betrifft auch ein paar der Sets.

The Yinyang Master - Film Screenshot 6

Glücklicherweise ist das Überzeichnete aber auch nur dort vorzufinden, wo es passt. Das heißt, dass ansonsten keine offensichtlichen Green-Screens verwendet werden und wir auch ein paar echte Orte und Landschaften zu sehen bekommen, die wunderbar eingefangen sind. Man kann Regisseur Li Weiran also nur ein positives Zeugnis ausstellen, wenn es um das Visuelle geht. Leider lässt sich das nicht über den Rest des Films sagen. Da wäre selbstverständlich die Geschichte, die uns durch die bereits erwähnte andere Verfilmung des Stoffs vertraut vorkommt, aber ein paar Abweichungen bereithält und im Grunde genommen nichts Außergewöhnliches darstellt. Wo die Geschichte ansetzen müsste, um uns in die Geschehnisse hineinzuziehen, sind die Charaktere - und genau da versagt der Streifen. Keiner der Protagonisten ist ausreichend ausgearbeitet, sodass wir uns für das Schicksal der Individuen interessieren würden. Bei den Nebencharakteren sieht es erwartungsgemäß sogar noch bitterer aus.

The Yinyang Master - Film Screenshot 7

Chen Kun ("Chongqing Hot Pot") arbeitet irgendwo zwischen liebenswertem Außenseiter, verbittertem Abtrünnigen und weisem Meister. Das ganze Bild passt einfach nicht und man weiß nicht, was man von ihm halten soll. Qu Chuxiao ("The Wandering Earth") verkörpert den Dämonenjäger, der genau genommen keine Dämonen jagt und irgendeine kumpelhafte Beziehung zu Qingming aufbauen soll. Dafür gibt es dann extra eine Trinkszene, aber der Funke springt nicht über. Vielmehr wirkt die plötzliche Vertrautheit zwischen den beiden forciert. Irgendwo verbirgt sich dann auch noch eine tragische, aber nur angedeutete Liebesgeschichte zwischen Qingming und der von Zhou Xun ("Painted Skin: Resurrection") gespielten Chefin der Yinyang Behörde, aber die ist so farblos und ohne richtigen Hintergrund dahingeklatscht, dass es einem um Zhou Xuns Talent leidtut. Darstellerisch bewegt man sich hier insgesamt auf eher dünnem Eis.

Filmroll The Yinyang Master - Film Screenshot 8 The Yinyang Master - Film Screenshot 9 Filmroll

The Yinyang Master - Film Screenshot 10

Die Geschichte selbst interessiert uns wegen der mangelnden emotionalen Einbindung recht wenig und die wenigen Kämpfe sind leider auch vernachlässigbar, da diese zwar nach Wuxia-Auseinandersetzungen aussehen, im Endeffekt aber nur aus Spezialeffekten bestehen. Das Finale ist dann erwartungsgemäß ein großes Fantasyspektakel bei dem augenscheinlich viel passiert, aber eben nichts Spannendes. Ein wenig bodenständige Choreografie wäre nett gewesen. Und obwohl der Soundtrack von Shigeru Umebayashi komponiert wurde, wirkt dieser eher flach und ist vor allen Dingen zu seicht, um die Actionszenen zumindest irgendwie spannend zu gestalten. Am Ende bleibt also Fantasyunterhaltung, die für Fans vielleicht einen Blick wert sein mag, aber alle anderen kalt lassen wird. Schuld daran sind schlecht gezeichnete Charaktere und eine kaum als besonders zu bezeichnende Geschichte. "The Yin-Yang Master: Dream of Eternity" wandelt eher auf den Pfaden eines Wuxiastreifens und schneidet damit insgesamt besser ab.

(Autor: Manfred Selzer)
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