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The Yin-Yang Master: Dream of Eternity - Filmposter
Original Title:
Yin Yang Shi: Qing Ya Ji

China 2020

Genre:
Fantasy, Wuxia, Drama

Director:
Guo Jingming

Cast:
Mark Chao
Deng Lun
Wang Duo
Olivia Wang
Jessie Li
Sun Chenjun
Xu Kaicheng
Jasper
Lu Zhanxiang
Qing Wang


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The Yin-Yang Master: Dream of Eternity

The Yin-Yang Master: Dream of Eternity - Film Screenshot 1

Story: Qing Ming (Mark Chao) wird von seinem Meister als Yin-Yang Zauberer ausgebildet. Obwohl Qing Ming der beste Schüler ist, kann er immer noch nicht den Basisschutzzauber sprechen. Als dann ein altes Übel der Welt, ein Schlangendämon, den Meister und seine Schüler angreift, vermag es der Meister den Dämon zurückzuschlagen, wird dabei aber vergiftet, weil er Qing Ming retten muss, der selbst nicht in der Lage ist, seinen Schutzzauber zu wirken. Nun muss Qing Ming anstelle seines Meisters an den kaiserlichen Hof, um dort mit den Zauberern der drei anderen Himmelsrichtungen ein Ritual durchzuführen, das den Dämon wieder für einige Zeit einsperrt. Das letzte Mal handelte es sich bei dem Angriff des Dämonen nämlich nur um dessen Schatten. Der echte Dämon wurde von der Kaiserin in ihrem Körper eingesperrt. Als Qing Ming zu Gast am kaiserlichen Hof ist, wird einer der anderen Zauberer jedoch im Schlaf getötet und es liegt an Qing Ming und dem Zauberer Bo Ya (Deng Lun), den Mord aufzuklären. Die Kaiserin beauftragt außerdem den Hohepriester He Shouyue (Wang Duo), die Position des Verstorbenen einzunehmen. Die Aufgabe der Zauberer ist es nämlich auch, Dämonen in der Stadt auszuschalten und mit ihrer Geisterenergie vier Wächter zu aktivieren, die den Schlangendämon in Schach halten können. Doch am kaiserlichen Hof gibt es zahlreiche Geheimnisse und Intrigen. Nicht zuletzt Prinzessin Zhang Ping (Olivia Wang) scheint ein Teil der Verschwörung zu sein. Das ungleiche Duo Qing Ming und Bo Ya müssen sich daher zusammentun, um den Mordfall aufzuklären und den Schlangendämon zu vernichten.

Filmroll The Yin-Yang Master: Dream of Eternity - Film Screenshot 2 The Yin-Yang Master: Dream of Eternity - Film Screenshot 3 Filmroll
The Yin-Yang Master: Dream of Eternity - Film Screenshot 4

Kritik: Es ist ein wenig überraschend, dass Netflix einen Fantasy-Wuxia Film auf die Beine stellt, der vieles von dem richtig macht, was größere China-Produktionen in den Sand setzen. Nur allzu häufig wird Fantasy in China dank der Möglichkeiten von CGI-Effekten mit einem visuellen Feuerwerk und lauten Soundeffekten gleichgesetzt, sodass Geschichte und Charaktere so gut wie nicht existent sind und alles am Ende in einem bunten Chaos untergeht, siehe "Zhong Kui: Snow Girl and the Dark Crystal". Es gibt einfach keinen roten Faden oder irgendetwas, das einen an die Charaktere binden würde. Im "Fachjargon" nennt man das wohl Fantasygedöns. "The Yin-Yang Master: Dream of Eternity" schafft es, diese Probleme zu umgehen und auch ruhigere Töne anzuschlagen, die uns in der Welt und der Geschichte verankern. Das ist sehr überraschend und angenehm, nur leider hat der Film dafür an anderen Stellen Probleme.

The Yin-Yang Master: Dream of Eternity - Film Screenshot 5

Zu Beginn wird uns bereits klar, dass der Fantasystreifen auch auf viele Dialoge baut. Wir werden gekonnt in die Prämisse eingeführt und als Kontrast zu den ruhigeren Tönen gibt es dann doch schon das erste Effektgewitter, als die dämonische Schlange das erste Mal angreift. Da wird mit Schutzzaubern um sich geworfen und Portale werden kreiert, dass Doctor Strange neidisch wäre. Allerdings darf diskutiert werden, wer von wem geklaut hat, denn "The Yin-Yang Master" basiert auf der Romanreihe "Onmyoji" von Baku Yumemakura, die auch bereits, 2001/3 in Japan verfilmt wurde. Diese wiederum basiert auf dem Onmyodo, in der wie in der chinesischen Philosophie Yin und Yang sowie das Wuxing, die Fünf-Elemente-Lehre, genutzt wird, um die Natur zu beeinflussen. Klar, dass man diese Philosophie auch in eine Art Zauberschule umwandeln kann. Das macht in diesem Fantasywerk auch tatsächlich Spaß, allerdings wird auch manches Mal über die Stränge geschlagen. So sind die Wächtergeister oft mit Flügeln versehen, die sie eher so wirken lassen, als wären sie einem chinesischen Mobile-Game entsprungen.

The Yin-Yang Master: Dream of Eternity - Film Screenshot 6

Wenden wir uns gleich dem zu, was in vielen chinesischen Produktionen oft ein großes Manko darstellt und den Spaß um einiges schmälert: die Spezialeffekte. Glücklicherweise sehen diese in "The Yin-Yang Master" keineswegs billig aus. Es gibt aber ein paar Szenen, in denen sie nicht richtig überzeugen, so als wären sie schon zehn Jahre alt. Am besten funktionieren die Spezialeffekte, wenn Zauber dargestellt werden, aber auch einige der Stadtviertel wurden durch CGI gut ergänzt. Insgesamt lässt sich sagen, dass vor allem die Sets hervorragend gelungen sind und dem Film Leben einhauchen. Es gibt genug Momente, in denen die Kamera verträumt über die Szenerie gleitet und dabei das Fantasyherz höher schlagen lässt. Hier und da mag man einen Green-Screen vermuten, aber es ist eine wunderbar farbenprächtige Welt, die ihr Fundament in der Welt des Wuxias hat und damit nicht einfach nur bonbonbunt und billig wirkt, sondern Substanz hat. Technisch profitiert der Film auch von einem schönen Soundtrack von Kenji Kawai, der den Fantasyaspekt noch weiter unterstreicht.

The Yin-Yang Master: Dream of Eternity - Film Screenshot 7

Über die Charaktere lässt sich nicht viel sagen. Sie sind insgesamt sehr ernst, aber es lassen sich unter all der kühlen Höflichkeit auch andere Emotionen ausmachen. Mark Chao ("Black and White: The Dawn of Justice") spielt den Protagonisten, der einiges an Leid und Trauma mit sich trägt, aber das bereits mit der Würde eines Meisters. Mit Bo Ya entwickelt sich dann eine Rivalität, die auch von trockenem Humor geprägt ist - ein guter Ersatz für den in anderen Werken des Genres übermäßig verwendeten Slapstick -, letztlich entwickelt sich aber eine Freundschaft, die nett anzusehen ist. Die Charaktere selbst sind nicht gerade hervorragend ausgearbeitet, aber sie sind plastisch genug, dass wir uns für sie interessieren, was die Action-Szenen dann auch interessanter macht. Insgesamt muss aber festgehalten werden, dass die Action zwar nicht schlecht ist, der Regisseur aber doch manchmal in dieselben Gefilde abgleitet, wie andere Blockbuster: laut und etwas unübersichtlich. Die ruhigeren Momente, speziell jene, die fast schon einer Detektivgeschichte entnommen wirken, sind da schon etwas erfolgreicher.

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The Yin-Yang Master: Dream of Eternity - Film Screenshot 10

Wie in vielen gelungenen Werken des Fantasy-Wuxia Genres gibt es im Kern dann eigentlich doch kein simples Gut und Böse, sondern es sind die Schwächen der Menschen wie Gier und Sehnsucht, die zur Katastrophe führen. Wie beispielsweise in "Painted Skin" kann es auch hier etwas melodramatisch werden und das ist tatsächlich auch einfach ein Teil des Genres. Unerfüllbare Liebe und das damit einhergehende Leid sind ein Baustück der Romantik und in dieser Hinsicht sind viele Werke des chinesischen Wuxias mehr Romantik-Drama als all die in der Realität spielenden TV-Dramen oder Romantikkomödien. Für den ein oder anderen mag es in "The Yin-Yang Master" etwas theatralisch werden, vielleicht sogar kurzzeitig kitschig, aber wer sich in dem Genre auskennt, wird das schon kennen und sich vermutlich daran gar nicht stören. Leider ist der Film damit aber nicht unbedingt jedem zu empfehlen und auch die Geschichte, wenn sie auch ein paar gute Wendungen hat, verliert manchmal seinen roten Faden. Auch die Actionszenen wirken hin und wieder dann doch etwas zu neumodisch fantasyartig mit viel Licht und Explosionen. Insgesamt handelt es sich hier aber um einen soliden Genreeintrag.

(Autor: Manfred Selzer)
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