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The Mobfathers - Filmposter
Original Title:
Syun Lou Ding

Hong Kong 2016

Genre:
Crime

Director:
Herman Yau

Cast:
Chapman To
Philip Keung
Anthony Wong
Bonnie Sin
Gregory Wong
Carlos Chan
Deep Ng
Tony Ho
Kenny Wong


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The Mobfathers

The Mobfathers - Film Screenshot 1

Story: Chuck (Chapman To) ist Anführer der Metall-Gang und befindet sich im Krieg mit der Wasser-Gang. Bei einer blutigen Metzelei zwischen den zwei Parteien werden die beiden Anführer verhaftet. Fünf Jahre später freut sich Chuck, endlich aus dem Gefängnis zu kommen, da er seine Frau (Bonnie Sin) und seinen Sohn, den er noch nie zu Gesicht bekommen hat, in die Arme schließen kann. Doch zunächst werden Chuck und sein Erzrivale, der ebenfalls am gleichen Tag entlassen wird, von unbekannten Männern attackiert. Es gibt einen Machtkampf innerhalb der Triaden, da der Boss und seine engsten Vertrauten bald einen neuen Vertreter der Triaden wählen wollen. Chuck interessiert sich zunächst nicht für die Position, doch nachdem seine Frau ihn wenig willkommen heißt, entschließt er sich zu kandidieren. Eigentlich ist sein treuer Untergebener Luke (Philip Keung), der sich auch um Chucks Familie während seiner Gefängniszeit gekümmert hat, nominiert, doch lehnt dieser gerne für seinen Boss ab. Chucks Rivale ist Wulf (Gregory Wong), der über die finanziellen Mittel verfügt, um die Wahl zu gewinnen. Allerdings hat Chuck noch ein paar Asse im Ärmel. Wulf zeigt daraufhin, wie skrupellos er wirklich sein kann, und ein blutiger Kampf entbrennt...

Filmroll The Mobfathers - Film Screenshot 2 The Mobfathers - Film Screenshot 3 Filmroll
The Mobfathers - Film Screenshot 4

Kritik: Hong Kong gehen die Ideen aus. Das ist eigentlich schon seit einer Weile nichts Neues mehr, aber nun hat es auch Herman Yau erwischt, der bisher als Regisseur doch zumindest recht vielversprechende Arbeit abzuliefern wusste. Löblich ist, wenn schon die Geschichte nicht mit Originalität punkten kann, dass der Gewaltfaktor des Films an die guten alten 80er und 90er Jahre erinnert. Revidiert wird das Ganze wieder dadurch, dass das Blut gänzlich am Computer kreiert wurde. Aber auch an anderer Stelle haftet dem Film etwas Künstliches an. Das betrifft vor allem den Rhythmus der Geschichte, welcher sich als äußerst eigenartig, mit zahlreichen Verdichtungen, präsentiert. Dadurch bekommt "The Mobfathers" etwas Amateurhaftes. Weiterhin kann man nicht behaupten, dass der Streifen undurchschaubar wäre. Schon zu Beginn ist eindeutig, wie der Film enden wird.

The Mobfathers - Film Screenshot 5

Herman Yau ist ursprünglich auf B-Movies spezialisiert gewesen, hat sich jedoch einen Namen gemacht, weil er immer wieder äußergewöhnlich gute Streifen auf die Leinwand bringt ("Ip Man - The Final Fight") oder manchmal auch etwas Anspruch in seine Filme streut ("Sara"). Mit "The Mobfathers" macht er jedoch einige Schritt zurück. Die Geschichte kann keine neuen Elemente in den bekannten Kampf innerhalb der Triaden bringen und wie als Entschuldigung wird auch auf Filme wie Johnnie Tos "Election" referiert. Intelligenter wird das Endprodukt dadurch nicht. Auch die Charaktere können nicht alle überzeugen. Chapman To ("Isabella") gibt in der Hauptrolle allerdings eine ziemlich gute Figur ab und darf natürlich auch ein paar lustige Momente in eine im Grunde doch recht düstere Geschichte einstreuen.

The Mobfathers - Film Screenshot 6

Es sollte jedoch darauf hingewiesen werden, dass etliche der Witze in der Übersetzung verloren gehen. Weiterhin kann Chapman To zwar zusammen mit Philip Keung ("Firestorm") dafür sorgen, dass zumindest zwei der Charaktere Farbe bekommen, aber schon bei Anthony Wong ("Punished") gleitet alles ins Überzeichnete ab. Chucks Ehefrau und das Drama um die Kluft, die sich zwischen den beiden entwickelt hat, ist auch nicht sonderlich überzeugend und lässt Tiefe vermissen. Das mag auch daran liegen, dass vieles irgendwie lieblos und übereilt wirkt, wenn es um die Plotentwicklung geht. Auch Lukes Nebengeschichte um seine Tochter bleibt mehr oder weniger ein kleiner Einsprenkler, aus dem durchaus mehr hätte herausgeholt werden können. Viele der dramalastigen Momente können nicht punkten, weil ihnen nicht die nötige Zeit eingeräumt wird.

The Mobfathers - Film Screenshot 7

Mit seinen 92 Minuten ist der Film natürlich recht eng gestrickt, aber warum das unbedingt nötig ist, bleibt unklar. Vielleicht ist das auch Teil des manchmal etwas experimentell, aber auch amateurhaften, weil überhastet anmutenden, Regiestils. Manche Szenen gleiten auch ins Eigenartige ab. Das betrifft auch die Musik, die oft zu schnell einsetzt und zu abrupt wieder aufhört. Und das zieht sich wie ein Faden durch "The Mobfathers". Die Entwicklungen wirken punktuell sehr überstürzt, was manchmal auch positiv ist, wenn uns beispielsweise einige Ereignisse regelrecht schockieren. Auch wenn der Plot im Gesamten vorhersehbar bleibt, können doch jene Szenen etwas Unberechenbares vortäuschen. Dann wiederum hat sich Herman Yau beim Finale nicht wirklich mit Ruhm bekleckert, da alles generisch verläuft und das Ende überstürzt daherkommt.

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The Mobfathers - Film Screenshot 10

"The Mobfathers" haftet etwas Ungehobeltes an. Das kann manchmal in der Darstellung der Triadenwelt tatsächlich funktionieren, steht aber hinsichtlich des doch manchmal starken Amateurgehalts der Regie im starken Gegensatz zu den polierten Bildern. Irgendwo scheint Yau auch eine Botschaft in den Film bringen zu wollen, aber diese ist bereits so abgegriffen, dass man damit niemanden mehr für sich gewinnen kann. Die Gnadenlosigkeit und Gewalt gehören allerdings zu den Pluspunkten des Streifens. Wenn da nur nicht der Umstand wäre, dass das Blut und sogar einzelne Schnittwunden ausschließlich am Computer entstanden sind. Besonders gegen Ende sehen die Computereffekte unwahrscheinlich billig aus und ziehen den Film damit insgesamt irgendwie ins Lächerliche. "The Mobfathers" ist simples Genre-Futter, das überraschend amateurhaft und generisch wirkt und damit sicherlich keine Empfehlung verdient.

(Autor: Manfred Selzer)
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