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Gangster Payday - Filmposter
Original Title:
Da cha fan

Hong Kong 2014

Genre:
Crime, Romance, Comedy

Director:
Cheang Pou-Soi

Cast:
Anthony Wong
Charlene Choi
Wong Yau-nam
Chan Wai-Man
Ng Chi-Hung
Carrie Ng
Philip Keung
Deep Ng
Ai Wai


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Gangster Payday

Gangster Payday - Film Screenshot 1

Story: Gangsterboss Ghost (Anthony Wong) hat schon bessere Zeiten gesehen. Im modernen Hong Kong lässt sich mit Karaoke-Bars und Saunas nicht mehr wirklich viel Geld verdienen. Schwierig ist es für ihn auch, weil er sich weigert, Drogen zu verkaufen. Das hört sein Rivale Bill (Keung Hon-man) nicht gerne, da er mit ihm einige Drogengeschäfte machen wollte. Stattdessen will er nun Ghosts Bar kaufen, um dort selbst Drogen an den Mann zu bringen. Ghost weigert sich aber, weshalb seine Etablissements mehr als einmal verwüstet werden. Ghost lässt sich aber nicht aus der Ruhe bringen. Zumal er die Bekanntschaft mit Mei (Charlene Choi) gemacht hat, in die er sich sofort verliebt hat. Mei betreibt ein Teehaus, das sie geerbt hat, doch sie weiß nicht, wie sie den Laden führen soll. Ghost steht ihr mit seinen Männern hilfreich zur Seite, aber sein Werben um sie scheint keine Aussicht auf Erfolg zu haben. Mei hat sich nämlich schon längst in Ghosts Protegé Leung (Wong Yau-nam) verliebt. Leung nimmt allerdings Abstand von Mei, seitdem er weiß, dass sein Boss ein Interesse an ihr hat...

Filmroll Gangster Payday - Film Screenshot 2 Gangster Payday - Film Screenshot 3 Filmroll
Gangster Payday - Film Screenshot 4

Kritik: Die meiste Zeit fragt man sich bei "Gangster Payday", warum die Kritiker diesem Film durchgehend hohe Wertungen gegeben haben. Das Liebesdreieck, das im Zentrum steht, ist unbedeutend, Entwicklungen sucht man lange vergebens und irgendwie mutet der Film wie ein Echo der 80er und 90er Jahre Hong Kong Streifen an. Nur ohne deren Biss und düsteren Ton. Gegen Ende zeigen sich dann aber doch ein paar Überraschungen und die Bemühungen der Darsteller zahlen sich aus. Etwas Besonderes ist dieser Gangster-Thriller meeets Romantik-Drama dann aber letztlich nicht. Es ist lediglich die Stimmung, die ein Gefühl der angenehmen Melancholie hervorruft, vermischt mit guter Laune, welche einen teilweise von "Gangster Payday" überzeugen kann. Ob das als Empfehlung wirklich ausreicht, sei aber zunächst dahingestellt.

Gangster Payday - Film Screenshot 5

Es dauert eine Weile, bis man von den Charakteren gefangengenommen wird. Etwas Anderes als die Charaktere bleibt aber nicht. Die Geschichte selbst ist vernachlässigbar. Und das verwundert anfangs extrem. Schließlich erwartet man einen Hong Kong Thriller um die Triaden mitsamt Bruderschaft, Verrat und Blutvergießen. Zum Teil bekommt man das auch, aber recht spät und dann bleibt es auch eher enttäuschend. Stattdessen bleibt der Ton eher unbeschwert und immer wieder steht die Romantik und der Humor im Vordergrund. Hierbei muss allerdings angemerkt werden, dass der Film nicht ansatzweise so lustig ist, wie er es wohl gerne sein wollte. Das fällt immer mal wieder auf, doch stört es keineswegs so sehr, dass es peinlich wirken könnte. Zum Großteil ist das natürlich Darsteller Anthony Wong zu verdanken. Dennoch kann durch den Humor eine angenehme Atmosphäre kreiert werden.

Gangster Payday - Film Screenshot 6

Wong ("Punished", "Ip Man: The Final Fight") sorgt natürlich für die Highlights im Film. Sein Gangster ist irgendwie müde geworden, doch als er Mei trifft, überkommt ihn neue Vitalität. Die Art, wie er Mei nachstellt, ist manchmal belustigend und manchmal beängstigend, da er durchaus etwas von einem Stalker an sich hat. Die Sympathien sind aber klar auf seiner Seite. Auch Charlene Choi ("Sara", "The Sorcerer and the White Snake") gibt eine überzeugende Darstellung ab, die oft auch angenehm subtil ist. Ähnlich sollte wohl auch die Darstellung von Wong Yau-Nam ("The Midnight After") ausfallen, doch sein Gangster bleibt schlichtweg zu flach. Was leider dafür sorgt, dass das Liebesdreieck nicht funktioniert und aufgezwungen wirkt.

Gangster Payday - Film Screenshot 7

Obwohl zu Beginn ein Foto von "Ghost", das für seine Beerdigung gemacht wurde, gezeigt wird, hält sich die Spannung in Grenzen. Wir wissen, dass der Ton gegen Ende in düstere Gefilde übergehen wird, aber als dies geschieht, bleibt trotz allem eine gewisse Unbeschwertheit. Das liegt auch an dem Soundtrack, der in den dramatischen Momenten dafür fast unnötig kitschig anmutet. Die Geschichte ist überdies für jeden Hong Kong Filmfan der 80er und 90er vollkommen abgedroschen. Vermutlich sollte dadurch ein Gefühl der Nostalgie erzeugt werden, denn das funktioniert in der Tat, aber es bleibt am Ende einfach zu wenig, um als gelungene Geschichte zu funktionieren. Allerdings muss man "Gangster Payday" zu Gute halten, dass der Genremix weitaus besser funktioniert, als man annehmen müsste. Da aber alles im Grundton unbeschwert bleibt, besitzen auch die wenigen düsteren Momente keine emotionale Kraft.

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Gangster Payday - Film Screenshot 10

Es bleibt aber dieses eigenartige Gefühl der Nostalgie und Melancholie. Die Sehnsucht nach den vergangenen "goldenen Tagen", die immer wieder als Thema aufgegriffen werden. Das zeigt sich auch stets in der Geschichte, so wird der Immobilienwahnsinn oft kritisiert und traditionelle Etablissements wie Karaoke-Bars, Saunas und Teehäuser haben keine Chance mehr in der Moderne, so scheint es. "Gangster Payday" kann damit doch tiefgründiger sein, als man es anfangs vermuten mag. Hätte man diesen Film aber wirklich gebraucht? Das ist wahrlich schwierig mit "Ja" zu beantworten. Es wird letztendlich keine neue Geschichte erzählt, alles bleibt eher auf dem Niveau ordentlichen Standards und nur die Atmosphäre weiß ab und an zu gefallen. Wer also eine Reise in die Vergangenheit machen möchte, ist hier richtig. Der Rest kann den Film getrost links liegen lassen.

(Autor: Manfred Selzer)
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