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A Writer's Odyssey - Filmposter
Original Title:
Ci sha xiao shuo jia

China 2021

Genre:
Fantasy, Action

Director:
Lu Yang

Cast:
Lei Jiayin
Dong Zijian
Yang Mi
Wang Shengdi
Yu Hewei
Guo Jingfei
Yang Yi
Tong Liya


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A Writer's Odyssey

A Writer's Odyssey - Film Screenshot 1

Story: Guan Ning (Lei Jiayin) sucht seit sechs Jahren seine kleine Tochter Tangerine (Wang Shengdi). Sie wurde entführt und nach all den Jahren hat er endlich die Täter ausfindig machen können. Nachdem er sie gestellt hat, entkommen sie jedoch und der Lastwagen voller Kinder, den sie zurückgelassen haben, lässt die Polizei vermuten, dass der noch am Tatort befindliche Guan Ning der Entführer ist. Dank der Hilfe von Tu Ling (Yang Mi) kann er entkommen und die Frau stellt sich als jemand vor, der weiß, wo er seine Tochter finden kann. Sie arbeitet im Auftrag des Milliardärs Li Mu (Yu Hewei), dessen App ein riesiger Erfolg auf dem Markt ist. Unglücklicherweise ist er aber auch krank und Tu Ling teilt Guan Ning mit, dass die Gesundheit ihres Chefs direkt mit der Gesundheit des Bösewichts in der kontinuierlich weitergeführten Internetgeschichte "Godslayer" verbunden ist, die vom erfolglosen Autor Lu Kongwen (Dong Zijian) geschrieben wird. Guan Ning soll den Autor töten und im Gegenzug werde ein DNA-Test mit den fünf möglichen Kandidaten seiner Tochter, die man ausfindig machen konnte, durchgeführt. Guan Ning willigt ein, erkennt aber beim Lesen der Geschichte Lus, dass seine äußerst lebhaften Träume, die er in letzter Zeit hat, ein direktes Abbild der Geschichte des Autors darstellen. Als er dann Lu Kongwen kennenlernt, hat er Zweifel, ob er ihn wirklich umbringen soll, oder ob dieser ihm nicht viel eher dabei helfen kann, seine Tochter zurückzubekommen, denn in der Geschichte gibt es ein Mädchen, das eindeutig seine Tochter darstellt.

Filmroll A Writer's Odyssey - Film Screenshot 2 A Writer's Odyssey - Film Screenshot 3 Filmroll
A Writer's Odyssey - Film Screenshot 4

Kritik: Es gibt Filme, bei denen braucht man einfach etwas länger, um mit ihnen warmzuwerden. "A Writer's Odyssey" ist so ein Fall. Es ist schnell klar, dass hier zwei verschiedene Welten parallel als Schauplatz der Geschichte dienen, und auch wenn die Rahmengeschichte ganz klar jene in der Realität ist, durchdringen die beiden Realitäten sich immer wieder gegenseitig. Damit ist der Fokus anders als in beispielsweise "Super Me" gleichmäßiger verteilt. Das macht es wiederum schwer, in den Film einzusteigen. Wir haben uns kaum richtig orientiert, da befinden wir uns plötzlich in einer Fantasywelt und haben es mit einer lebendigen Rüstung und einem nach Rache sinnenden jungen Mann zu tun, der einen gottgleichen Herrscher stürzen will. Es dauert einfach, bis die beiden Storyfäden lange genug nebenher gelaufen sind, bis man so etwas wie eine Verbindung zwischen beidem herstellen kann. Aber auch dann sieht man dem Film weiterhin an, dass gleich drei Personen an dem Drehbuch gearbeitet haben.

A Writer's Odyssey - Film Screenshot 5

Das Kritische daran - gerade im Fantasygenre -, zu viele Ideen, vor allem auch visuelle, auf einmal vorzustellen, ist, dass man sich schnell erschlagen fühlt und man das Ganze als Fantasy-Gedöns abtut. So ging es mir auch hier. Trotz seiner angeblich zweieinhalb Jahre in Postproduktion kann man auch nicht wirklich sagen, dass das CGI überzeugend aussieht. Aber dann ist da die großartige Kameraarbeit von Han Qiming, eine hervorragende Beleuchtung und einfallsreiche Kostüme bzw. innovatives Monsterdesign. Und so hat man ab einem bestimmten Punkt das Gefühl, dass die Welt genau so und nicht anders aussehen soll, dass es der intendierte Stil ist, ein Stil, der noch ein wenig mehr Realität und Fiktion voneinander trennen will. Schon wird das CGI fast schon zu einer der Stärken. Soll aber wirklich eine Grenze zwischen den beiden Welten kreiert werden? Denn eigenartigerweise steckt auch die Realität voller Fantasyelemente. Nicht nur vermag Kongwen, durch seine Geschichten Einfluss auf die Realität zu nehmen, Guan Ning kann aus einem Stein ein todbringendes Geschoss machen, und dann gibt es da noch weitere Kandidaten für eine Superheldenschule.

A Writer's Odyssey - Film Screenshot 6

Auf diesen Aspekt wird aber nicht weiter eingegangen. Wahrscheinlich ist das auch eines der Probleme, die ich anfangs mit dem Film hatte. Irgendwann akzeptiert man die Dinge aber, wie sie sind und lässt die beiden Welten mit ihren speziellen Regeln einfach auf sich wirken. Das ist der Moment, in dem man in den Film hineingesogen wird. Bis dahin schafft es aber die Visualität einen in ihren Bann zu ziehen. Der Film kreiert eine schöne Atmosphäre, die anders als bei anderen Fantasystreifen Chinas vor allem durch seine Düsterheit hervorsticht. Dadurch haben Verfolgungsjagden über die Dächer, riesige Äxte und sogar eine Schlacht, inklusive Drachen zusammengesetzt aus riesigen Ballons, einen ganz anderen Charakter als in den bonbonbunten Produktionen, die sich an die ganze Familie richten. Hier geht es tatsächlich um etwas und ein Ableben steht immer im Bereich des Möglichen. Auch das viele Blut, das fließt, unterstreicht dies umso mehr. Dieser Umstand trägt enorm zur Spannung bei.

A Writer's Odyssey - Film Screenshot 7

Der hohe Grad an Ideenreichtum sollte bei einigen der angesprochenen Elemente bereits durchgeschienen sein. Es gibt aber noch etliche weitere Szenen, die etwas Besonderes an sich haben, sei es Guan Ning, der sich in einer Bibliothek gegen einige Schergen mit Golfbällen zu wehren weiß, oder das große Finale, das gegen einen gigantischen "Gott" stattfindet. Selbst oder besonders bei letzterem macht die Action Spaß. Während ich in Filmen wie "The Yinyang Master" trotz all des lauten Krachs und der Effekte eher einschlafe, hängt man hier gespannt am Bildschirm. Das ist eine schöne Leistung und es sollte nicht verwundern, denn die Regie übernahm bei diesem Werk Lu Yang, der bereits mit "Brotherhood of Blades" und dem Nachfolger zeigen konnte, dass er sich auf Wuxiastreifen versteht - und das macht sich auch hier bemerkbar. Dennoch ist es die größte Schwäche des Films, dass die Nahtstellen zwischen den beiden Geschichten einfach zu groß bleiben und sich der Film nicht richtig als Ganzes anfühlen kann.

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A Writer's Odyssey - Film Screenshot 10

Schade ist weiterhin, dass man aus den Individuen und ihren Persönlichkeiten in beiden Welten mehr hätte herausholen können und auch gewisse Parallelen oder Unterschiede noch stärker hätte herausarbeiten müssen. So wird man zu Beginn etwas an "Sucker Punch" erinnert - viel für die Augen, aber der Rest ergibt erstmal keinen Sinn. Speziell in der Mitte wird es etwas holprig und man kann nicht ganz nachvollziehen, wie sich bestimmte Dinge entwickeln, denn auch in der Realität kommt es zu Zufällen, als wären diese lediglich einem Schriftsteller zu verdanken (wie gesagt, dreien, um genau zu sein...). Das lässt es viel zu lange dauern, bis wir auch emotional in den Film investiert sind. Vieles passt einfach nicht richtig zusammen, doch glücklicherweise geht es im Kern um einen Vater, der komme, was wolle, seine Tochter retten will. Irgendwann holt das den Zuschauer ab und man fiebert mit. Das ist auch einem guten Soundtrack von Jed Kurzel und hervorragenden Soundeffekten zu verdanken. "A Writer's Odyssey" ist ehrlich gesagt eine bunte Mischung aus Gutem und Schlechtem, aber letzten Endes überwiegt das Gute um einiges und der Film macht Spaß.

(Autor: Manfred Selzer)
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