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Super Me - Filmposter
Original Title:
Qi Huan Zhi Lv

China 2019

Genre:
Fantasy, Action, Comedy, Drama

Director:
Zhang Chong

Cast:
Darren Wang
Song Jia
Cao Bingkun
Wu Gang
Chin Shih-Chieh
Wang Ziyi
Kevin Lee


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Super Me

Super Me - Film Screenshot 1

Story: Sang Yu (Wang Talu) leidet seit langem unter Schlaflosigkeit. Eigentlich soll er San Ge (Cao Bingkun) ein Drehbuch abliefern und dieser wartet schon seit Ewigkeiten darauf. Weil Sang Yu aber nicht schlafen kann, ist er auch nicht in der Lage, sich auf das Schreiben zu konzentrieren. Er wird immer wieder in seinem Traum von einem blauen, humanoiden Wesen getötet. Der Drehbuchschreiber verliert schon bald seine Wohnung und lebt auf der Straße. Einzig die Cafébesitzerin Hua'er (Song Jia), die er aus der Ferne anhimmelt, ist ihm ein Lichtblick im Leben. Irgendwann ist er aber so weit unten im Leben angekommen, dass er beschließt, sich das Leben zu nehmen. Der Pfannkuchenverkäufer an der Ecke hält ihn jedoch davon ab und gibt ihm den Tipp mit auf den Weg, sich bei seinem nächsten Albtraum doch einfach ins Gedächtnis zu rufen, dass das alles nur ein Traum ist und somit vielleicht zu erwachen, bevor er erneut darin stirbt. Als Sang Yu wieder einschläft und von dem dämonenartigen Wesen, das ihn in seinen Träumen verfolgt, ein Schwert durch die Schulter bekommt, beherzigt er den Tipp und erwacht tatsächlich vorzeitig aus seinem Albtraum. Zu seiner Überraschung befindet sich aber das goldene Schwert, das ihn soeben im Traum verletzt hat, in seinen Händen. Sang Yu traut seinen Augen nicht und als er dann auch noch herausfindet, wie viel das Schwert wert ist, kann er es gar nicht erwarten, das Ganze in der nächsten Nacht wieder auszuprobieren. Und in der Tat schafft er es ein weiteres Mal, einen Gegenstand aus seinem Traum in die Realität mitzunehmen. Für den gescheiterten Drehbuchschreiber eröffnet sich ein neues Leben, eines, in dem er sich auch endlich traut, Hua'er anzusprechen.

Filmroll Super Me - Film Screenshot 2 Super Me - Film Screenshot 3 Filmroll
Super Me - Film Screenshot 4

Kritik: Wenn man es genau nimmt, richtet sich dieser Film wahrscheinlich nur an eine sehr kleine Berufsgruppe, nämlich die der Drehbuchschreiber. Schließlich wird Sang Yu von einer Schreibblockade gequält, die ihm seit Wochen den Schlaf raubt. Aber auch wenn man den Fokus auf der mentalen Gesundheit des Protagonisten nicht mitbekommen sollte, erweist sich "Super Me" als erstaunlich unterhaltsam und die teilweise negativen Kritiken im Internet entpuppen sich als nicht wirklich gerechtfertigt. Es gibt in der Tat ein großes Problem mit dem Streifen und das ist ironischerweise das Drehbuch, denn am Ende verfasert sich dieses in zu viele Richtungen und möchte tiefgründiger daherkommen, als es ein Recht hat. Aber als Fantasy-Komödie, die sogar eine unaufdringliche Romanze beherbergt, kann "Super Me" überzeugen. Glücklicherweise ist der Film vor allem nicht so überdreht, wie man das normalerweise bei solchen Genrewerken aus China kennt.

Super Me - Film Screenshot 5

Darren Wang ("Railroad Tigers") spielt die gescheiterte Existenz Sang Yu, der immer weiter absteigt und schließlich auf der Straße landet. In seinen Träumen muss er sich stets seinen inneren Dämonen stellen und dabei stirbt er jedes Mal aufs Neue. Bis er realisiert, dass er dabei wertvolle Gegenstände mitnehmen kann. Eine Metapher dafür, dass sich auch die besten Drehbuchautoren bei den Ideen ihrer Vorgänger bedienen? Von da an verschiebt sich das Augenmerk aber thematisch auf Gier und was diese mit uns anrichten kann. Darren Wang hat etwas Comichaftes an sich, aber es ist nicht so augenfällig, dass es stören würde. Darüber hinaus ist seine Wandlung durchaus glaubwürdig dargestellt. Sang Yu wird durch seine Gier aber keineswegs zu einem vollkommen unsympathischen Gesellen und dafür sorgt die Liebesgeschichte, die ihn in gewisser Weise erdet.

Super Me - Film Screenshot 6

Song Jia ("Shock Wave") spielt das Liebesinteresse, eine Frau, die im Leben einmal zu viel enttäuscht wurde, immer wieder ihre Träume aufgeben muss - dieses Mal ist es ihr Café - und hart an der Grenze zur Depression steht. Für den gescheiterten Drehbuchschreiber ist Hua'er aber die unschuldige Liebe, der er schon seit seiner Jugend im Geheimen hinterherrennt. Die Romanze ist nicht jener bonbonbunten Natur, in der alles wunderbar ist, vielmehr wirkt sie angenehm anders, da Hua'er äußerst vorsichtig bei Sang Yu ist, der offensichtlich ein reicher Mann ist. Es gibt sogar ein paar Momente, die eher an ein Drama erinnern mögen, aber sentimental wird die Geschichte dabei nicht. Gepaart wird das mit spaßigen Traumsequenzen, durch die der Protagonist weiteren Reichtum anhäuft, und obwohl er dabei jedes Mal sterben muss, wird er so immer selbstbewusster, ja später nimmt er sogar Einfluss auf seine Kräfte in den Träumen.

Super Me - Film Screenshot 7

Gelungen sind dabei vor allem die Spezialeffekte. Zu Beginn werden diese eingesetzt, um fast schon so etwas wie eine Horroratmosphäre zu erzeugen, später dann erinnern sie an die eines Fantasy-Actionstreifens. Diese Mischung der genannten Genres geht erstaunlich gut auf und erhöht den Unterhaltungswert. Dank der Liebesgeschichte hat man auch nicht das Gefühl, dass der Film nicht wüsste, was für eine Geschichte er erzählen will. Man vermutet, dass es um Gier, Liebe und die Erfüllung der eigenen Träume geht, aber wie in jedem narrativen Medium braucht es auch eine Krise, die überwunden wird und das kann eben nicht einfach nur sein, dass die Jugendliebe für sich gewonnen wird. Nein, es tritt eine Gangsterorganisation auf den Plan, die auch etwas von Sang Yus Kuchen abhaben will. Und damit drängen sich auch die filmischen Probleme in den Vordergrund, denn ab da will "Super Me" wirklich zu viel und fühlt sich nicht mehr kohärent an. Auch wenn der Film vorher schon recht ernst sein konnte, fließt plötzlich Blut, es gibt lebensbedrohliche Situationen und der Einsatz fällt insgesamt zu hoch aus.

Filmroll Super Me - Film Screenshot 8 Super Me - Film Screenshot 9 Filmroll

Super Me - Film Screenshot 10

Das Ende bringt dann alles nochmal auf eine andere Ebene. Es gibt einen Twist bzw. sogar mehrere und Regisseur Zhang Chong kann sich für kein Ende richtig entscheiden. Natürlich fragt man sich da unweigerlich, ob vielleicht auch die chinesische Zensurbehörde ihre Hände im Spiele hatte und Zhang deshalb nicht seine eigene Vision auf den Bildschirm bringen durfte. Man sollte aber auch nicht zu gnädig sein, sondern ganz klar festhalten, dass "Super Me" mit seinem Ende einige Zuschauer, die sich bis dahin gut unterhalten gefühlt haben, mit Fragezeichen und Frust zurücklässt. Die eigenartige Richtung, die der Film gegen Ende einschlägt, ändert aber nichts daran, dass "Super Me" ansonsten ein gelungener Genre-Mix ist, der spaßig ist, ein gutes Tempo vorweist und sich interessanterweise auch nicht in den Klischees verliert, die wir dem Film anfangs zuschreiben wollen.

(Autor: Manfred Selzer)
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