Story: Superintendent Wong Man-Bin (Gordon Lam) arbeitet für das CCB (Commercial Crime Bureau), hilft jedoch dem Buchhalter Law
Wing-Tat (Lo Hoi-Pang) illegale Geldgeschäfte zu verheimlichen. Wong arbeitet nämlich tatsächlich für Malcolm Wu (Michael Wong), der mit Hilfe von Law einen
namhaften Experten an Bord holen will, um Investoren für den Z Hedgefonds an Land zu ziehen. William Luk (Louis Koo) vom ICAC (Independent Commission Against
Corruption) geht der Verschwörung, die hinter Wong steckt, auf den Grund und kann langsam die richtigen Verbindungen herstellen. Dann gibt es da noch das
rätselhafte Mädchen Angel (Dada Chen), das eine Beziehung zu Wu zu haben scheint, aber sich auch für dessen Zwecke prostituiert. Luks Ermittlungen werden
letztlich nicht nur durch Wongs Einheit behindert, sondern auch von einer weiteren unabhängigen Einheit, die seine Untersuchungen überwacht. Dennoch trägt
Luks Untersuchung Früchte, auch wenn er sich immer noch nicht sicher sein kann, wie weit sich die Verschwörung in die höchsten Regierungskreise und das Ausland
erstreckt.
Kritik: Michael Wong in einem Crime-Thriller? Das bedeutet meistens nichts Gutes... Und tatsächlich zeigt uns der Garant für B-Movies auch
diesmal wieder, dass er einfach weiß, wie er seine Rolle auf den Bildschirm bringen muss, dass man weinen und lachen zugleich muss. Und Wong spielt sogar damit!
Damit ist Wong das Augenzwinkern im Film und der am wenigsten bedenkliche Faktor in dem Thriller. Das größte Manko ist, dass "Z Storm" ein einziger großer
Propaganda-Film für die Hong Kong Regierung und ihren Kampf gegen Korruption darstellt. Das hätte man leicht verschleiern können, aber technisch hat der
Film mit Mängeln zu kämpfen, die dazu führen, dass wir sehr häufig eigenartige Kameraaufnahmen präsentiert bekommen, die mit dem pathetischen Soundtrack
tatsächlich aus einem Werbefilm stammen könnten.
"Z Storm" kann nicht annähernd die Komplexität der Geschichte erlangen, die bei dem Thema nötig gewesen wäre. Politische Entwicklungen und
Verschwörungen sind nicht glaubwürdig transportiert und es gibt einige Logikfehler. An sich ist die Geschichte aber im Kern gar nicht so schlecht. Auch wenn
sich anfangs alles auf Gordon Lams ("Firestorm") Charakter konzentriert und dieser später lange Zeit überhaupt keine Rolle mehr
spielt. Dafür bekommen wir aber eben Michael Wong ("Nightfall", "Beast Cops"). Wer den Kult um seine
Person und seine obligatorischen englischen Dialogfetzen nicht versteht, hat einfach zu wenige Filme mit ihm gesehen oder hat schlichtweg das 90er Jahre
Hong Kong Kino verpasst. Was hier irgendwie lustig wirkt, ist aber manchmal auch ein Problem, denn...
...wir befinden uns schon lange nicht mehr in den 90ern. Dennoch wird hier ein Soundtrack präsentiert, der aus Versatzstücken alter Actionstreifen zu bestehen
scheint. Oft passen die Stücke überhaupt nicht und wollen epische Momente kreieren, die schlichtweg nicht zu sehen sind. Aber der nervtötende Soundtrack
ist nicht einmal das Schlimmste. Problematischer ist eine extrem amateurhafte Kameraführung, die im starken Kontrast zum augenscheinlich hohen Budget steht.
Mal wird zu viel gezoomt, an anderer Stelle verharrt die Kamera unnötig auf der Stelle. Dann wiederum gibt es Einstellungen, bei denen man glaubt, sich in
einem Werbefilm zu befinden. Louis Koo nimmt man außerdem einen Werbeträger ohne Weiteres ab. Das führt sogar so weit, dass man Schleichwerbung vermutet,
wo eigentlich gar keine intendiert war. Was soll man dazu noch weiter sagen...
Man könnte vielleicht erwähnen, dass man manchmal den Eindruck hat, tatsächlich Blockbuster-Entertainment vorgesetzt zu bekommen, doch dann wiederum fühlt
man sich dank David Lams Regie zu häufig an einen TV-Film erinnnert. Dazu passen auch einige vorhersehbare Enthüllungen gegen Ende und dämliche Zufälle.
Weiterhin ist bezeichnend, dass in den paar Momenten, in denen versucht wird, den Personen etwas mehr Hintergrund zu verleihen, der Film am wenigsten
überzeugen kann. Das involviert speziell Szenen mit Dada Chen ("Vulgaria"), die auf emotionaler Ebene keine überzeugende Arbeit
leistet. Hauptdarsteller Louis Koo ("Aberdeen", "The White Storm"), der in diesem Jahr wieder
einmal in gefühlt jedem zweiten Hong Kong Film mitspielt, verleiht seiner Rolle die nötige Intensität, mehr aber auch nicht.
Immerhin ist die Geschichte recht flott erzählt, sodass gerade zu Anfang keine Langeweile aufkommt. Gegen Ende gibt es dann auch ein paar Actionszenen, allerdings sind diese sehr fade und uninspiriert umgesetzt. Aber das Tempo kann auch nicht bis zum Ende beibehalten werden und trotz seiner knappen 90 Minuten fühlt sich der Thriller daher unnötig lang an. Die Geschichte bietet Potential, doch hätte das Drehbuch mindestens noch drei bis vier Überarbeitungen gebraucht. Man hat ständig den Eindruck, dass der Plot eigentlich recht komplex ist, aber je weiter der Film voranschreitet, als desto simpler erweist sich das Ganze und ist oft stark von "Cold War" abgekupfert. Außerdem ist es oft enttäuschend, wodurch im Fall weitere Fortschritte erzielt werden. Hier mangelt es dem Film an Ideen. Auch wenn "Z Storm" mäßig unterhaltsam ist (zumindest für all jene mit einem Faible für 90er Streifen im modernen Gewand), das größte Problem des Films bleibt die propagandahafte Darstellung der ICAC Einheit.