Story: Li Hui (Sammo Hung) schreibt seine beiden Söhne Li Yi (Wang Wenjie) und Li Er (Wang Yachao) an einer Wushu-Schule ein. Dort freunden
sich die beiden Kinder schnell mit Fong, Zhang und Yauwu an. Zusammen gründen die fünf die "Jing Wu Men"-Gruppe. Die Kinder nehmen sich vor, so viele Medaillen
wie möglich für ihre Schule zu gewinnen und gleichzeitig Helden für Recht und Ordnung zu sein. Jahre später sind die fünf immer noch unzertrennlich, doch
jeder von ihnen muss nun auch seinen eigenen Weg für die Zukunft finden. Yi will ein komplexes Manöver für den nächsten Wushu-Wettbewerb meistern, den
ursprünglich seine verstorbene Mutter vorgeführt hat. Fong sieht sich derweil damit konfrontiert, dass ihre Eltern ihre Schulgebühr wegen finanzieller
Schwierigkeiten nicht mehr bezahlen können. Daher überlegt sie, als Stuntwoman zu arbeiten. Kuo Nan (Zhang Jin), ein ehemaliger Schüler, arbeitet im Filmgeschäft
und kann ihr helfen. Ein anderer ehemaliger Schüler, He Le (Tie Nan), bittet Kuo Nan ebenfalls um Hilfe. Er braucht angeblich für einen Film zwei kleine
Kinder, die Wushu beherrschen. Tatsächlich braucht He Le, der vor Jahren wegen seiner Brutalität der Schule verwiesen wurde, die Kinder für einen
Menschenhandel-Ring. Den versuchen die Jing Wu Men nun aufzuhalten.
Kritik: Familienfreundliche Kampfkunstunterhaltung gibt es doch eher selten. Aber woher sollte diese eher kommen als aus China, dem Land,
in dem die guten Jungs im Film immer gewinnen müssen und die Bösen ihrer gerechten Strafe zugeführt werden. Um dem Film die nötige Werbung zu geben, wird
er zumeist unter "Jackie Chan Presents: Wushu" veröffentlicht. Schließlich hat Chan den Film mitproduziert. Außerdem ist sein Kumpel Sammo Hung in dem
Streifen zu sehen. Dieser nimmt allerdings eher eine größere Nebenrolle ein und so erweist sich der unbeschwerte Actionstreifen als Gefährt für eine Vielzahl
junger Talente, die alle ihre Wushu-Fähigkeiten zur Schau stellen. Letzten Endes wurde der Film an einer echten Wushu-Schule mit echten Schülern gedreht.
Dementsprechend sind die körperlichen Darbietungen beeindruckend, man sollte aber nicht fein nuanciertes Schauspiel erwarten.
Leider ist das amateurhafte Schauspiel aber nicht das einzige Problem. Bald zeigt sich, dass auch die Regie eher an die eines Wushu-Praktizierenden erinnert,
der sich einfach mal hinter die Kamera gestellt hat. Und ganz so verkehrt ist das gar nicht. Regisseur Antony Szeto hat neben diversen anderen Kampfsportarten
auch Wushu gelernt und sein Geburtsland Australien beim Internationalen Wushu Wettbewerb vertreten. Die Regie ist zuweilen zwar flott,
wobei vor allem der schnelle Schnitt zuweilen irritiert, kann aber nie filmisch dort seine Akzente setzen, wo es nötig wäre. Das gibt den Bildern
etwas Amateurhaftes, das man zwar oft genug übersehen kann, aber grundlegend den ganzen Film durchzieht. Auch die Kämpfe betrifft dies manchmal, aber
immerhin weiß Szeto, dass man bei seinen Darstellern am besten einfach nur draufhält.
Unglücklicherweise hält er sich nicht immer daran und so sind die Kämpfe ab und an ebenfalls von einigen schnellen Schnitten unterbrochen. Das nimmt den
Leistungen der Wushu-Künstler etwas vom Wow-Faktor. Immerhin gibt es aber kein (offensichtliches) Wirefu und die Darsteller machen ihre Stunts wirklich selbst.
Den Kämpfen fehlt dabei ein wenig der richtige Rhythmus, dafür wird man aber mit ein paar originellen Bewegungen entschädigt. Besonders herausragend sind die
Wushu-Vorführungen, wobei auch hier unnötige Schnitte das Gesamtbild stören. Schön ist aber, dass "Wushu" ein Hauptaugenmerk auf die Philosophie der
Kampfkunst legt und damit für die jungen Kämpfer auch ein Weg zur Selbstfindung darstellt. Es wäre besser gewesen, hätte Szeto diesen Aspekt tiefgehender
behandelt, anstatt eine lächerliche Nebengeschichte um Menschenhändler einzuschieben, die als dramatischer Action-Aufhänger dient.
Gerade die Bösewichte sind dabei so karikativ dargestellt, manchmal sogar frei von jeglicher schauspielerischer Glaubwürdigkeit, dass man beinahe glaubt,
es handelt sich bei "Wushu" um einen Propagandafilm, der Wushu als Werkzeug zur Beseitigung alles Bösen in China zeigen will. Ja, die chinafreundliche
Thematik ist fast schon problematisch. Die naiven Aspekte des Films kann man zwar auch dem zuschreiben, dass wir die Welt aus den Augen der jugendlichen
Schüler sehen, aber ein gewisser Patriotismus und auch Klischees bezüglich der anvisierten Botschaften ist nicht zu leugnen. Die Geschichte ist
demnach lachhaft und dramaturgisch passiert auch nicht viel. Die Charaktere wachsen ebenfalls nicht und das interessanterweise nicht mal hinsichtlich ihrer
Wushu-Expertise. Wer also einen Film über das Wachsen in einer Kampfkunst sehen will, ist hier fehl am Platz.
Da der Streifen durchgängig familienfreundlich bleibt, sind die Kämpfe keineswegs brutal. Selbst wenn die Kicks sehr hart wirken, wird das dadurch relativiert, dass der Rezipient gleich wieder aufsteht, als hätte er einen leichten Klaps bekommen. Sammo Hung ("The Bodyguard", "Rise of the Legend") funktioniert neben den Laiendarstellern als Vaterfigur recht gut und erdet den Film. Erst zum Finale hat er dann auch einen Kampf, der ganz ordentlich ist. Das ist aber auch das große Problem. Die Kämpfe sind lediglich ordentlich und richtige Wow-Effekte sucht man abseits der Wushu-Vorführungen vergebens. Und diese kann man sich auch bei diversen Wettbewerben anschauen. Als Familienfilm mag "Wushu" durchaus funktionieren, aber ansonsten bleibt der Streifen etwas zu platt, um nicht zu sagen sogar langweilig.