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Rise of the Legend - Filmposter
Original Title:
Huang feihong zhi yingxiong you meng

China 2014

Genre:
Action, Crime

Director:
Roy Chow Hin-Yeung

Cast:
Eddie Peng
Sammo Hung
Wang Luodan
Jing Boran
Angelababy
Wong Cho-Lam
Zhang Jin
Feng Jiayi


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Rise of the Legend

Story: Wong Fei-Hung (Eddie Peng) will einer der Söhne von Meister Lei (Sammo Hung) werden. Lei ist der rücksichtslose Anführer der Black Tiger Gang und hat zusammen mit seinen drei Söhnen die Stadt Guangzhou fest in seiner Hand. Neben den Opiumhöhlen und Freudenhäusern kommt vor allem niemand an ihm vorbei, wenn es um den Handel am Hafen geht. Auch die Westler machen mit ihm Geschäfte. Als es darum geht, den Kopf einer rivalisierenden Gang zu beschaffen, nutzt Wong seine Chance und gewinnt das Vertrauen von Lei. Er wird zu einem seiner Söhne. Tatsächlich lässt er jedoch der Orphan Gang, einer rechtschaffenen Vereinigung, die von Wongs Freunden Fiery (Jing Boran) und Chun (Wang Luodan) geleitet wird, immer wieder wichtige Informationen zukommen. Wong versucht die anderen drei Söhne gegeneinander auszuspielen und zwei Schlüssel in seinen Besitz zu bringen, die das Schatzhaus Leis öffnen. Wong Fei-Hung musste als Kind mitansehen, wie sein Vater durch die Hand ähnlicher Verbrecher ums Leben gekommen ist und versucht nun alles, um Recht und Ordnung nach Guangzhou zu bringen, selbst wenn das bedeutet, die Rolle eines ebensolchen Verbrechers zu spielen...

Kritik: Lange Zeit war es still um den Volkshelden Wong Fei-Hung. Yip Man und seine zahlreichen pseudo-autobiographischen Verfilmungen waren schlichtweg angesagter. Aber nun wird sich endlich an einem Reboot versucht. Das Endresultat überzeugt mit moderner Optik und solider Regie, bleibt aber weit hinter Tsui Harks "Once Upon a Time in China" zurück. Zum Großteil liegt das daran, dass die Geschichte weg vom Nationalhelden geht und einen frei erfundenen Plot um Gerechtigkeit und Freiheit in den Vordergrund stellt, in der Wong leider schlichtweg durch jeden beliebigen anderen Helden ausgetauscht werden könnte. Besonders irritierend ist sogar, dass die Undercover-Note des Films Wong augenscheinlich ein paar dunklerere Seiten geben soll, doch genau dafür sind die einzelnen Persönlichkeiten schlichtweg nicht ausreichend genug ausgestaltet.

Rise of the Legend - Film Screenshot 11

"Rise of the Legend" geht respektvoll mit seinem Ursprungsmaterial um und versucht den Volkshelden für ein junges Publikum auf die Leinwand zu transportieren. Irgendwie fehlt dem Helden dabei das Rechtschaffene und Reine, aber Wong ist hier letztlich noch ein ungeschliffener Diamant und so mag das in Ordnung sein. Weniger gelungenen sind die Beziehungen zwischen den Individuen. Besonders stark fällt das zwischen Wong und Lei auf. Hier soll es anscheinend irgendeine Form des Lehrer-Schüler-Verhältnisses geben und sein unausweichlicher Verrat an Lei soll für Wong womöglich ein kleines moralisches Dilemma darstellen, gerade am Ende wird das offensichtlich, aber überzeugen kann das an keiner Stelle. Dafür wird das Verhältnis zwischen den beiden viel zu sehr vernachlässigt. Tatsächlich hätte das dem Film aber eine interessante Note verliehen und so bleibt die Entscheidung, darauf zu verzichten, fragwürdig.

Rise of the Legend - Film Screenshot 12

Genauso fragwürdig wie dafür im Gegenzug den Film mit zahllosen Charakteren zu überladen, von denen dementsprechend keiner tiefgehend behandelt werden oder auch nur einen bleibenden Eindruck beim Zuschauer hinterlassen kann. Unglücklicherweise trifft das auch auf Wong Fei-Hung zu. Eddie Peng ("Unbeatable", "Tai Chi Zero") bringt eine starke physische Präsenz mit und die Kamera verweilt einmal zu oft auf seinen Bauchmuskeln, aber dieser Fanservice für das weibliche Publikum gehört wohl einfach dazu. Ansonsten kann Peng eine solide Darstellung abgeben und bringt damit keine Schande über sich. Mehr ist leider nicht drin. Das Jungenhafte und Verletzliche seiner Person im Zusammenspiel mit seiner Ungezügeltheit mögen zu einem jungen Wong Fei-Hung passen, aber etwas mehr charakterliche Tiefe hätte man dennoch erwartet.

Von den restlichen Personen ist allemal vielleicht noch Chun interessant, die zusammen mit einer Freudendame und Wong ein Liebesdreieck kreiert, das zu keinem Zeitpunkt emotional vereinnahmen kann. So verhält es sich in "Rise of the Legend" aber grundsätzlich. Wir fühlen uns von den Geschehnissen niemals vereinnahmt. Schuld daran mag auch das Episodenhafte des Films sein. Die einzelnen Kapitel sind so offensichtlich gestaltet, dass man ohne Weiteres zwischen ihnen Pausen einlegen könnte. Das führt weiterhin auch zu Problemen beim Tempo. Viel zu sehr ziehen sich bestimmte Teile des Films in die Länge, statt dass die Zeit genutzt würde, um den Charakteren mehr Farbe zu verleihen. Weiterhin ist ein Problem, dass das Drehbuch nicht nur etliche Rückblenden bereithält, sondern diese sogar noch einmal im Dialog erklärt, obwohl wir uns schon längst ein ausreichendes Bild machen konnten. Ein bisschen Intelligenz darf man dem Zuschauer schon zusprechen...

Rise of the Legend - Film Screenshot 13

Die Action ist hübsch anzusehen, aber ebenfalls nicht wirklich gelungen. Die High Definition Zeitlupenaufnahmen stellen zu oft Äußeres über Substanz und so erinnert gerade der Kampf im Regen zu sehr an "The Grandmaster". Corey Yuens Choreographie ist an sich aber gelungen, nur gibt es zu wenige Kämpfe und speziell das Finale gegen Sammo Hung ("SPL") enttäuscht, obwohl Sammo die beste Darstellung abgibt. Eddie Pengs Bewegungen sind etwas zu unausgereift. Roy Chows ("Nightfall", "Murderer") Regie bietet aber schöne Bilder und kreiert gerade durch seinen häufigen Einsatz eines Kamerakrans beinahe epische Szenen. Doch trotz ansprechender optischer Umsetzung und einer soliden Geschichte mangelt es an ausgereiften Charakteren und einem guten Tempo. Vielleicht hätte man bei einer Laufzeit von 131 Minuten auf die zahllosen Zeitlupen-Aufnahmen verzichten können und damit den Film um 15 Minuten kürzen können...

(Autor: Manfred Selzer)
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