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Wolf Warrior - Filmposter
Original Title:
Zhan Lang

China 2015

Genre:
Action

Director:
Wu Jing

Cast:
Wu Jing
Yu Nan
Scott Adkins
Ni Dahong
Kevin Lee
Shi Zhaoqi
Zhou Xiaoou
Fang Zibin


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Wolf Warrior

Wolf Warrior - Film Screenshot 1

Story: Leng Feng (Wu Jing) ist der beste Scharfschütze in der PLA. Als er während eines Einsatzes den Bruder des Drogenbarons Ming Deng (Ni Dahong) tötet und dabei das Leben einer Geisel gefährdet, droht ihm eine Entlassung aus dem Militär. Colonel Long Xiaoyun (Yu Nan) wird jedoch aufmerksam auf ihn und bietet ihm an, ein Teil der Spezialeinheit "Wolf Warriors" zu werden. Nur die Besten der Besten schaffen es in diese Einheit. Bei seinem ersten Einsatztraining erweist er sich zwar zum Teil als Einzelkämpfer, er hat aber das nötige taktische Denken, das den anderen zuweilen fehlt. Plötzlich wird jedoch mit echter Munition auf sie geschossen. Der Drogenbaron hat eine Elite-Einheit an Söldnern unter der Leitung von Tomcat (Scott Adkins) auf Leng Feng angesetzt. Das Training wird zum bitteren Kampf ums Überleben, denn selbst als endlich Verstärkung und Munition im Einsatzgebiet an der chinesischen Grenze ankommen, erweisen sich die Söldner als gefährliche Gegner, die den Soldaten immer einen Schritt voraus zu sein scheinen. Mittlerweile steht aber auch die Ehre der chinesischen Armee auf dem Spiel, sodass es kein Zurück mehr gibt. Die ausländischen Invasoren müssen die Macht Chinas zu spüren bekommen.

Filmroll Wolf Warrior - Film Screenshot 2 Wolf Warrior - Film Screenshot 3 Filmroll
Wolf Warrior - Film Screenshot 4

Kritik: "Wolf Warrior" war einer jener Streifen, die irgendwie ganz unten auf meiner Liste der noch zu sehenden Filme stand. Zwar hat er Wu Jing in der Hauptrolle, aber mehr als ein B-Movie schien der Actionfilm nicht zu sein. Nach dem enormen Erfolg der Fortsetzung, die in China etliche Kassenrekorde gebrochen hat, war jedoch klar, dass ich mir mit eigenen Augen ansehen muss, was den Reiz dieses Films ausmachen soll. Zumindest der erste Teil stellt sich aber als genau das dar, wofür ich ihn gehalten habe: ein vergessenswerter Film mit dünner Geschichte, flachen Charakteren und sehr, sehr viel Patriotismus. Genau genommen hätte man "Wolf Warrior" auch als einen lang gezogenen Propagandafilm für das chinesische Militär verkaufen können, wenn sich die Spezialeinheit nicht stellenweise richtig dämlich anstellen würde.

Wolf Warrior - Film Screenshot 5

Dem Film sieht man manchmal an, dass er durchaus als Big-Budget-Streifen verstanden werden will. Es gibt etliche Explosionen, unzählige Kugeln werden verschossen und Helikopter und Panzer sind in einer Szene sogar so zahlreich zu sehen, dass sie fast nicht in ein Bild passen - der Unterstützung durch das Nanjinger Militär sei Dank. Dann wiederum spielt sich fast der gesamte Film in einem Wald ab, was eigentlich typisch für Amateurfilme ist. Des Weiteren gibt es eine ziemlich schreckliche Szene, in der die Soldaten gegen Wölfe antreten müssen. Diese sind natürlich vollständig am Computer kreiert worden und sehen alles andere als überzeugend aus. Es ist für die Handlung, die Dramatik oder sonst irgendwas auch gar nicht von Belang, dass sich die Spezialeinheit gegen Wölfe zur Wehr setzen muss. Soll damit gesagt werden, dass die wahren Wölfe eben unsere Supersoldaten sind? Das wäre wohl nicht gerade sehr subtil...

Wolf Warrior - Film Screenshot 6

Allerdings ist Subtilität etwas, dass man hier absolut vergebens suchen wird. Dies betrifft vor allem die Art, wie das chinesische Militär dargestellt wird. So viel Patriotismus, wie in einigen Reden des Generals oder den Dialogen der Soldaten wiederzufinden ist, kann nur noch lächerlich wirken. Dazu gesellt sich an fast jeder Stelle ein heroischer Soundtrack, bei dem man sich nur noch fragt, wann die chinesische Flagge auf dem Bildschirm im Wind wehend zu sehen sein wird. Tatsächlich bekommt der bereits unterlegene Held der Geschichte nochmal einen gehörigen Adrenalinschub, als sein Land beleidigt wird und er die Flagge seiner geliebten Heimat vor sich sieht. Eigenartigerweise war das alles weniger störend, als erwartet. Vermutlich erwartet man bei Actionfilmen dieser Art aus China, siehe den aktuellen Actionstreifen "Extraordinary Mission", auch gar nichts anderes mehr.

Wolf Warrior - Film Screenshot 7

Ok, dann gibt es wenigstens ordentlich Action, oder? Ja, das kann man durchaus sagen. Es wird viel geschossen und es geht allgemein recht militärisch zu. Aber man muss sich fragen, warum eine Spezialeinheit unter den Spezialeinheiten in die simpelsten Fallen der Söldner läuft bzw. sich in einer Reihe aufstellend umschießen lässt. Wu Jing ("SPL 2: A Time for Consequences") stellt den Übersoldaten dar, der augenscheinlich in der Mitte des Films einen Schuss ins Herz abbekommt und einfach weiter macht. Später zuckt er nicht einmal mehr kurz, wenn er angeschossen wird. Dafür schwitzt er aber ungemein und zwar so, dass es schon zum Lachen ist. Als hätte Wu zwischen jeder Szenen einen Kübel Wasser über den Kopf bekommen. Wirklich sympathisch kann sein Actionheld aber nur bedingt sein. Seine angedeutete Romanze mit seiner Vorgesetzten, gespielt von Yu Nan ("No Man's Land"), soll ihm wohl eine menschlichere Seite verleihen.

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Wolf Warrior - Film Screenshot 10

Wu Jing ist hier aber auch Regisseur und er konnte als Co-Regisseur bereits Erfahrung mit "Legendary Assassin" auf diesem Gebiet sammeln. Was soll man aber groß sagen? Die Action ist schön eingefangen und die Regie ist absolut nicht amateurhaft. Wirklich Besonderes bekommt man hier aber nicht zu sehen. Eine echte Schande ist aber, dass Wu und Scott Adkins ("Doctor Strange", die "Undisputed"-Reihe) gegeneinander antreten und der Kampf absolut enttäuschend ist. Hier wurde die große Gelegenheit eines Traumkampfes zwischen zwei Kampfkunstexperten verpasst. Immerhin ist Adkins als Bösewicht weitaus überzeugender als die üblichen Englisch sprechenden Ausländer in chinesischen Filmen. Ansonsten, um es kurz zu machen, bleibt nur zu sagen, dass "Wolf Warrior" keine Empfehlung verdient, aber als stupide Actionunterhaltung durchaus ihren Reiz haben kann.

(Autor: Manfred Selzer)
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