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SPL 2: A Time for Consequences - Filmposter
Original Title:
Saat po long 2

Hong Kong 2015

Genre:
Action, Crime

Director:
Cheang Pou-Soi

Cast:
Tony Jaa
Wu Jing
Simon Yam
Louis Koo
Zhang Jin
Unda Kunteera Yhordchanng
Ken Lo
Candy Yuen
Babyjohn Choi
Jun Kung


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SPL 2: A Time for Consequences

SPL 2: A Time for Consequences - Film Screenshot 1

Story: Kit (Wu Jing) ist ein Undercover-Cop, der mit Drogenproblemen zu kämpfen hat. Er infiltriert eine Bande von Organhändlern, angeführt von Hung (Louis Koo), die Menschen nach Thailand entführen und in ein Gefängnis sperren, bis ihre Organe entnommen werden. Hung selbst braucht ein neues Herz und als Spender kommt nur sein Bruder in Frage. Als dieser entführt werden soll, kommt es jedoch zu einer Schießerei zwischen Gangstern und Polizei, wobei Kits Identität auffliegt. Die Polizei hat Hungs Bruder und Hung schickt Kit nach Thailand ins Gefängnis, wo der Killer Ko (Zhang Jin) dafür sorgt, dass die Wärter, unter ihnen Chai (Tony Jaa), keine Fragen stellen. Dafür bietet er Chai nicht nur Geld an, sondern setzt auch einen Spender für seine Tochter in Aussicht, die an Leukämie erkrankt ist. Chai scheint keine andere Wahl zu haben, als die Augen vor den grausamen Dingen, die im Gefängnis vor sich gehen, zu verschließen, denn der Spender, den er versucht hat zu kontaktieren, meldet sich nicht. Er weiß nicht, dass es sich bei diesem Spender ausgerechnet um Kit handelt. Kits Vorgesetzter Chan (Simon Yam) will derweil den Undercover-Cop aus dem Gefängnis befreien, doch das scheint nur möglich, wenn er dafür Hungs Bruder aushändigt.

Filmroll SPL 2: A Time for Consequences - Film Screenshot 2 SPL 2: A Time for Consequences - Film Screenshot 3 Filmroll
SPL 2: A Time for Consequences - Film Screenshot 4

Kritik: Sind wir ehrlich - "SPL 2" hatte eigentlich nie eine Chance, eine würdige Fortsetzung zu "SPL" zu sein. Zu verklärt ist die Einstellung gegenüber dem ersten Teil, der zuweilen schon als künftiger Klassiker betitelt wird. Das ist schlichtweg übertrieben, aber der erste Teil hat auf jeden Fall einige der energiegeladensten und direktesten Kämpfe seit langem bereitgehalten und war darüber hinaus noch ein düsterer Hong Kong Streifen, wie wir sie lieben. Die Fortsetzung ist eigentlich gar keine, versucht seinen eigenen Weg zu gehen und irgendwie doch noch den Ton des Originals zu treffen. Überraschung: Das ist tatsächlich gelungen. Dabei sieht es die meiste Zeit gar nicht so aus. Erst gegen Ende dreht der Film richtig auf. Davor erweist sich "SPL 2" als erstaunlich storyzentriert, wobei hier auch etwas zu viel des Guten geleistet wird.

SPL 2: A Time for Consequences - Film Screenshot 5

Bleiben wir gleich bei der Geschichte. Niemand hat etwas dagegen, dass der Actionstreifen voller Zufälle ist. Das fällt in die Schublade Karma und Schicksal, so wie wir es von Hong Kong Filmen gewohnt sind. Doch etwas überladen wirkt die Geschichte schon mit ihren diversen Abzweigungen. Das kann nicht immer überzeugen, und dennoch - und hier verbirgt sich ein eigenartiger Widerspruch, der den gesamten Film durchzieht - schadet es der Geschichte keineswegs, dass etliche Fäden miteinander verwoben werden. Vielleicht ist das, weil es den Film etwas interessanter und vielschichtiger macht, als wir es bei dem Titel erwartet hätten. Es wird sich auch viel mehr um die Charaktere gekümmert, als man verlangt hätte, obwohl hier nichts Außergewöhnliches geleistet wird. Eine angenehme Überraschung.

SPL 2: A Time for Consequences - Film Screenshot 6

Es ist schlichtweg merkwürdig, dass der Film letztlich nicht völlig verworren ist und man der Geschichte leicht folgen kann. Dafür gebührt Lob. Außerdem wirken die Protagonisten etwas wärmer und menschlicher als im ersten Teil, nicht zuletzt weil die Geschichte um Chais Tochter einige dramatische Szenen bereithält. Das ist eindeutig eine kluge Entscheidung von Regisseur Cheang Pou-Soi gewesen, der mit "Dog Bite Dog" zwar einen hervorragend düsteren Film abgeliefert hatte, aber bereits in seinem nächsten Streifen "Shamo" einfach zu düster wurde, als dass man noch mit irgendjemandem hätte mitfiebern können. Diesmal bleibt alles sehr düster, gerade das Schmutzige einiger Sets mit dem schummrigen Licht weiß zu gefallen, und die Helden des Films haben ihre Dämonen, aber sie bleiben menschlich und ermöglichen damit einen leichten Zugang zu diesem ansonsten sehr harten Actionthriller.

SPL 2: A Time for Consequences - Film Screenshot 7

Das sind aber alles für die meisten wahrscheinlich nur unnütze Zusatzinformationen. Schließlich ist hier die Action das, worauf sich jeder freut. Allerdings macht sich hier in den ersten 90 Minuten Enttäuschung breit. Es gibt ein paar nette Kämpfe und Ideen, gerade als der Gefängnisaufstand ausbricht und die Kamera mit einigen Tricks beim Schnitt anscheinend immer direkt am Geschehen bleibt, aber selbst ein Kampf Wu Jings gegen einen Gangster mit Messern, während im Hintergrund das gleiche Lied wie im ersten Teil läuft (eine gelungene Anspielung an den Kampf in der Gasse aus "SPL", bei dem die Rollen vertauscht sind und Wu Jing diesmal den Guten spielt), fehlt hier einfach das Tempo und die Energie, nach der man sich gesehnt hat. Aber... man darf beruhigt sein. Die letzte halbe Stunde entschädigt dafür. Hier stimmt wieder alles und man darf in Begeisterungsstürme ausbrechen.

Filmroll SPL 2: A Time for Consequences - Film Screenshot 8 SPL 2: A Time for Consequences - Film Screenshot 9 Filmroll

SPL 2: A Time for Consequences - Film Screenshot 10

Ok, mit Einschränkungen. Denn das Finale wird immer wieder durch Schnitte zu Sa unterbrochen, womit der Film auf emotionaler Ebene gestärkt werden soll. Mit Erfolg, aber es ist der Action abträglich. Der Action zuträglich ist dagegen ein großartiges Set einer villenartigen Halle mit kleinen Brunnen, das ein Gefühl des epischen Showdowns gepaart mit Klasse kreiert. Nicht zuletzt ist das der perfekten Verwendung von Mozarts Requiem und Vivaldis Vier Jahreszeiten zusammen mit Chan Kwon Wings Soundtrack geschuldet. Im Besonderen ist aber Zhang Jin dafür verantwortlich. Seine Rolle ist eigentlich nicht groß, aber er bleibt durch seine Explosivität und Beinahe-Unverwundbarkeit im Endkampf einfach in Erinnerung. Dagegen verblassen fast schon Wu Jing ("Invisible Target") und Tony Jaa ("Tom Yum Goong"), obwohl sie ein tolles Team darstellen und im Showdown ebenfalls beweisen dürfen, dass sie es noch draufhaben. Neben Wu Jing ist übrigens auch Simon Yam ("Two Thumbs Up", "The Midnight After") wieder wie im ersten Teil dabei, doch auch er in einer ganz anderen Rolle. Vorkenntnisse sind also nicht nötig, aber gerade das Ende spielt mit dem Vorwissen (und den Ängsten), das man aus dem ersten Teil mitbringt, sodass Fans hier eindeutig mehr Spaß haben werden. Am Ende bleibt zu sagen: Nicht so gut wie der erste Teil, aber eine gelungene "Fortsetzung" und ein schöner Actionfilm.

(Autor: Manfred Selzer)
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