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The Bravest - Filmposter
Original Title:
Liehuo Yingxiong

China 2019

Genre:
Action, Thriller, Drama

Director:
Tony Chan

Cast:
Huang Xiaoming
Du Jiang
Yang Zi
Tan Zhuo
Zhang Zehan
Gu Jiacheng
Yin Xiaotian
Gao Ge


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The Bravest

The Bravest - Film Screenshot 1

Story: Jiang Liwei (Huang Xiaoming) ist Captain bei der Feuerwehr und macht bei einem Einsatz den verheerenden Fehler, einen Anfänger das Gebäude eines vermeintlich gelöschten Brands kontrollieren zu lassen. Dabei kommt es zur Katastrophe und der Anfänger verliert sein Leben. Jiang wird degradiert und sein Kollege Ma Weiguo (Du Jiang) bekommt seinen Posten. Seine Frau Li Tang (Zhuo Tan) und sein Sohn leiden ebenfalls darunter, dass man Jiang vorwirft, für den Tod des Kollegen verantwortlich zu sein. Doch tatsächlich macht sich niemand mehr Vorwürfe als der Feuerwehrmann selbst. Er sucht daher nach einer Möglichkeit seine Tat wiedergutzumachen und ist daher sofort an Ort und Stelle, als ein Notruf von einer Ölpipeline am Hafen eingeht. Dort gab es eine beachtliche Explosion, nachdem sich das Öl in der Pipeline entzündet hatte. Allerdings soll es bald zu einer noch größeren Katastrophe kommen, denn das Feuer erhitzt einen gigantischen Tank mit Öl, der jederzeit hochgehen könnte. Die Pipelines können elektronisch nicht mehr geschlossen werden und ein manuelles Schließen scheint unmöglich, weil man dafür in das brennende Inferno müsste. Schließlich kommt es aber noch schlimmer. Sollte der Tank explodieren bzw. das Feuer weiter um sich greifen, würden einige Tanks mit giftigen Stoffen zu Schaden kommen und ihren Inhalt freigeben. Dann wären alle Bewohner der Millionenmetropole in Lebensgefahr. Jiang, Ma und sein Team müssen große Opfer bringen, um ein Desaster zu verhindern...

Filmroll The Bravest - Film Screenshot 2 The Bravest - Film Screenshot 3 Filmroll
The Bravest - Film Screenshot 4

Kritik: "The Bravest" ist als Film ein ziemlich beeindruckendes Spektakel. Der Titel lässt schon vermuten, dass man es hier mit einer großen Werbeanzeige für die Feuerwehr zu tun hat und dass sich speziell China absolut nicht vor Amerika und seinem Pathos in diesem Filmgenre zu verstecken braucht, dürfte auch klar sein. Aber macht das den Film automatisch schlecht? Nein, das wäre nämlich unfair. Natürlich geht es hier um Helden, also Personen, die sich für andere aufopfern, und das geht Hand in Hand mit einem gewissen Umfang an Melodramatik. Selbstverständlich unterstreicht der Soundtrack solche Szenen auch stark und es wird oft genug zu viel des Guten. Aber hat man wirklich etwas anderes erwartet? Dieser Desaster-Film hat einige Schwächen, aber das, wofür sich die meisten interessieren werden, sind das Feuer und die Explosionen. Und hier leistet China Beeindruckendes. Ein wahres Hollywood-Spektakel mit einem erstaunlich hohen Budget, das bei der Action kaum Wünsche offen lässt.

The Bravest - Film Screenshot 5

Aus China ist man ein Übermaß an schlechtem CGI gewohnt, man siehe "Shanghai Fortress", aber auch wenn es hier an der einen oder anderen Stelle computergeneriertes Feuer gibt, ist das keineswegs peinlich umgesetzt oder man kann zumindest darüber hinwegsehen. Denn hauptsächlich bekommt man hier praktische Effekte geliefert. Echtes Feuer, beeindruckende Explosionen, die man in diesem Umfang aus China wohl noch nicht gesehen hat, und Flammen, die fast schon zu leben scheinen. An dieser Stelle sei aber auch auf ein paar fragwürdige Entscheidungen hingewiesen. So sind z.B. die Soundeffekte ebenfalls sehr gelungen und bieten das nötig Maß an Wucht, aber gleichzeitig versucht man dem Feuer eine Stimme, die nach der eines Dämons klingt, zu geben. Das ist ziemlich platt, weil es wenig subtil umgesetzt wurde. Diese Plattheit setzt sich auch in anderen Bereichen fort. Nicht zuletzt beim Drama.

The Bravest - Film Screenshot 6

Der Held der Geschichte hat natürlich einen tragischen Fehler begangen und versucht diesen um jeden Preis wieder gutzumachen. Huang Xiaoming ("The Sniper") hat natürlich nicht viel, mit dem er arbeiten kann. Alle Charaktere sind lediglich Archetypen und das ist umso schlimmer, als dass man sich tatsächlich Zeit nimmt, mit Nebencharakteren dem Helden der Geschichte mehr Farbe zu verleihen. Gleichzeitig gibt es dank Jiangs Ehefrau und seinem Sohn auch noch ein paar Nebengeschichten, die verfolgt werden können. Sonst wäre man die ganze Zeit nur bei den Feuerwehrmännern geblieben und hätte nichts vom Privatleben der Personen erfahren. Doch einen wirklichen Mehrwert haben diese Szenen nicht. Jiang wird durch sie nicht plastischer und seine Familie ebensowenig. Es wird lediglich ein wenig mehr Drama verbaut. Dasselbe kann über Du Jiangs ("Operation Red Sea") Charakter und sein Verhältnis zu seinem Vater gesagt werden.

The Bravest - Film Screenshot 7

Drama ist in einem Film wie "The Bravest" unumgänglich, aber mit den zahllosen Slow-Motion-Szenen unterlegt von "epischem" Soundtrack ist das doch etwas mehr, als man verdauen kann. Regisseur Tony Chan, der zuvor vergessenswerte Romantikstreifen gedeht hat, hat nach eigener Aussage Wert auf die zwischenmenschlichen Beziehungen legen wollen, aber was wir hier bekommen ist lediglich Kitsch. Und Pathos. Da der Film auf einem Buch über die Katastrophe am Xingang Hafen basiert und man an die Helden erinnern will, ist letzteres vielleicht entschuldbar, zumal immerhin keine nationalistischen Töne zu finden sind. Trotzdem verleiht es einem Film, der mit seiner schönen Action und seinen beeindruckenden Explosionen ansonsten in einer Liga ganz oben mitspielt den Charme eines B-Movies. Unterstrichen wird das von eigenartigen Szenen wie jener, in der für einen gefallenen Kameraden eine Schweigeminute eingelegt wird, während das Feuer weiter brennt und man kurz vorher noch betont hat, wie wichtig jede Sekunde ist. Außerdem fragt man sich, wer die Person jetzt eigentlich genau war, die sich geopfert hat. Der Name wird zwar immer wieder in unsere Köpfe gehämmert, aber trotzdem wissen wir nichts über sie.

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The Bravest - Film Screenshot 10

Richtig dämliche Szenen gibt es jedoch am laufenden Band: Da wäre jemand, der ertrinkt und nicht mehr ins Leben zurückgeholt wird. Bei so vielen Feuerwehrmännern könnte man doch erwarten, dass zumindest einer Wiederbelebungsmaßnahmen einleiten würde! Oder eine gigantische Treppe wird von einem Tank gelöst, indem beherzt auf eine einzige Schraube gehämmert wird! Was soll's, immerhin stimmt das Tempo. Kurzzeitig erlauben einem ruhigere Szenen eine Verschnaufpause von der Action und die Hauptattraktion des Films bleibt das Feuer, das gigantische Sets verschlingt und in HD einfach nochmal um einiges beeindruckender aussieht als in Filmen wie "Backdraft". Das Fazit lautet daher, dass man das Melodrama am besten für sich mit einem Augenzwinkern sieht, von der Charakterausarbeitung nicht zu viel erwartet und einfach nur Spaß mit der Action und den fantastischen Explosionen hat. Das Budget hat "The Bravest" jedenfalls gewinnbringend genutzt. Dafür gibt es auf jeden Fall ein Lob.

(Autor: Manfred Selzer)
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