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Shock Wave - Filmposter
Original Title:
Caak Daan Zyun Gaa

Hong Kong 2017

Genre:
Action, Crime

Director:
Herman Yau

Cast:
Andy Lau
Jiang Wu
Song Jia
Philip Keung
Ron Ng
Felix Wong
Leo Wang
Shek Sau
Liu Kai-chi


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Shock Wave

Shock Wave - Film Screenshot 1

Story: Cheung (Andy Lau) ist ein Experte für Bombenentschärfung und hat vor sieben Jahren eine Gangsterorganisation unter dem Kriminellen Hung (Jiang Wu) infiltriert. Während eines Bankraubs, bei dem auf der Flucht mehrere C4-Ladungen gezündet werden, überwältigt Cheung eine Hälfte der Gangster, darunter auch Hungs Bruder. Hung selbst kann im zweiten Fluchtwagen jedoch entkommen. Er schwört Rache, doch erst Jahre später soll es zu dieser kommen. Cheung ist mittlerweile befördert worden und hat auch im Privatleben mit seiner Freundin Carmen (Song Jia) Glück. Doch plötzlich erschüttert eine Reihe von Bomben Hong Kong. Schließlich wird der Cross-Harbour Tunnel von Hung, der sich nun Blast nennt, in seine Gewalt gebracht. An beiden Enden des Tunnels steht ein Truck mit jeweils 500kg C4. Blast hat einige Hundert Geiseln in seiner Gewalt und möchte nur mit Cheung als Vermittler sprechen. Er fordert die Freilassung seines Bruders und droht, alle verstrichenen zehn Minuten über dem Ultimatum eine Geisel zu töten. Allerdings kommt es beim Transport des Bruders zu einem Verkehrsunfall. Darüber hinaus verfolgt Cheung mit seiner Geiselnahme aber noch ein ganz anderes Ziel.

Filmroll Shock Wave - Film Screenshot 2 Shock Wave - Film Screenshot 3 Filmroll
Shock Wave - Film Screenshot 4

Kritik: Würde man "Shock Wave" nüchtern bewerten, gäbe es kaum einen Grund, den Film uneingeschränkt zu empfehlen. Will man aber einfach mal wieder gut von einem Actionstreifen aus Hong Kong unterhalten werden, ist man mit Herman Yaus Big-Budget Blockbuster bestens bedient. Wer nach Explosionen sucht, wird nicht enttäuscht werden. Außerdem gibt es einige Schießereien und die Brutalität zeigt auch ganz klar, dass es sich trotz der Angleichung an festlandchinesische Wünsche hier um einen Hong Kong Streifen handelt. Deutliche Schwächen offenbart der Film aber bei seinem Drehbuch und speziell den Charakteren. Man hat das Gefühl, als wollte Yau eine Hommage an diverse Klassiker des 80er und 90er Actionkinos abliefern. Das macht Spaß, ist aber einfach nicht zeitgemäß und steht im Kontrast zum modernen Look des Films.

Shock Wave - Film Screenshot 5

Es ist schwierig, sich vorzustellen, dass ein Film wie "Shock Wave" an den Kinokassen floppt. Und so hat das 23 Millionen Dollar teure Spektakel seine Kosten locker wieder eingespielt. Das Geld sieht man den aufwändigen Sets jedenfalls an. Auch die Explosionen sind hervorragend und größtenteils nicht am Computer generiert. Wie so häufig sehen die CGI-Effekte, wie die Helikopter, nicht immer sehr überzeugend aus. Dafür hat man sich bei der Action einiges einfallen lassen und die Kamerafahrten durch den Tunnel während des Finales erzeugen eine wunderbare Dynamik. Der Film ist zweifellos teuer produziert und so begeistern speziell die Actionsequenzen. Bei den Schießereien sterben auch mal ein paar Geiseln, was dem Film zusammen mit ein paar überraschend harten Szenen - ein Arm wird abgetrennt, eine andere Person fliegt in die Luft - den bereits erwähnten Hong Kong Flair gibt.

Shock Wave - Film Screenshot 6

Den Einfallsreichtum, den man bei der Action und der Regie zuweilen zeigt, sucht man leider beim Drehbuch vergebens. Es scheint als hätte man hier diverse Versatzstücke aus anderen Actionklassikern wiederverwendet. Und es ist nicht so, dass es nicht neue Ideen geben würde. Gelungen ist nämlich die Nebengeschichte um den Besitzer eines Tunnels, für den die Geiselnahme ein Explodieren seines Firmenwertes und der Aktien bedeutet. Hier hätte Yau mehr mit arbeiten müssen. Stattdessen bringt er noch eine Liebesgeschichte mit ein, die vielleicht die langweiligste der letzten Jahre ist. Song Jia ("The Final Master") versprüht in ihrer Rolle so wenig Charisma, dass man sich andauernd fragt, was Cheung eigentlich genau an ihr findet. Und obwohl ganz klar er zunächst ein Interesse an ihr hat und sie die Kälte einer Gefriertruhe von sich gibt, wartet sie auf nichts sehnlicher, als die berühmten drei Worte von ihm zu hören, und er bringt sie nicht über die Lippen?

Shock Wave - Film Screenshot 7

Gleichermaßen unglaubwürdig und dämlich verhält es sich mit manchen Dialogen. Cheung und den Antagonisten schreiend aufeinander schießen zu sehen und Blast immer wieder die gleichen Worte sagen zu hören, zeugt nicht gerade von Kreativität. Es hilft auch nicht, dass Blast zu emotional als Bösewicht daherkommt. Für jemanden mit einem so komplexen Plan scheint das etwas eigenartig. Und so richtig hassenswert ist er auch nicht, obwohl er immer wieder mal eine Geisel umbringt. Jiang Wu ("A Touch of Sin") liefert hier also eine recht enttäuschende Darbietung ab. Auch der Rest der Besetzung ist eindimensional und besteht bestenfalls aus Klischees. Andy Lau ("Saving Mr. Wu") schafft es dagegen, seiner Rolle das nötige Charisma zu geben. Wie bei den anderen Individuen mangelt es aber auch seiner Rolle an echten Charaktereigenschaften. So fällt vor allem die unglaubwürdige Pflichtbesessenheit immer wieder negativ auf.

Filmroll Shock Wave - Film Screenshot 8 Shock Wave - Film Screenshot 9 Filmroll

Shock Wave - Film Screenshot 10

Problematisch ist weiterhin, dass sich Herman Yau auch an ein paar dramatischen Momenten versucht, diese aber oft eher lachhaft daherkommen. Dadurch mangelt es dem Film an emotionaler Anteilnahme seitens des Zuschauers. Herman Yau hat in seinem "Sara" Drama auch schon etwas besser verpackt. Für all die Probleme bei den Charakteren und den Dialogen entschädigt Yau aber bei der Action. Das Finale ist fantastisch und extrem dynamisch. Außerdem gibt es hier noch eine kleine Überraschung, die man so in einem Hong Kong Streifen vielleicht nicht mehr erwarten würde. Trotz allem kann man "Shock Wave" nicht einfach empfehlen. "Firestorm", ebenfalls mit Andy Lau (und Philip Keung), hatte hier beispielsweise weniger Mängel und stellt daher eine gute Alternative dar. Davon abgesehen ist "Shock Wave" aber absolut unterhaltsam.

(Autor: Manfred Selzer)
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