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Special Delivery - Filmposter
Original Title:
Teuk-song

South Korea 2022

Genre:
Action, Crime

Director:
Park Dae-min

Cast:
Park So-dam
Song Sae-byeok
Kim Eui-sung
Jeong Hyeon-jun
Yeon Woo-jin
Han Hyun-min
Yeom Hye-ran


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Special Delivery

Special Delivery - Film Screenshot 1

Story: Baek (Kim Eui-sung) hat einen ganz besonderen Lieferservice. Denn er bringt alles von A nach B, was unter normalen Umständen Probleme bereiten würde. Normalerweise handelt es sich um Personen, die schnell das Land verlassen müssen und auf der Flucht vor Gangstern oder der Polizei sind. Eun-ha (Park So-dam) ist die beste Fahrerin, die Baek bisher gesehen hat, und sie erledigt jeden Auftrag ohne Schwierigkeiten. Zumindest bis sich jemand bei ihnen meldet, der einen Mann außer Landes schaffen will, welcher bereits wegen Betrugs in den Nachrichten ist. Eun-ha hat bei dem Auftrag ein ungutes Gefühl und am vereinbarten Ort taucht schließlich nur der kleine Sohn des Mannes auf. Da einige Gangster hinter dem kleinen Seo-won (Jeong Hyeon-jun) her sind, nimmt sie ihn mit, doch der Auftrag ist für sie gestorben. Allerdings weiß sie nicht, was sie mit dem Kleinen machen soll. Zu allem Überfluss stellt sich auch noch heraus, dass Seo-won den Schlüssel zu einem Bankfach hat, an das der korrupte Polizist Jo Kyeong-pil (Song Sae-byeok) will. Eun-ha flieht also vor einem Gangster, dem die Ressourcen der Polizei zur Verfügung stehen, während sie gleichzeitig kein wirkliches Auftragsziel mehr hat. Kyeong-pil muss aber herausfinden, dass die Fahrerin Eun-ha ein weit größeres Problem darstellt, als angenommen. Und so wird seine Jagd nach ihr und dem kleinen Seo-won immer blutiger...

Filmroll Special Delivery - Film Screenshot 2 Special Delivery - Film Screenshot 3 Filmroll
Special Delivery - Film Screenshot 4

Kritik: "Special Delivery" bietet ein hohes Tempo, eine weibliche Heldin, die einen besonderen Coolness-Faktor besitzt, und eine Geschichte, die irgendwie vertraut scheint, sodass man sich schnell in ihr zurechtfindet. Alles in allem also ein Film, mit dem man nicht viel falsch machen kann, auch wenn leider das besondere Etwas fehlt. Stilistisch lässt sich in dem Thriller einiges an Einflüssen aus Hollywood erkennen bzw. man fühlt sich beim Bösewicht an z.B. "Leon" erinnert, oder aber der Soundtrack hat zuweilen 80er-Jahre Einschläge. Zum Ende hin gibt es dann aber ein paar Elemente, derer sich schon andere koreanische Streifen in der letzten Zeit bedient haben, denn es wird plötzlich erstaunlich blutig und kommt zu einem Kampf auf Leben und Tod. Das Tragische ist leider nur, wenn man kurz nach einem Film bereits weiß, dass man sich nicht mehr lange an ihn erinnern wird.

Special Delivery - Film Screenshot 5

Das war dann also alles, was sich über den Film sagen lässt? Im Kern ja, aber natürlich lässt sich ein detaillierterer Blick auf beispielsweise die Protagonistin werfen. Park So-dam spielt nach dem Erfolg von "Parasite" das erste Mal die Hauptrolle in einem Film und vermag es der Fahrerin Eun-ha sowohl eine Abgebrühtheit zu verleihen, die uns vermuten lässt, dass sie über ihr Alter hinaus schon einiges mitgemacht hat, als ihr auch genug Emotionalität zu geben, sodass sie nicht wie ein Eisblock herüberkommt. Das gelingt selbstverständlich über das Kind, dem sie sich annehmen muss. Wirkliche Muttergefühle kommen aber nicht bei ihr auf, was sehr angenehm ist, jedoch eben ein typischer Beschützerinstinkt, der für sie zu einem großen Problem werden soll. Schließlich ist ihr Kontrahent ein korrupter Polizist. Die Geschichte ist dabei vollkommen augenscheinlich nur darauf ausgelegt, die Heldin immer wieder in Verfolgungs- oder Fluchtszenen zu verstricken. Aber was soll's, solange diese gut gemacht sind.

Special Delivery - Film Screenshot 6

Tatsächlich gibt es an den spannungsgeladenen Szenen auf den Straßen kaum etwas zu beanstanden. Das Tempo ist hoch, Eun-ha weiß, wie man fährt, und beschert uns so ein paar innovative Manöver. Dazu kommt noch die besondere Note jener Actionszenen, weil wir häufig durch enge Gassen einer labyrinthartigen Nachbarschaft unterwegs sind. Da sich Eun-ha mit dem kleinen Jungen auf der Flucht befindet und einen übermächtigen Feind, dem das Gesetz zur Seite steht, gegen sich hat, bleibt der Spannungsgehalt auch stets hoch. Was leider aber verpasst wurde, ist dem Bösewicht etwas mehr als nur karikative Kanten zu geben. Stattdessen ist die Story unnötig überladen, es wird noch eine weitere Ermittlerin in die Geschichte geschrieben, die dem Bösewicht auf die Schliche kommen könnte, aber selbst auch wieder sehr flach bleibt. Außerdem können all jene verschiedenen Storyschnipsel nicht darüber hinwegtäuschen, dass nichts davon wirklich von Belang ist.

Special Delivery - Film Screenshot 7

Durch die neue Ermittlerin bekommen wir noch eine kleine Wende rund um die Heldin präsentiert, aber wirklich überraschend ist diese nicht. Immerhin hat man nicht den Fehler gemacht, Eun-ha die ganze Zeit fliehen zu lassen, nur um sie am Ende dann ganze Heerscharen an Gegnern verprügeln zu lassen. Stattdessen muss sie strategisch vorgehen und hat einzig den Vorteil, dass ihr alles egal (geworden) ist. Gerne hätte man aber über Eun-has Vergangenheit mehr erfahren. Park So-dam kann Interesse an der brillanten Fahrerin kreieren, aber belohnt wird man dafür letztlich nicht. Das ist es auch, was "Special Delivery" am Ende auch etwas enttäuschend macht. Zudem wirken das Blut und die Brutalität nicht ganz passend zum Rest des Films. Regisseur Park Dae-min ("Private Eye") will zu viel auf einmal beziehungsweise eine Hommage an zu viele Filme gleichzeitig umsetzen. Dabei verliert er aus den Augen, etwas Eigenständiges auf die Beine zu stellen.

Filmroll Special Delivery - Film Screenshot 8 Special Delivery - Film Screenshot 9 Filmroll

Special Delivery - Film Screenshot 10

Neben den Actionszenen und dem hohen Tempo sind es die Charaktere, die uns am Ball bleiben lassen. Da wäre Eun-has Chef, aber auch ein Südostasiat, der mehr als nur die Nebenrolle darstellt, bei der man sich wundern soll, wieso er so gut Koreanisch kann. Trotz der sympathischen Individuen fehlt aber der letzte Schliff und es sind eigentlich nur die Darsteller, die ihre Rollen mit etwas ausfüllen, was offensichtlich nicht im Drehbuch vorgegeben war. Darüber hinaus hätte man sich doch noch etwas mehr Verfolgungsszenen gewünscht, auch wenn jene, die man bekommt, gelungen sind. Das Tempo stimmt aber wie gesagt und damit stellt "Special Delivery" nette Abendunterhaltung dar. Ein guter Grund außer Park So-dam, warum man ausgerechnet diesen Actionfilm und keinen anderen sehen sollte, ist aber nicht zu finden.

(Autor: Manfred Selzer)
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