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Secret: Untold Melody - Filmposter
Original Title:
Mal-hal su eobs-neun bi-mil

South Korea 2025

Genre:
Romance, Fantasy

Director:
Seo Yoo-min

Cast:
Do Kyung-soo
Won Jin-ah
Shin Ye-eun
Bae Sung-woo
Kang Mal-geum
Kang Kyung-hun
Im Sung-jae
Ahn Seung-gyun
Kim Wook


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Secret: Untold Melody

Secret: Untold Melody - Film Screenshot 1

Story: Yoo-joon (Do Kyung-soo) ist ein herausragender Pianist und studiert in Deutschland, wo er an einem Wettbewerb teilnimmt. Allerdings bekommt er eine Panikattacke und beschließt daher, fürs Erste zurück nach Korea zu gehen und dort weiter zu studieren. Dort heftet sich sogleich die Studentin In-hee (Shin Ye-eun) an seine Fersen und zeigt ihm den Campus. Augenscheinlich hat sie Interesse an Yoo-joon, doch dieser hört plötzlich eine wunderschöne Melodie und eilt daher in einen Musikraum, in dem ein altes Klavier steht und der sonst nur von Paaren als Rückzugsort verwendet wird. Tatsächlich hat aber das Mädchen Jeong-ah (Won Jin-ah) an dem Klavier gesessen und gespielt. Yoo-joon war fasziniert von der Melodie und will das Mädchen sofort kennenlernen. Auch Jeong-ah findet sogleich Gefallen an dem Pianisten. Sie hat die gleichen Vorlesungen wie er, aber sie fehlt in diesen immer wieder und es ist für Yoo-joon ungemein schwierig, sie zu treffen. Sie hat nicht einmal ein Handy. Der Student ist recht unzufrieden mit der Situation und dazu kommt noch, dass sein Vater (Bae Sung-woo), welcher an der gleichen Universität als Professor tätig ist, riecht, dass irgendetwas mit seinem Sohn nicht stimmt. Er macht sich aber eher lustig über ihn, als er erraten kann, dass die Probleme mit einem Mädchen zusammenhängen müssen. Yoo-joon fallen derweil immer mehr Eigentümlichkeiten an Jeong-ah auf. Sie scheint einige Geheimnisse zu beherbergen. Der Pianist ist aber nicht auf die Wahrheit vorbereitet ...

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Secret: Untold Melody - Film Screenshot 4

Review: Ein Film, der mich ungemein positiv überrascht hatte, gerade auch weil es sich um einen Romantikstreifen handelte, war das taiwanesische Werk "Secret". Nicht zuletzt wegen der klassischen Pianostücke wollte ich mir den Film unbedingt irgendwann ein zweites Mal ansehen, doch der Umstand, dass man beim Wissen um den großen Twist wahrscheinlich ein gutes Stück weniger Spaß haben wird, hat mich stets davon abgehalten. Zum Glück wird ja heutzutage alles in Remakes wiedergekäut und so bekommen wir mit "Secret: Untold Melody" eine Neuinterpretation des Originals. Obwohl man, wenn man ehrlich ist, sagen muss, dass sich hier extrem nah am Original gehalten wird - so nah, dass ich einzelne Szenen nach fast achtzehn Jahren direkt wiedererkannt habe. Im Großen und Ganzen kann man hier aber nichts falsch machen. Das Magische der Liebesgeschichte wird schön eingefangen und gerade in diesem Punkt kann das Remake das Original sogar übertrumpfen. Wahrscheinlich hat man das aber auch nicht anders erwartet, schließlich ist Korea bekannt für seine zuckersüßen Romanzen. Wichtig ist in diesem Kontext aber zu erwähnen, dass man dem Kitsch so gut wie fernbleibt. Die eine oder andere Szene neigt zwar manchmal in diese Richtung, aber die Beziehung wirkt nie künstlich.

Secret: Untold Melody - Film Screenshot 5

Der Grund dafür, dass die Romanze auf dem Bildschirm so überzeugt, sind die Darsteller. Die Chemie zwischen ihnen fällt um ein gutes Stück besser aus als im Original und darüber hinaus unterscheiden die beiden Protagonisten sich auch charakterlich von denen aus dem Originaldrehbuch. Zum größten Teil ist das Do Kyung-soo ("The Moon") zu verdanken, denn er beweist das nötige Charisma, um die Rolle zu tragen. Etwas, dass Jay Chou im Original nicht gut vermochte. Yoo-joon wirkt im Remake um einiges plastischer, seine Gefühle und Ängste sind sichtbarer und er ist nicht einfach das Klaviergenie. Won Jin-ah ("Long Live the King") braucht sich aber keineswegs zu verstecken und gerade ihr ehrliches Lächeln gibt der Liebesgeschichte ihre Glaubwürdigkeit und Unschuld. In dieser Hinsicht muss auch gelobt werden, wie warm und gemütlich das erste Kennenlernen am Campus ausfällt. Man fühlt sich in die 2000er zurückgeworfen, als Korea noch Romantikdramen mit Tiefgang und Ehrlichkeit auf die Leinwand gebracht hat, sodass auch jene ohne ein Faible für das Genre einfach einen guten Film sehen konnten. Hier hat sich Regisseurin Seo Yoo-min ("Recalled") eindeutig am Original orientiert und konnte dessen Geist recht gut einfangen.

Secret: Untold Melody - Film Screenshot 6

Allerdings hat mir die taiwanesische Variante in dieser Hinsicht besser gefallen. Das liegt vor allem an dem Schauplatz. Der Campus wirkte damals so, als wäre man in Oxford unterwegs, und alles versprühte eine gewisse Magie. In "Secret: Untold Melody" versucht man zwar, eine ähnliche Atmosphäre zu kreieren, es gelingt aber nur bedingt. Selbst der Anspann hatte im Original etwas Magisches und somit auch schon eine kleine Vorausschau gegeben, was einen erwartet. Das kann man hier nicht wirklich sagen. Überraschend ist, dass die Spezialeffekte im Jahr 2025 natürlich um einiges besser ausfallen als 2007, der Stil, wie beispielsweise in einer Szene Zeitraffer verwendet wird, damals aber um einiges imposanter war und auch heute noch ist. Auch wenn hier nicht durchweg mit dem Original verglichen werden soll, muss angemerkt werden, dass das taiwanesische "Secret" die schönere Regie aufweist. Jay Chou mag als Schauspieler nicht ungemein überzeugend gewesen sein, aber seine Regiearbeit war hervorragend und auch sein Drehbuch war augenscheinlich so gut, dass daran kaum etwas geändert wurde. Gerade hier hätte ich mir aber ein paar mehr Abweichungen vom Original bzw. ein paar eigene Ideen gewünscht. Diese finden sich, wenn überhaupt, dann bei den Charakteren wieder.

Secret: Untold Melody - Film Screenshot 7

Gut gefallen kann die Neuinterpretation des Vaters, der einfach charismatisch, liebenswert und locker daherkommt, aber auf seine Art auch ein paar Lebensweisheiten mit auf den Weg geben kann. Bae Sung-woo ("Beasts Clawing at Straws") holt mehr aus seiner Rolle heraus, als er gemusst hätte. Bei Yoo-joons Mutter hätte man sich dagegen etwas mehr gewünscht, sie taucht nur in einer Szene auf. Im Mittelpunkt steht aber letzten Endes die Beziehung der Protagonisten. Es geht auf und (gegen Ende) ab, während es auch einige Logikfehler gibt. So hat Yoo-joon manchmal echt eine lange Leitung, wenn es um die Geheimnisse des Mädchens geht, und Jeong-ah hätte vielleicht wirklich hier und da mal etwas ehrlicher sein können, dann hätte es nicht so viele Probleme beim Treffen gegeben. Es ist auch schwierig, auf die weiteren Fehler hinzuweisen, ohne den großen Twist zu verraten, aber es gibt davon so viele, dass es dem Film eigentlich schaden müsste. Glücklicherweise ist dies nicht der Fall, weil der Rest so gut ist, dass man darüber hinwegsehen kann. Die Kombination aus klassischer Musik, Romantik und Magie entführt einen schlicht in eine andere Welt, in der man bereit ist, andere Regeln zu akzeptieren, ohne diese groß hinterfragen zu müssen. Ein netter Kunstgriff, auch wenn das Remake wenigstens ein paar der Drehbuchfehler hätte ausmerzen können.

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Secret: Untold Melody - Film Screenshot 10

Kommen wir zur Musik: Zumindest nach meinem Gefühl war diese im Original präsenter, jedoch gibt es den gleichen "Piano Battle" wie 2007 und dort selbst die gleichen Stücke. Schön ist auch, dass Jeong-ahs Klavierstück, dem eine besondere Bedeutung zukommt, immer noch das von Jay Chou geschriebene ist. Außerdem zieht sich der Film mit seinen etwas über 100 Minuten nicht unnötig in die Länge. Viel lebt in dem Film von der Atmosphäre und diese passt einfach. Kritisieren kann man eventuell, dass es nicht ein paar mehr eigene Ideen gibt, aber dass die Chemie zwischen den beiden Darstellern so gut funktioniert, ist ein angenehmes Plus. Wer sich also für Romantikstreifen erwärmen kann, ist hier absolut richtig aufgehoben. Dank des Fantasy-Aspekts und der klassischen Musik wird "Secret: Untold Melody" aber auch Genre-Fremde abholen können. Das kann aber andererseits auch nur mit einer gewissen Vorsicht gesagt werden, denn unter Umständen erwischt einen der Twist auf dem falschen Fuß. Sollte man nicht bereit sein, ihn zu akzeptieren, könnte man auch einfach die Augen darüber verdrehen. Es bleibt dennoch dabei, dass wir hier ein gelungenes Remake bekommen, das problemlos empfohlen werden kann.

(Autor: Manfred Selzer)
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