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Long Live the King - Filmposter
Original Title:
Long li-beu deo king: mok-po yeong-woong

South Korea 2019

Genre:
Crime, Comedy

Director:
Kang Yoon-Sung

Cast:
Kim Rae-won
Won Jin-ah
Jin Seon-kyu
Choi Gwi-hwa
Choi Moo-sung
Joo Jin-mo


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Long Live the King

Long Live the King - Film Screenshot 1

Story: Jang Se-chool (Kim Rae-won) ist ein Gangsterboss, wenn auch ein vergleichsweise freundlicher. Als er beauftragt wird, einige Protestanten von einer Baustelle zu verjagen, auf der ein neues Hochhaus gebaut werden soll, ahnt er noch nicht, dass sich sein Leben schlagartig ändern soll. Auf der Baustelle gerät er nämlich an die Anwältin Kang So-hyeon (Won Jin-ah), in die er sich sofort verliebt. Er zerschlägt die Demonstration anders als geplant nun doch nicht und bekommt von So-hyeon, die überhaupt kein Interesse an dem Gangster hat, den Rat, dass er ein netter Mensch werden soll. Se-chool will daraufhin seinen Nachtclub verkaufen und sucht einen Weg, sein Leben zu ändern. Da bekommt er den Tipp, sich an Hwang Bo-yoon (Choi Moo-sung) zu halten, der ebenfalls früher Gangster war und nun sehr viel für die Gemeinde in Mokpo tut. Bo-yoon wird derweil von den Bürgern gedrängt, bei der bevorstehenden Wahl gegen Choi Man-soo (Choi Gwi-hwa) anzutreten. Choi möchte sich wiederwählen lassen und drängt die Bürger von Mokpo aus ihren Häusern, um mit einem Themenpark mehr Touristen anzulocken. Da Hwang sehr beliebt ist, hat Choi ein großes Problem und beauftragt den Gangster Gwang-choon (Jin Seon-kyu), seinen Rivalen auszuschalten. Se-chool wird derweil zu einem Helden der Stadt, als er bei einem Busunglück den Fahrer rettet. Als Hwang verletzt wird und nun doch nicht bei der Wahl antreten kann, gibt dieser sein Amt an Se-chool weiter. Dieser sieht sich nun mit der Welt der Politik konfrontiert, die um einiges schmutziger als sein Gangsteralltag ist...

Filmroll Long Live the King - Film Screenshot 2 Long Live the King - Film Screenshot 3 Filmroll
Long Live the King - Film Screenshot 4

Kritik: Es mag naheliegend sein, dass es sich bei einer Komödie um einen Gangster, der in die Politik geht, um eine politische Satire handelt. Doch wenn ein paar Seitenhieben abgesehen, ist "Long Live the King" eine klassische Komödie. Erfrischend ist das Setting sicherlich, denn auch wenn es bereits einige Filme über Politiker gibt, die als Gegenspieler einen geläuterten Gangster haben ("Sunflower", um nur einen zu nennen), liegt dieses Mal der Fokus eindeutig auf Humor. Der leichtfüßige Umgang mit dem Thema hat auch keinen Platz für ernsthaft böse Gangster, scheint es. Doch das ändert sich in der zweiten Hälfte. Nun steht tatsächlich auch etwas auf dem Spiel und sogar Blut fließt. Das wäre an sich in Ordnung, zumal der Humor zwar eindeutig im Hintergrund verschwindet, aber nicht gänzlich vernachlässigt wird, aber das Hauptaugenmerk verlagert sich zu stark von Se-chools Bemühungen, ein besserer Mensch zu werden, auf einen klassischen Showdown.

Long Live the King - Film Screenshot 5

Positiv anzumerken ist allerdings, dass der Film durchaus auch eine Romantikkomödie hätte werden können. Schließlich will Se-chool sein Leben komplett umkrempeln, weil er sich in eine Frau verliebt hat, die ihm sagt, dass er ein besserer Mensch werden soll. Aber die Liebesgeschichte steht als Motivator nur im Raum und nimmt niemals mehr Platz ein als nötig. Eine wirkliche Veränderung kann man bei Se-chool aber nicht bemerken. Sicherlich ist er noch stärker darauf bedacht, seinen Mitmenschen zu helfen, aber schon bei seinen Untergebenen erkennen wir, dass er sich auch vorher nur mit herzensguten Menschen umgeben hat und später erfahren wir auch noch, dass er schon immer "Robin-Hood-Tendenzen" hatte. Falls diese Erwähnung eine Überraschung darstellen sollte, so ist diese nicht gelungen, denn abgesehen von ein paar Schlägereien, in die unser Held verwickelt ist, ist vollkommen klar, dass er nur durch Zufall Gangster geworden ist und keinesfalls über Leichen geht.

Long Live the King - Film Screenshot 6

Kim Rae-won ("The Prison") ist genau die richtige Person für die Rolle. Er hat sichtlich Spaß und besitzt das Charisma, sowohl einen Gangster als auch einen etwas unbeholfenen Politiker darzustellen. Won Jin-ah ("Money") hat in ihrer Rolle aber nicht viel zu tun. Sie ist das Liebesinteresse, das als starke Anwältin ihre eigene Persönlichkeit zu haben scheint, aber von dieser bekommen wir nicht viel zu sehen. Vielmehr ist sie emotional viel zu kalt, sodass man stellenweise sogar vergisst, dass sie der Grund für den Gangster ist, sein Leben auf den Kopf zu stellen. Mit dem Politiker als Bösewicht haben wir jemanden, der nur ans Geld und nicht die Menschen denkt - auch nicht originell. Ratschläge von Se-chools Untergebenen, dass er die Finger von der Politik lassen sollte, weil das ein schmutziges Spiel ist und Gangster keine Chance haben, auf diesem Niveau der Unmenschlichkeit mitzuspielen, mögen ganz lustig sein, aber es ist auch nichts Neues und der Film hätte hier mehr satirische Momente einarbeiten müssen.

Long Live the King - Film Screenshot 7

Eine Gegenüberstellung von Politik und Gangstermilieu, bei dem die Parallelen herausgearbeitet werden, bekommt man hier also nicht. Bestenfalls am Rande wird dies angeschnitten. Daher fragt man sich irgendwann, was Regisseur Kang Yoon-Sung nun eigentlich mit seinem Film bezweckt. Zwar muss nicht jeder Film eine Botschaft besitzen, aber bei dem ganzen Wahlkampf, der den Hauptteil der zweiten Filmhälfte ausmacht, könnte man erwarten, dass mehr hinter der Geschichte steckt, als nur eine leicht verdauliche Komödie. Zudem passt das Tempo nicht so ganz. Es dauert eine ganze Weile, bis Se-chool seinen Mentor überhaupt um den Gefallen bitten darf, ihn auf den rechten Weg zu führen und danach überschlagen sich kurzzeitig die Ereignisse, der Gangster wird durch einen viel zu günstigen Umstand zum Helden der Stadt und daraufhin geht der Streifen in die Richtung eines echten Gangsterstreifens, inklusive einer Verlagerung des Tons zum etwas Düsteren.

Filmroll Long Live the King - Film Screenshot 8 Long Live the King - Film Screenshot 9 Filmroll

Long Live the King - Film Screenshot 10

Regisseur Kang Yoon-Sung hat mit seinem Überraschungshit "The Outlaws" gezeigt, dass er sich im Gangstermilieu mit komödiantischen Ansätzen wohlfühlt. Wahrscheinlich konnte er deshalb nicht anders, als im Finale wieder verstärkt auf Thrilleraspekte zu setzen. Aber das wirkt einfach unpassend. Dass Kang das irgendwann vielleicht sogar bewusst wurde, erkennt man daran, dass er am Ende nochmal versucht die Kurve zu bekommen und alles ins Humoristische zieht. Ganz nach dem Motto: Auch wenn es um Leben und Tod ging, es war doch alles gar nicht so ernst gemeint - Zwinker. Das ist billig und lässt den Zuschauer mit Fragezeichen zurück. Dennoch ist "Long Live the King" ohne Zweifel ein unterhaltsamer Streifen, der auch technisch einwandfrei ist. Lediglich das Drehbuch hätte hinsichtlich seiner Intentionen etwas überarbeitet werden müssen, damit man am Ende eine etwas rundere Komödie gehabt hätte.

(Autor: Manfred Selzer)
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