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Invincible Dragon - Filmposter
Original Title:
Kow Long But Bie

Hong Kong 2019

Genre:
Action, Thriller

Director:
Fruit Chan

Cast:
Max Zhang Jin
Anderson Silva
Kevin Cheng
JuJu Chan
Annie Liu
Stephy Tang
Sheldon Lo


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Invincible Dragon

Invincible Dragon - Film Screenshot 1

Story: Polizist Kowloon (Max Zhang) hat es bei seinem letzten Undercover-Einsatz nicht ganz ernst mit Recht und Ordnung genommen und wird in eine Kleinstadt strafversetzt, nachdem er einem Gangster die Hand abgeschossen hat. Dort kommt es schon bald zu einer Reihe an Morden. Die Opfer sind Polizistinnen und man will dem Serienmörder eine Falle stellen. Allerdings geht der Einsatz schief, Kowloons Verlobte (Stephy Tang) wird entführt und der Polizist angeschossen. Als Strafe für den missglückten Einsatz wird Kowloon entlassen. Ein Jahr später kommt es in Macau wieder zu Morden an Polizistinnen. Kowloon arbeitet heimlich an dem Fall, um eventuell doch noch seine Freundin lebend zu finden, und Tso Chi-dak (Kevin Cheng), der in Macau für den Fall zuständig ist, ist alles andere als erfreut darüber, zumal der Ex-Cop mehr herausfinden kann als die Polizei. Der Ex-Cop glaubt, dass die Yoga-Lehrerin Lady (Juju Chan) irgendwie in den Fall verwickelt ist. Das letzte Opfer besuchte ihr Sportstudio. Bei der Untersuchung trifft Kowloon außerdem auf einen alten Bekannten. Alexander Sinclair (Anderson Silva), dem das Sportstudio gehört, hatte vor einem Jahr einen Boxkampf gegen Kowloon, den er verlor, und hätte gerne eine Revanche. Diese muss jedoch warten, bis Kowloon Lady überführt hat. Es stellt sich schließlich heraus, dass diese die Ehefrau von Sinclair ist. Während der Ex-Cop der Wahrheit langsam näherkommt, plagen ihn seine eigenen inneren Dämonen. Er glaubt nämlich, von einem neunköpfigen Drachen beschützt zu werden...

Filmroll Invincible Dragon - Film Screenshot 2 Invincible Dragon - Film Screenshot 3 Filmroll
Invincible Dragon - Film Screenshot 4

Kritik: "Invincible Dragon" ist einer jener Filme, bei denen man sich so verzweifelt fragt, was man gerade gesehen hat, dass daraus aus den falschen Gründen ein Kultstreifen werden könnte. Oder zumindest einer, den man sich gerne in geselliger Runde beim Trinken ansieht. Kurzum: So sieht kein guter Film aus. Die Liste der Probleme ist schier endlos. Aber fangen wir einmal damit an, dass man glaubt, einen düsteren Hong Kong-Streifen zu sehen - die relativ blutige Einleitung lässt keinen Zweifel daran -, doch dann gibt es immer wieder Momente, in denen man sich nicht sicher ist, ob das Ganze nicht eher eine Komödie sein soll. Bis uns klar wird: Das Drehbuch ist einfach grottenschlecht und die Dialoge ebenfalls. Das hat in den Kämpfen vielleicht noch etwas amüsant Infantiles ("Du stirbst!" - "Nein, du stirbst!), liefert im Rest des Films aber eine Note des unfreiwillig Komischen. Daneben gibt es zahllose unbeholfene Szenen. Man denke nur daran, dass Kowloon suspendiert wird, weil er sich hat anschießen lassen!

Invincible Dragon - Film Screenshot 5

Eigentlich ist es eine recht dankbare Aufgabe, über einen Film wie "Invincible Dragon" zu schreiben. Es hat etwas befreiend Zerstörerisches, einen schlechten Film auseinanderzunehmen und das ist auch für das eigene Seelenwohl nötig, denn sonst hätte man diese fast 100 Minuten vor dem Bildschirm vollkommen verschwendet. Zugegeben wäre es ein wenig gelogen, zu behaupten, der Actionstreifen hätte gar keinen Spaß gemacht. Aber das große Problem ist neben dem inkohärenten Ton wie bereits erwähnt ein schreckliches Drehbuch. Die Entwicklungen im Film sind zum Teil absolut unnötig verkompliziert und warum manche Personen zu ihren Schlussfolgerungen kommen, bleibt auch rätselhaft. Auf die Spitze wird das aber noch durch den Schnitt getrieben. Manche Szenen sind so willkürlich aneinandergereiht, dass man erst einmal eine Weile braucht, um sich neu zu orientieren, und dann sitzt man schon vor der nächsten Szene, die augenscheinlich nichts mit der vorherigen zu tun hat. Das ist das, was den eigentlichen großen Frust hervorruft und den Film gegen die Wand fahren lässt.

Invincible Dragon - Film Screenshot 6

Schaut man sich dann die Entstehung des Films an, wird einiges klar. Regisseur Fruit Chan ("The Midnight After") hat seinen Film einige Male umschreiben müssen und auch Nachdrehs waren notwendig. Dass manche Szenen neu gedreht werden mussten, würde vielleicht erklären, wenn nicht alles absolut nahtlos aussehen würde, aber hier bekommt man eher den Eindruck als hätte man einen Scherbenhaufen von Szenen gehabt und hätte sie irgendwie versucht, zusammenzukleben. Dabei kommen dann eigenartige Szenen heraus, in denen Kowloon im Zug sitzt und seine Frau draußen sieht, während Rückblenden und ein Song irgendeine Form von Drama herzustellen versuchen. Dann ist da noch ein neues Liebesinteresse in Form einer Ärztin, mit der Kowloon herumblödelt, kurz nachdem diese ihm mitgeteilt hat, dass sie wegen Brustkrebs beide Brüste hat amputieren müssen, was sie ihm dann auch zeigt. Dieser unpassende Wechsel im Ton zieht sich durch den ganzen Film.

Invincible Dragon - Film Screenshot 7

Das Finale ist genauso ein eigenartiger Fall. Der Showdown ist nett anzusehen, gerät aber so sehr over-the-top, dass sich die Darsteller in nicht ernstzunehmende Rage schauspielern. Das wäre einer jener Momente, in denen man auf dämliche Weise Spaß haben könnte, aber dann taucht auch noch ein neunköpfiger Drache auf und... Unwichtig. Denn selbst wenn man es gesehen hat, kann man es nicht verstehen. Überhaupt ist völlig unklar, welche Form von psychischer Krankheit den Helden heimsucht. Und warum gibt es einen Erzähler, der uns immer mal wieder über das Geschehene aufklärt, als würde später alles zu einem größeren Ganzen führen? Darsteller Max Zhang ("Master Z") hat Besseres verdient, denn eigentlich ist es nur eine Frage der Zeit, bis er den großen Durchbruch schafft. Überraschenderweise gibt es auch ein paar dramatische Momente, in denen er auch darstellerisch überzeugen kann.

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Invincible Dragon - Film Screenshot 10

Doch dann kommt ihm das Drehbuch mit seinen Dialogen in die Quere und es wird peinlich. Von Anderson Silva, ehemaliger UFC Champion, hat man sicherlich keine großartige darstellerische Leistung erwartet, aber er liefert in den Kämpfen ab und das ist genug. Max Zhang sowieso. Juju Chan ("Crouching Tiger, Hidden Dragon: Sword of Destiny) hätte auch etwas mehr Aufmerksamkeit in der Filmbranche verdient, denn ihre Actionszenen sind großartig und der Kampf gegen Kowloon in einem entgleisenden und sich überschlagendem Zug (!) gehört zu den Highlights des Films. Aber ihre Dialoge, speziell im Zusammenspiel mit Silva, sind einfach nur grausam. Selbst ein guter Darsteller hätte hier nichts retten können. Gibt es noch etwas Positives neben den Kämpfen, die durchaus die nötige Energie und Power haben? Eventuell ein paar interessante Kameraeinstellungen. Aber das alles geht unter in einem schrecklich geschriebenen Drehbuch, in dem die Charaktere nur skizziert sind und die Dialoge von einem Kind geschrieben scheinen sowie einem Schnitt, bei dem man nicht mal das Gefühl hat, als hätte jemand versucht, einen vernünftigen Film aus "Invincible Dragon" zu machen.

(Autor: Manfred Selzer)
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