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Hell's Garden - Filmposter
Original Title:
Jigoku no Hanazono

Japan 2021

Genre:
Comedy, Action

Director:
Kazuaki Seki

Cast:
Mei Nagano
Alice Hirose
Nanao
Rina Kawaei
Miyuki Oshima
Satoru Matsuo
Tomomi Maruyama
Masanobu Katsumura
Kenichi Endo
Eiko Koike


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Hell's Garden

Hell's Garden - Film Screenshot 1

Story: Naoko (Mei Nagano) ist 26 Jahre alt und arbeitet in einem Büro. Sie führt ein simples Leben und unterhält sich in den Pausen mit zwei Kolleginnen über Fernsehsendungen oder den neuen süßen Mitarbeiter. In ihrer Firma gibt es allerdings drei Frauen-Cliquen, deren Anführerinnen es sich zum Ziel gesetzt haben, die stärkste "Office Lady" zu sein. Shuri (Nanao) legt sich daher mit Shiori (Rina Kawaei) an und besiegt diese. Kurze Zeit später kommt Etsuko (Miyuki Oshima) aus dem Gefängnis, nachdem sie einige Konkurrentinnen krankenhausreif geschlagen hatte. Auch sie wird von Shuri besiegt, welche daher die neue Nummer 1 ist. Naoko beobachtet das Machtgerangel von der Seitenlinie und beobachtet eines Tages auch, wie eine unbekannte Frau drei von Shioris Untergebenen besiegt, als diese jemanden mobben. Die Frau wird am gleichen Tag als die neue Kollegin Ran (Alice Hirose) vorgestellt. Shiori legt sich persönlich mit Ran an, doch der neuen Kollegin ist sie nicht gewachsen. Und so startet der Machtkampf von neuem. Ran muss sich auch gegen Etsuko und Shuri verteidigen und so wird sie schließlich zur Anführerin der nun vereinten Clique, obwohl das gar nicht ihr Ziel war. Naoko konnte sich bisher gut aus dieser Parallelwelt der "Office Ladys" heraushalten, aber es kommt dazu, dass sie sich mit Ran anfreundet. Seit jenem Tag wird ihr Leben immer komplizierter, zumal Gangs aus anderen Firmen bald bei Ran auftauchen und sie herausfordern.

Filmroll Hell's Garden - Film Screenshot 2 Hell's Garden - Film Screenshot 3 Filmroll
Hell's Garden - Film Screenshot 4

Kritik: "Hell's Garden" ist einer jener Filme, bei denen man die Plotbeschreibung liest und sich einfach immer noch nicht so genau vorstellen kann, was einen hier erwartet. Genau damit kann er aber Interesse erzeugen. Die Komödie selbst erweist sich dann als erstaunlich unterhaltsam. Filme wie "Crows Zero" oder zuletzt "Tokyo Revengers", in denen Gangs sich gegenseitig das Leben schwer machen und dabei cool aussehen wollen, werden hier ordentlich durch den Kakao gezogen. Anstatt testosteron-geladene Jugendliche stehen hier allerdings Frauen im Vordergrund, die ihre Fäuste schwingen. Das bringt frischen Wind in die bekannte Geschichte, genauso wie der Umstand, dass in einer Firma, bei der man einem monotonen Bürojob nachgehen muss, sich Gangs das Leben schwermachen. Bei all dem wird aber immer wieder Bezug zu typischen Manga-Geschichten, auf denen beispielsweise bereits erwähnte Filme basieren, Bezug genommen und eine gewisse Meta-Ebene geschaffen.

Hell's Garden - Film Screenshot 5

Naoko ist die Heldin des Films, so scheint es zunächst, aber sie ist eine überaus langweilige "Bürodame". Dennoch ist sie immer zur rechten Zeit an den Orten, an denen sich Auseinandersetzungen zwischen den verschiedenen Gangs abspielen. Damit nimmt sie nicht nur unsere Position des Zuschauers ein, sondern kann uns auch mit wichtigen Hintergrundinformationen versorgen, ganz so, wie man es von Mangas kennt. Dabei verpasst sie auch nie, die Parallelen zu jenen Geschichten aufzuzeigen. Warum sie so viel Ahnung, von solchen Geschichten hat, erfahren wir später. Als Heldin ist Naoko aber eigentlich überhaupt nicht geeignet, da sie eher die Nebenfigur ist, die für die wahre Heldin zum Problem wird, weil sie stets als Schwachpunkt von konkurrierenden Gangs angegriffen wird. Und da taucht dann auch schon bald Ran auf, welche die tatsächliche Protagonistin der Geschichte zu sein scheint. Aber auch diesbezüglich soll man sich irren, wie man herausfindet. Das Spiel mit den verschiedenen Rollen ist eine der großen Pluspunkte der Geschichte.

Hell's Garden - Film Screenshot 6

Alle Involvierten kennen sich mit den Mangas über Gangs aus und so reflektiert auch jeder seine Rolle. Das führt zu einigen Überraschungen. Stets wird mit den Erwartungen des Zuschauers gespielt und Genre-Klischees zunächst bedient, um sich dann über sie lustig zu machen. Naoko weiß wegen ihrer Kenntnisse des Genres bereits im Vorfeld, wie gewisse Machtgefüge sich verschieben werden, schließlich kennt sie den Plotaufbau solcher Geschichten in- und auswendig. Selbst wenn man also Altbekanntes serviert bekommt, wird daraus wieder etwas Neues, weil es auf eine Metaebene verlagert wird, auf der sich mit viel Liebe darüber lustig gemacht wird. Das beinhaltet beispielsweise auch Szenen, in denen jemand irgendwas Cooles sagt oder macht und danach nicht zur nächsten Szene gewechselt wird, sondern sich die noch Anwesenden darüber unterhalten, was eigentlich in dieser Szene oder bei dem Gesagten nicht richtig zusammengepasst hat. Dinge, die eigentlich sonst nur dem Zuschauer durch den Kopf gehen. Damit immunisiert sich "Hell's Garden" auf geschickte Weise auch vor Kritik. Diese Komödie versteht sich selbst sowohl als Hommage sowie kleine Kritik am Genre.

Hell's Garden - Film Screenshot 7

Ganz gefeit vor ein paar kritischen Worten ist der Film dann aber doch nicht. Es liegt in der Natur der abstrusen Geschichte, dass manchmal einiges over-the-top ist. Dieser karikative Ansatz lässt die Komödie häufig angenehm-abstrus sein, sodass man auch mal laut auflachen muss, aber es gibt auch Ausschläge in den Bereich, wo es etwas dämlich werden kann. Das ist selten und eigentlich auch intendiert, aber es könnte den einen oder anderen stören. Ebenso sollte man sich hinsichtlich der Kämpfe keine Illusionen machen. Keine der Darstellerinnen kann wirklich kämpfen, manche Schläge darf man genaugenommen nicht einmal als solche bezeichnen, aber zumindest Alice Hirose als Ran kann neben ein paar weiteren Frauen recht Ordentliches leisten. Oft treffen bei den größeren Prügeleien aber ganz deutlich Schläge nicht oder Angreifer warten in ihren Bewegungen, bis die Heldin sich ihnen zuwendet. Aufgefangen wird das durch den Comic-Charakter der Gewalt. So fliegen plötzlich Körper durch die Luft, Druckwellen entstehen beim Aufprall etc. Insgesamt ist die Kameraarbeit auch sehr dynamisch und schafft ein gutes Tempo.

Filmroll Hell's Garden - Film Screenshot 8 Hell's Garden - Film Screenshot 9 Filmroll

Hell's Garden - Film Screenshot 10

Trotz offensichtlicher Schwächen ist die Action komischerweise aber nicht schlecht geraten und eine wichtige Säule des Films. Das Tempo ist stets hoch und wenn man denkt, die Geschichte ist eine Sackgasse geraten, kommt es zur nächsten comichaften Wendung. Die Kostüme und ein paar der Sets sind überdies sehr gut gelungen und atmen den Style-Faktor von Manga-Adaptionen. Da "Hell's Garden" sich eigentlich nur um Frauen dreht und die Männer bestenfalls einmal als Kollegen vorkommen, die einem auf der Treppe begegnen, ist es bezeichnend für die Absurdität dieses Streifens, dass es dann doch ein paar Männer in Nebenrollen gibt - nur eben, dass sie Frauen darstellen und in großartig dämlichen Kostümen daherkommen. Endo Kenichi ("The Raid 2") scheint besonders viel Spaß in seiner Rolle zu haben. Am Ende trifft "Hell's Garden" vielleicht nicht immer ins Schwarze, aber eben die meiste Zeit. Eine Komödie die viel auf die Meta-Ebene springt, aber gleichzeitig auf zuweilen absurde Weise einfach Spaß machen soll. Und das gelingt ihr.

(Autor: Manfred Selzer)
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