Story: Tianya (Peng Yusi) muss mitansehen, wie die Menschen in seiner Stadt plötzlich von einer mysteriösen Krankheit heimgesucht werden. In alten Schriften findet er heraus, dass es diese Krankheit zuletzt in dem untergegangenen Reich Heishui gegeben hat. Er und seine Schwester Jiu Yue (Lu Qiwei) hatten bereits mit ihrem Vater und Bruder den Tempel jenes Reichs in der Wüste gefunden, doch irgendetwas hat sie dort attackiert. Ihr Bruder hat sich geopfert und den Tempel in der Wüste in die Luft gesprengt. Nun muss Tianya anscheinend erneut den Tempel aufsuchen, denn General Feng Peichuan (Mark Du) taucht mit seiner Einheit in der Stadt auf und erklärt ihm, dass er das Golden Moon Gem besorgen soll, ein Artefakt, das im Reich Heishui übernatürliche Macht verliehen hat. Tianya und seine Schwester Jiu Yue haben keine andere Wahl, denn nicht nur hat der General ihren Vater als Geisel genommen, sondern das Artefakt könnte auch die tödliche Krankheit der Stadtbewohner heilen. Also gehen die beiden mit Fengs Tochter Wu Nian (He Yirong) als Aufpasser in die Wüste, um den Zugang zum Tempel zu finden. Tianya bekommt bei Wu Nian aber ein eigenartiges Gefühl, als würde er sie von früher kennen. Während er versucht, das Rätsel um ihre Identität zu lüften, werden die Schatzsucher aber von irgendetwas beschattet. Etwas scheint zu lauern, doch auch die Wüste sowie die Naturgewalten wollen verhindern, dass das Artefakt gefunden wird. Ein Kampf ums Überleben entbrennt...
Kritik: Ein kurzer Blick in den Film und es ist klar, woran sich dieser Abenteuerfilm orientiert (wenn das nicht ohnehin schon bei dem Titel offensichtlich war). "Indiana Jones"-Kopien gibt es heutzutage aus China zahlreiche, meistens schlecht geschrieben und mit üblem CGI. "Guardian of the Palace" habe ich dennoch eine Chance gegeben, weil im Trailer eine Peitsche im Wuxia-Stil geschwungen wurde. Tatsächlich ist in China das Wuxia-Genre nur schwierig vom Fantasy-Genre zu trennen. Außerdem gibt es noch Sandstürme, einen verwunschenen Wald, dämonenartige Riesenschlangen und Steine, auf die man nur in einer bestimmten Reihenfolge treten darf. Was kann da schon schief gehen? Die kurze Antwort: So einiges! Angefangen bei einer Regie, die oft sehr amateurhaft ist, auch wenn der Film ansonsten technisch wie poliertes Kino aussieht. Es sei denn, es gibt am Computer generierte Riesenschlangen zu sehen...
Um genau zu sein, lässt der Film schon zu Beginn Schlimmes erahnen. Denn wir bekommen eine Szene, die mitten aus dem Film herausgerissen wurde, präsentiert und werden dann zurück an den Anfang geworfen. Das mag bei Serien funktionieren, aber bei Filmen kann man an einer Hand abzählen, wann das gewinnbringend eingesetzt wurde. Das große Problem ist hier auch noch, dass uns später natürlich gar nicht mehr schockieren kann, was für Wesen unsere Helden attackieren. Das Kameraauge mit verzerrtem Fokus stellvertretend für das Monster einzusetzen und bedrohlich durch das Camp der Abenteurer gleiten zu lassen, wirkt ohnehin schon ziemlich billig. Aber wenn man dann noch bereits weiß, welche Wesen die Bedrohung darstellen, wird es noch langweiliger. Bleiben wir aber noch etwas bei der ziemlich misslungenen Kameraarbeit. Oft bewegt sich diese nämlich wackelnd durch eine Szene, auch wenn das gar nicht zum Stil des Films passt. Auch einige ungewöhnliche Kameraeinstellungen irriteren.
Welchen Stil der Film sein eigen nennen will, bleibt aber ohnehin ein Rätsel. Alles wirkt einfach wild durcheinandergewürfelt. Das beinhaltet tatsächlich auch die Geschichte selbst, wenn man diese denn so nennen will. Eigentlich geht es nur darum, von einem Schauplatz zum nächsten zu kommen. Und ernsthaft originell sind diese auch nicht. Als hätte man einfach ein paar Klischees aus dem Abenteuer-Genre genommen und zusammengeschustert. Es hätte aber aus der Geschichte rund um Wu Nian, die zu unserem Helden irgendeine Verbindung zu haben scheint, durchaus etwas werden können. Natürlich wird diese aber sehr ungeschickt in den Film gewoben. Die Bösewichte sind auch aus der Klischeekiste (böser General, der nach Artefakt aus mythischer Vergangenheit sucht, um seine Macht ins Unendliche zu steigern) und die Familiengeschichte des Protagonisten ist ziemlich unspektakulär. Keiner der Charaktere sticht in irgendeiner Form heraus.
Die Darsteller sind allerdings auch nicht gerade berauschend. Man sieht, dass sie bisher noch in keinen großen Produktionen mitgewirkt haben und wenn, dann nur in kleinen Nebenrollen. Das Schauspiel ist keinesfalls amateurhaft, was an sich schon einmal ein großer Pluspunkt ist, aber niemand kann mehr aus seiner Rolle herausholen, als das Drehbuch zur Verfügung stellt. Und das Drehbuch ist äußerst dünn. Bereits ähnliche - aber auch hochwertigere - Abenteuerfilme wie "Wu Dang" haben mit dem Problem zu kämpfen, dass die dargestellten Ereignisse nicht Teil eines größeren Ganzen sind, sondern lediglich Sets, in die zufällig hineingestolpert wird, weil man dort ein paar nette Actionszenen verbauen kann. Die Action in "Guardian of the Palace" lässt aber ebenfalls zu wünschen übrig. Vielmehr soll Spannung aufgebaut werden, beispielsweise in dem eigenartig lebendig wirkenden Wald. Es reicht aber eben nicht, diese Spannung hauptsächlich durch einen sich nervös umschauenden Helden zu vermitteln.
Es wird wohl mittlerweile klar geworden sein, dass "Guardian of the Palace" ziemlich uninspiriert und langweilig ist. Es gibt aber auch ein paar positive Aspekte. Wenn es kein schlechtes CGI zu ertragen gilt, können die Wüstenlandschaften durchaus beeindrucken und der treue Hund des Protagonisten stiehlt allen anderen die Schau. Was diesen Abenteuerstreifen um einiges besser gemacht hätte, wäre, wenn er genauso wie während seines Finales vorgegangen wäre. Dieses punktet nämlich mit überdrehter Action und sogar ein wenig Gun-Fu. Hier erhält der Film einen gewissen B-Movie-Charme, der ihm generell gut gestanden hätte. Leider versucht der Streifen ansonsten aber mehr zu sein, als er ist. Und dabei fallen ganz eindeutig die unzähligen Schwächen auf. Ein Film, der vielleicht nicht so aussieht, der aber qualitativ für das Fernsehen produziert zu sein scheint. Man sollte also einen Bogen um diesen Streifen machen.