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Days of Wrath - Filmposter
Original Title:
Eung-jing-ja

South Korea 2013

Genre:
Thriller

Director:
Sin Dong-yeop

Cast:
Joo Sang-wook
Yang Dong-geun
Lee Tae-im
Jang Tae-seong
Ban Min-jeong


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Days of Wrath

Story: Jun-seok wird in der Schule von Chang-sik und seiner Clique tyrannisiert. Er erträgt die Schikanen aber, ohne sich zu wehren. Ein Mädchen, das sich für ihn interessiert, sieht das jedoch nicht gerne. Als Chang-sik herausbekommt, dass Jun-seok eine Freundin hat, entführt er diese und vergewaltigt sie vor Jun-seoks Augen. Am nächsten Tag bringt sich das Mädchen um...
Der Selbstmord seiner Freundin beschäftigt Jun-seok (Joo Sang-wook) auch 15 Jahre später noch. Er hat es zu nichts im Leben gebracht und ist immer noch auf der Suche nach einem Job. Nebenher jobbt er als Parkwächter, bis er sich eines Tages plötzlich wieder Chang-sik (Yang Dong-geun) gegenübersieht. Dieser erkennt ihn nicht sofort, doch selbst als ihm wieder einfällt, wen er vor sich hat, scheint er sich an seine Taten seiner Vergangenheit nicht zu erinnern. Dank seines reichen Vaters ist er erfolgreich und wird bald seine ebenfalls reiche Freundin Ji-hee (Lee Tae-im) heiraten. Jun-seok kann diese Ungerechtigkeit nicht länger ertragen und beschließt, Rache zu nehmen...

Kritik: "Days of Wrath" ist ein Rachethriller der anderen Art. Hier geht es nicht um einen Rachemord, auf den lange hingearbeitet wird, sondern vielmehr darum, es einem Mann heimzuzahlen, indem sukzessive sein Leben zerstört wird. Das klingt spannend und das ist es auch. Zum Teil geht der Film dabei auch recht intelligent vor und weiß den Zuschauer sofort mit sich zu reißen. Doch seine Orientierung verliert der Film während der zweiten Hälfte und davon erholt er sich bis zum Schluss nicht mehr wirklich. Das tut einem in diesem Fall besonders leid, da die Atmosphäre und der Plot alles liefern, was einen erfolgreichen Thriller ausmacht. Leider verlieren aber auch die Protagonisten gegen Ende an Farbe und der Zuschauer damit auch das Interesse.

Days of Wrath - Film Screenshot 11

Von seinen Mitschülern tyrannisiert zu werden, kann einen für das Leben prägen, das zeigt Jun-seok ganz eindeutig. Die Szenen in der Schule sind nicht ohne, besonders die Vergewaltigung ist starker Tobak. Jun-seok hat nie gelernt sich zu wehren, aber warum er von seinem Bitten abgesehen bei der Vergewaltigung so wenig versucht zu unternehmen - selbst für ihn wäre ein bisschen mehr Gegenwehr im Rahmen des Möglichen gewesen - bleibt eigenartig. Als er jedoch ein wenig später einen Versuch unternimmt, sich bei seinen Peinigern zu rächen, scheitert er kläglich. Er scheint der geborene Verlierer. Und das will uns "Days of Wrath" ohne Zweifel klarmachen. Als wir Jun-seoks Vergangenheit verlassen, ändert sich auch nicht viel daran. Kämpfen oder sich wehren kann der Mann immer noch nicht. Zumindest kann er nun mehr einstecken.

Days of Wrath - Film Screenshot 12

Was den Thriller so faszinierend macht, ist der Umstand, dass wir hier keine im eigentlichen Sinne guten Charaktere vor uns haben. Ein Stückweit stellt sich das aber auch später als Problem dar. Jun-seok kann nur bemitleidet werden und wir hoffen nur darauf, dass er endlich seine Rache in die Tat umsetzt. Als er dies jedoch tut, sehen wir auch, wie er von dieser aufgezehrt wird. Das ist unangenehm anzusehen und bei einigen seiner Handlungen geht er so perfide vor, dass wir uns gar nicht mehr sicher sind, ob er überhaupt der Gute ist. Dafür gebührt eigentlich Lob, aber es sorgt auch dafür, dass Jun-seok mit der Zeit flacher wird. Darsteller Joo Sang-wook ("My Wife got Married") vermittelt zwar anfangs das notwendige Bild eines vor fünfzehn Jahren innerlich gestorbenen Charakters, aber gegen Ende wird er außer von seinem Rachewunsch durch nichts mehr definiert.

Faszinierend ist in dem Zusammenhang jedoch Chang-sik. Denn als Jun-seok diesen wiedertrifft, scheint er ein ganz normaler Kerl. Erst in seiner Interaktion mit seinem früheren Opfer verfällt er immer mehr in seine alte Rolle. Da Jun-seok sein Leben zerstören will, ist das nicht weiter verwunderlich. Und obwohl man Chang-sik die Vergewaltigung nicht verzeihen kann, fragt man sich dennoch, ob Jun-seok ihn nicht wieder zu einem schlechten Menschen macht. Yang Dong-geun ("Fighter in the Wind", "Address Unknown") schafft es, seinem Charakter selbst in den Szenen, in denen er augenscheinlich ganz normal scheint, etwas Hassenswertes zu verleihen. Vielleicht liegt das auch an seiner Vergangenheit, aber Yang schafft es genauso wie Joo das Motiv des Hasses zum eigentlichen dynamischen Faktor in der Geschichte zu machen.

Days of Wrath - Film Screenshot 13

Der düstere Ton des Films setzt sich in der Geschichte fort, doch begeht hier Regisseur Sin Dong-yeop ("100 Days with Mr. Arrogant") einen großen Fehler. Entweder der Film sollte sich komplett um Jun-seoks Rachefeldzug drehen oder er schwenkt in der Mitte um und liefert einen spannenden (Psycho-)Kampf zwischen zwei Kontrahenten. Sin entscheidet sich für letzteres, aber genau dort entgleitet ihm der Thriller. Die Spannung fällt ab und "Days of Wrath" wird vorhersehbar. Ein Mädchen, das Interesse an Jun-seok hat, wird eingeführt, und wir wissen sofort, dass dies lediglich geschieht, weil sie als Ziel für Chang-sik wird herhalten müssen. Die Schlägereien sind lächerlich choreographiert und das Ende kann ebenfalls nur enttäuschen. Dabei ist "Days of Wrath" ein an sich unerbittlicher Thriller, der eine Empfehlung verdient hätte, wenn die zweite Hälfte diesen Eindruck nicht wieder relativieren würde.

(Autor: Manfred Selzer)
rating
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