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Alienoid - Filmposter
Original Title:
Wi-gye-in 1-bu

South Korea 2022

Genre:
Action

Director:
Choi Dong-hoon

Cast:
Ryu Jun-yeol
Kim Woo-bin
Kim Tae-ri
So Ji-sub
Choi Yoo-ri
Yum Jung-ah
Jo Woo-jin
Kim Eui-sung
Lee Hanee
Kim Ki-cheon


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Alienoid

Alienoid - Film Screenshot 1

Story: Auf der Erde werden Menschen unwissend als Gefängnisse für außerirdische Verbrecher genutzt. Normalerweise sollten die Eingesperrten keine Kontrolle über den menschlichen Körper haben und nur Beifahrer sein, doch manchmal geht etwas schief und die Aliens bekommen die Kontrolle. Für jenen Fall ist auf der Erde der Roboter Guard (Kim Woo-bin) und sein Helfer Thunder geblieben. Dank eines besonderen Objekts, das wie ein Messer aussieht, können sie sogar durch die Zeit reisen. Als sie im Jahr 1380 eines der Aliens ausschalten, töten sie damit auch die Mutter eines kleinen Babys. Sie nehmen das Baby ins Jahr 2012 mit und so kann Guard nun dank einer Tochter ohne Aufsehen zu erregen, unter den Menschen weilen. Zehn Jahre später ist die kleine Yian (Choi Yoo-ri) aber schon ziemlich aufgeweckt und hinter die geheime Identität ihres Vaters gekommen. Kurz darauf kommt ein Roboter auf die Erde, der ein besonders gefährliches Alien befreien will.
Unterdessen versucht sich während der Goryeo-Dynastie der Daoist Moo-reuk (Ryu Jun-yeol) als Kopfgeldjäger. Einen besonders ansehnlichen Betrag gibt es für die Beschaffung eines Artefakts, das "Heilige Klinge" genannt wird. Moo-reuk hat beinahe den Gegenstand in den Händen, als eine unbekannte Frau (Kim Tae-ri) auftaucht, die aus der Zukunft zu sein scheint und ebenfalls jenes Messer will. Eine viel gefährlichere Partei, die das Messer in ihrem Besitz haben will, wird jedoch von einem Mann angeführt, der tatsächlich ein Alien ist.

Filmroll Alienoid - Film Screenshot 2 Alienoid - Film Screenshot 3 Filmroll
Alienoid - Film Screenshot 4

Kritik: Es ist schwierig zu sagen, ob "Alienoid" weiß, was er als Film sein will. Am besten alles zugleich und so kann die Mischung aus Science Fiction-Streifen und Fantasy auf dem Papier unmöglich zusammenpassen. Dass der Film parallel auf zwei Zeitebenen spielt, ist auch eher wenig erfolgsversprechend, den Film als ein kohärentes Ganzes wirken zu lassen. Und doch ist "Alienoid" auf eine Art und Weise unterhaltsam, die zwar klar auf Popcorn-Niveau ist, aber nicht ganz so platt und abgedroschen wie beispielsweise einige der letzten Marvel-Filme. Es wird sich verschiedener Genre-Klischees bedient und die Vermischung einiger Elemente wirkt mehr als willkürlich, da aber der Fokus größtenteils auf den Charakteren liegt und selbst einige der Nebenfiguren erstaunlich viel aus ihren Rollen herausholen können, fühlt sich der Film nicht so unbedeutend an, wie man das zunächst erwarten würde. Trotz seiner Schwächen muss man dem Film damit zugestehen, dass er qualitativ positiv überraschen kann.

Alienoid - Film Screenshot 5

Ein großes Problem habe ich z.B. zunächst darin gesehen, dass die Geschichte auf zwei Zeitebenen spielt. Nicht selten wird normalerweise in einem halsbrecherischen Tempo zwischen zwei Storyfäden hin- und hergewechselt, sodass man letztlich nirgendwo richtig dabei ist. In diesem Sci-Fi/Fantasy-Genremix nimmt man sich aber Zeit, länger am Stück auf einer Zeitebene zu verweilen und lässt die Geschehnisse sich in ihrem Tempo entwickeln. Das ist sehr angenehm, denn auf diese Weise werden wir auch viel leichter mit den Charakteren warm. Darüber hinaus wird auch eine gewisse Spannung durch die Frage erzeugt, welche Verbindung zur anderen Zeitebene besteht. Dass Zeitreisen möglich sind und sich im Mittelalter einige Aliens befinden, wissen wir aber schon von Anfang an. Doch in welchem Zusammenhang die Helden der jeweiligen Epochen stehen, bleibt ein Rätsel, dessen Auflösung wir am Ende tatsächlich bekommen, während gleichzeitig ein Cliffhanger, der zum zweiten Teil hinführt, präsentiert wird.

Alienoid - Film Screenshot 6

Wie willkürlich manches zusammengeschustert wurde, lässt sich sehr gut an der "Heiligen Klinge" ersehen. Denn dieses Alienartefakt hat verschiedene Funktionen, erlaubt es aber eben auch aus irgendwelchen Gründen, durch die Zeit zu reisen. Dankenswerterweise hat man es hier nicht übertrieben und bleibt auf zwei Zeitebenen. Die Ereignisse wären sonst wohl wirklich arg chaotisch geworden. Manche Umstände lernt man aber auch schlicht nicht zu hinterfragen, wie den Fakt, dass der Daoist, der sich als Kopfgeldjäger verdingt, Magie beherrscht und diese durch zwei wandernde Magier, die magische Gegenstände verkaufen, noch auf die Spitze getrieben wird, während Magie in der Gegenwart anscheinend nicht mehr möglich ist. Irgendwann macht es einfach mehr Spaß, sich auf diese zwei unterschiedlichen Welten einzulassen, anstatt Fragen zu stellen, zumal man das Gefühl bekommt, der Film nimmt sich auch gar nicht so ernst und will mit seinem ungewöhnlichen Mix auf eine etwas sonderbare oder vielleicht sogar originelle Art unterhalten.

Alienoid - Film Screenshot 7

Wie gesagt sind die Versatzstücke aber sehr vertraut. Als wir dann ein Raumschiff durch die Großstadt fliegen und ganze Wolkenkratzer mit seinem Laser zerlegen sehen, könnte man meinen, man befindet sich in einem Hollywood-Streifen, zumal die Spezialeffekte wirklich sehr gelungen sind und das hohe Budget erkennen lassen. Dank der charismatischen Individuen stehen aber nicht lediglich effektgeladene Bombastszenen im Mittelpunkt, sondern der Film bekommt ein ordentliches Fundament, auf das die ziellose Geschichte bauen kann. Kim Woo-bin ("The Con Artists") wirkt als Roboter natürlich etwas steif, aber sein etwas lebensfreudigerer Kollege bzw. das Auto kann sein Äußeres nach Belieben ändern und erlaubt es Kim als Doppelgänger doch noch in ein paar Szenen aus sich herauszugehen. Etwas unbeschwerter geht es jedoch in der Goryeo-Dynastie zu und auch wenn man mit dem Sci-Fi-Part ebenso seinen Spaß haben kann, wirkt die Geschichte dort etwas bodenständiger und emotionaler. Sicherlich liegt das auch an Ryu Jun-yeol ("Money"), der ordentlich Charisma versprühen kann und angenehmen Humor in die Geschichte bringt.

Filmroll Alienoid - Film Screenshot 8 Alienoid - Film Screenshot 9 Filmroll

Alienoid - Film Screenshot 10

Überdies gibt es in der Goryeo-Zeit auch noch ein paar nette Bonbons wie zwei Begleiter, die eigentlich Katzen aus einem Fächer sind, Handbewegungen, mit denen man andere einfach zur Seite wischen kann oder Spiegel, die hindurchgeschickte Gegenstände hundertfach vergrößern können. Das ist so absurd, wird aber durch Charaktere wie dem Magier-duo - Yum Jung-ah ("Cart") spielt die weibliche Hälfte - mit so viel Elan und liebenswürdiger Schrägheit gespielt, dass man seine Freude daran hat. Vieles ist in diesem Film so willkürlich und die Geschichte dermaßen voller Zufälle, dass der Streifen eigentlich eine Katastrophe sein müsste. Doch Regisseur Choi Dong-hoon ("Assassination") manövriert gekonnt durch die offensichtlichen Fallstricke seines eigentlich lächerlichen Drehbuchs und liefert mit den guten darstellerischen Leistungen einen Blockbuster ab, der seine Absurdität mit erfrischendem Selbstbewusstsein auslebt und stets das richtige Tempo trifft.

(Autor: Manfred Selzer)
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