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Twenty Hacker - Filmposter
Original Title:
Teu-wen-ti hae-keo

South Korea 2021

Genre:
Thriller, Comedy, Romance

Director:
Han Hyun-seok

Cast:
Kwon Hyun-bin
Lim Na-young
Cho Hyunyoung
Kim Gun-soo
Lee Suwoong


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Twenty Hacker

Twenty Hacker - Film Screenshot 1

Story: Park Jae-min (Kwon Hyun-bin) hat durch die Aktion eines Hackers vor drei Jahren seinen Vater verloren. Die Polizei konnte den Fall nicht lösen, daher entschloss sich Jae-min, der noch zur Schule ging, ein Informatik-Studium zu beginnen. Jetzt studiert er und seine beste Freundin Park Jo-hee (Lim Na-young), die er ebenfalls seit der Schule kennt, studiert Kunst an der gleichen Uni. Jo-hee ist ständig neu verliebt, diesmal ist es Chan-ho (Lee Suwoong), den sie auch schon seit der Oberschule kennt. Jae-min muss ihr bei ihren Problemen zur Seite stehen, obwohl er seit Jahren selbst Gefühle für sie hegt. Doch das tritt alles in den Hintergrund, als er von der Hackergruppe "Better World" kontaktiert wird. Jae-min hatte nämlich bereits einige Hacking-Angriffe auf Firmen durchgeführt und im Falle von illegalen Machenschaften anonym die Polizei informiert. Als Jae-min einen Teil der Gruppe trifft und es sich bei diesen um die Studenten Man-gook (Kim Gun-soo) und Hye-soo (Cho Hyunyoung) handelt, die ihre Arbeit als Hacker in Form einer Uni-AG tarnen, will der Junge nichts mehr davon wissen. Doch Hye-soo weiß um seine Vergangenheit und den Tod seines Vaters. Sie überredet ihn, einen Scam mit einer neuen Kryptowährung aufzudecken, dessen Opfer auch Jo-hees Vater werden könnte. Jae-min findet zwar Gefallen an der Arbeit, aber es ist auch ein gefährlicheres Spiel, als er gewohnt ist. Dann wird nach drei Jahren aber endlich wieder der Hacker aktiv, der seinen Vater auf dem Gewissen hat und Jae-min setzt alles daran, diesen ausfindig zu machen.

Filmroll Twenty Hacker - Film Screenshot 2 Twenty Hacker - Film Screenshot 3 Filmroll
Twenty Hacker - Film Screenshot 4

Kritik: Eigentlich würde man hier einen Film über Hacker erwarten. Junge Hacker. Vielleicht also auch ein wenig Humor. Tatsächlich verbirgt sich hier aber auch ein Romantikstreifen. Das muss an sich nicht schlimm sein, aber es ist die Art von buntem Romantikstreifen, die eindeutig auf Teenager ausgerichtet ist, welche gerade erst in die Pubertät gekommen sind. Das zeigt sich ebenso beim Humor, der extrem platt ist und voller Slapstick steckt. Das wäre an sich aber auch noch nicht katastrophal, denn es gibt auch unterhaltsamen Slapstick. Dafür müsste aber das Timing stimmen! Was uns wiederum zum großen Problem von "Twenty Hacker" bringt. Selbst der simpelste Gag wird vermasselt, weil der Regisseur und vor allem der Cutter nichts von ihrem Handwerk verstehen. Es wird entweder zu lange in bestimmten Szenen verweilt oder diese sind so plötzlich und inkohärent aneinandergereiht, dass man meint, man würde hier noch nicht das Endprodukt eines Films sehen, sondern eine äußerst grobe erste Fassung.

Twenty Hacker - Film Screenshot 5

Es ist verdammt lange her, dass ich einen Film dermaßen in der Luft zerreißen musste, wie es dieser Bodensatz einer Genremischung verdient hat. Dabei beginnt alles noch recht harmlos. Wir sehen einen Einbruch, bei dem ein Hacker in ein System eindringen will. Nichts Besonderes und man verzeiht natürlich auch gerne, dass in dem Film das Hacken wie in anderen Genrewerken aus ultraschnellem Tippen besteht, anstatt einfach ein zuvor geschriebens Programm mit einem Doppelklick auszuführen. Die Einleitung scheint uns auf einen Action-Thriller im Stile eines Einbruchstreifens wie "Ocean's Eleven" vorzubereiten. Auch das ist nichts Originelles, aber kann ja eventuell ganz spannend sein. Dann befinden wir uns allerdings an der Uni und in den Fokus rückt eine dämliche Liebesgeschichte, die im Tagebuch einer Vierzehnjährigen weniger klischeehaft dargestellt worden wäre. Dazu kommen noch Witze, die angesichts ihres schlechten Timings zum Fremdschämen sind.

Twenty Hacker - Film Screenshot 6

Wahrscheinlich muss man auch noch froh darüber sein, dass der Streifen uns bei all seinem Kitsch nicht ähnlich einem schrecklichen Romantik-Drama wie "Do Re Mi Fa So La Si Do" noch mit Drama malträtiert. Es bleibt alles recht leichtfüßig und unbeschwert. Die lächerliche Liebesgeschichte zwischen den beiden Protagonisten ist zu jeder Zeit vorhersehbar, genauso wie die Identität des Bösewichts. Das Drehbuch wirkt dabei so amateurhaft, dass man sich fragen muss, ob niemand anderes es mal probegelesen hat. Die Dialoge sind schrecklich geschrieben und es wäre unfair, jetzt auch noch über die beiden Hauptdarsteller herzuziehen, welche beide ursprünglich Sänger sind und bisher nur in Drama-Serien mitgewirkt haben. Das Schauspiel ist nicht gut, aber wie könnte es das auch bei dem Drehbuch sein? Immerhin gibt es ein paar kurze Momente, die die zwei miteinander haben, was fast schon an ein Wunder grenzt. Die Nebendarsteller fallen so flach aus, dass ausgerechnet Jae-mins Arbeitgeber, der Besitzer eines Internet-Cafés, am besten ausgearbeitet wirkt.

Twenty Hacker - Film Screenshot 7

Eigentlich sollte es in dem Film um Kryptowährungen gehen und wie alte Menschen, die sich mit dem Thema nicht auskennen, um ihr Geld betrogen werden. Genau genommen ein komplexes Thema, aber es wird hier so sehr vereinfacht, dass man auch einfach irgendein Schneeballsystem hätte heranziehen können. Erklärungen zu Hackerbegriffen werden nebenbei als kleine Texttafeln eingeblendet, die in der kurzen Zeit aber niemand lesen kann, vor allem nicht, wenn die Dialoge noch weiterlaufen. Dazu ist die Geschichte des Films so simpel, dass sie durch mehrere Rückblenden verkompliziert werden soll. Dabei springen wir oft nur ein paar Stunden vor und wieder zurück, ohne dass es dafür einen erkennbaren Grund gäbe. Der Film ist so willkürlich zusammengeschnitten, dass man die meiste Zeit orientierungslos ist. Die Emotionen und Gefühle der Darsteller passen überhaupt nicht zur vorherigen Szene, auch wenn eigentlich alles ausnahmsweise mal chronologisch abläuft! Nicht selten fragt man sich, was zum Teufel eigentlich gerade abgeht und ob man zwischendurch irgendwas verpasst hat.

Filmroll Twenty Hacker - Film Screenshot 8 Twenty Hacker - Film Screenshot 9 Filmroll

Twenty Hacker - Film Screenshot 10

Die grauenhafte Musik ist auch ein enormes Problem. Jeder kennt jene YouTube-Videos, in denen irgendwas gekocht oder gezeigt wird, während im Hintergrund irgendeine wahrscheinlich von einer Software programmierte Aufzugsmusik gespielt wird, die aber viel zu laut gewählt ist. Das hat man in "Twenty Hacker" die ganze Zeit über. Der musikalische Stilwechsel (man will es eigentlich gar nicht mit dem Wort "Stil" zusammenbringen...) ist dabei stets so groß, dass es die extremen Kontraste zwischen den verschiedenen Szenen nur umso auffälliger macht. Vor allem aber ist diese Thriller-Komödie (?) für Teenager - und vorher kann man nicht wissen, dass dieses Publikum bedient wird, weder durch Poster noch Trailer - einfach nicht witzig. Leider erkennt man die Szenen, die einen zum Lachen bringen sollen, nur allzu gut und kann bestenfalls die Augen verdrehen. Manchmal mögen die Charaktere recht sympathisch wirken, aber der Schnitt und die Musik sowie das Drehbuch sind solch eine Katastrophe, dass einen nicht mal mehr die völlig idiotische Wendung kurz vor dem Abspann überrascht - man kann nur hoffen, dass damit keine Fortsetzung angedeutet werden sollte...

(Autor: Manfred Selzer)
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