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Tomb of the River - Filmposter
Original Title:
Gang-reung

South Korea 2021

Genre:
Crime, Drama

Director:
Yoon Young-bin

Cast:
Yoo Oh-sung
Jang Hyuk
Oh Dae-hwan
Park Sung-geun
Kim Jun-bae
Lee Hyun-kyun
Shin Seung-hwan
Choi Ki-seop


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Tomb of the River

Tomb of the River - Film Screenshot 1

Story: Kim Gil-seok (Yoo Oh-sung) war maßgeblich daran beteiligt in der Stadt Gangneung ein Resort auf die Beine zu stellen, weshalb er die meisten Anteilsscheine daran hat. Sein Boss muss allerdings den Schlichter spielen, als Gil-seoks Bruder in der Organisation, Choong-seop (Lee Hyun-kyun), Drogen verkauft und das ein schlechtes Licht auf Gil-seok wirft. Gil-seok konnte gerade so seinen Freund bei der Polizei, Bang-hyun (Park Sung-Geun), davon abhalten konnte, die Sache weiter zu verfolgen. Schließlich ist wieder Frieden in der Organisation - doch nur für kurze Zeit. Der Boss einer anderen Organisation wird von seinem früheren Handlanger und Killer Lee Min-seok (Jang Hyuk) getötet und damit gehört Lee nun der zweitgrößte Anteil an dem Resort. Lee will mit Gil-seok Gespräche aufnehmen, doch dieser weigert sich, mit dem wenig vertrauenswürdigen neuen Spieler Geschäfte zu machen. Sich nach oben zu morden, ist der einzige Weg, den Lee kennt, wenn man an die Spitze kommen möchte. Lees Einfluss steigt mit jedem Widersacher, den er ausschaltet und bald ist auch Gil-seok nicht mehr sicher. Die Polizei will weiteres Blutvergießen verhindern, doch Gil-seok sieht sich irgendwann in die Ecke gedrängt, nachdem er durch Lee Freunde verloren hat und zudem selbst auf der Abschussliste steht. Kann Gil-seok genauso skrupellos wie Lee werden und seine Position in der Gangsterwelt verteidigen?

Filmroll Tomb of the River - Film Screenshot 2 Tomb of the River - Film Screenshot 3 Filmroll
Tomb of the River - Film Screenshot 4

Kritik: "Tomb of the River" ist einer jener Gangsterstreifen, bei denen man schnell die Befürchtung bekommt, keinen Überblick mehr bei der Vielzahl an Charakteren und den diversen Loyalitäten zu haben. Genau an dieser Stelle verdient der Film aber schon sein erstes Lob, denn in der Tat braucht es nur eine kurze Orientierungszeit, bis man sich problemlos zurechtfinden kann. Eine weitere beachtliche Leistung ist, dass keiner der Charaktere außergewöhnlich sympathisch ist, aber man sich dennoch in das Machtgerangel involviert fühlt, da die einzelnen Individuen großteils gut geschrieben sind. Letzten Endes handelt sich sich hier um einen recht fatalistischen Blick auf die Welt von Gangstern, wobei das Setting seine eigene Identität bewahrt. Schließlich besteht immer die Gefahr, dass man sich bei dem Genre, in welchem es um Loyalität und Verrat geht, an HK-Klassiker erinnert fühlt.

Tomb of the River - Film Screenshot 5

Die Stadt Gangneung hat dem Film auch seinen Originaltitel gegeben, eine Stadt an der Ostküste Südkoreas, in der die Modernisierung gerade erst angekommen ist. Die Olympischen Winterspiele 2018 in Pyeongchang konnten der Stadt etwas Auftrieb verschaffen und einige kluge Köpfe, die sich allerdings in illegalen Kreisen bewegen, haben die Chance beim Schopf gepackt und ein Resort aufgebaut. Diese Möglichkeit, Geld zu drucken, wollen sich natürlich auch andere unter den Nagel reißen. Allen voran Min-seok. Er ist skrupellos, nutzt die Menschen um sich herum aus und kommt vor allem deshalb so schnell die "Karriereleiter" nach oben, weil er sich keine Illusionen darüber macht, wer er ist und in was für einer Welt er lebt. Er sieht schlichtweg sein Ziel vor Augen und macht alles Nötige, um dieses zu erreichen. Verhandlungen, viele Worte oder Höflichkeiten sind für ihn Zeitverschwendung, und da er den Weg der Gewalt geht, fließt in Gangneungs Straßen auch bald Blut.

Tomb of the River - Film Screenshot 6

Jang Hyuk ("The Swordsman") spielt den Bösewicht unter den Bösewichten und liefert leider keine sonderlich einprägsame Vorstellung ab. Min-seok mangelt es an Tiefe, denn sobald wir verstanden haben, was ihn grundlegend antreibt, gibt es nicht mehr bei ihm zu entdecken. Damit steht er in einer Reihe mit etlichen anderen Bösewichten im Genre. Faszinierender ist da schon Gil-seok, gespielt von Yu Oh-Seong ("Friend"), dessen böser Blick nie einen Zweifel daran lässt, dass er ein Gangster ist, aber eben einer mit dem Herzen am rechten Fleck. Übertreten seine Untergebenen oder Partner eine rote Linie, lässt er diese das sofort wissen und rückt alles wieder zurecht. Das erlaubt ihm dann auch die Freundschaft mit einem Polizisten, die leider hinter dem zurückbleibt, was man daraus hätte machen können. Eine Chemie zwischen den beiden gibt es nicht, und die Polizei ist ohnehin immer nur dann zur Stelle, wenn es das Drehbuch gerade braucht und nicht, wenn es eigentlich naheliegend wäre.

Tomb of the River - Film Screenshot 7

Ansonsten ist es aber gerade die Chemie zwischen den Gangstern, die den Film zeitweise so packend macht. Selbst Handlanger, die zunächst unbedeutend scheinen, bekommen ihre Momente und dürfen sich in Dialogen untereinander abarbeiten, sodass die verschiedenen Gesichter eben nicht einfach austauschbar sind. Daneben überzeugen zum Teil die Dialoge, in denen zum Ausdruck kommt, dass es sich bei den Gangstern auch um Menschen handelt, die ihre Ängste und Wünsche haben, welche für die Gang natürlich zurückgestellt werden. Manchmal erweisen sich einige Dialogstücke sogar als erstaunlich tiefgründig und das ist auch nötig, da der Film hauptsächlich nur aus Dialogen besteht. In diesen wird natürlich auch das politische Machtgerangel transportiert und auch Verrat sowie Präventivschläge spielen eine Rolle. Gil-seok scheint ein guter Kerl zu sein, der sich fast immer etwas zurücknimmt und von seinen Leuten auch das gleiche erwartet. Aber wenn er in die Ecke getrieben wird, macht er ebenso klar, wo seine Wurzeln liegen.

Filmroll Tomb of the River - Film Screenshot 8 Tomb of the River - Film Screenshot 9 Filmroll

Tomb of the River - Film Screenshot 10

Selbstverständlich gibt es auch ein paar kleine Actionszenen. Diese sind aber nicht der Rede wert und bestehen hauptsächlich aus Massenprügeleien. Allerdings kommen zuweilen auch einige Messer zum Einsatz und damit wird der Streifen wiederum recht blutig. Das spiegelt die gnadenlose Welt der Gangster gut wider und lässt auch den Tod als mögliches Ende wahrscheinlicher erscheinen. "Tomb of the River" hat mit seinen düsteren, aber polierten Bildern eine klare Linie, es wird nichts zu einer "Bruderschaft" verklärt und dennoch sind die Gangster wie eine Familie. Dazu kommt noch eine nostalgische, leicht wehmütige Atmosphäre durch die Stadt Gangneung und den Ozean im Hintergrund. Damit ist dieses Gangsterdrama ein Film, der durchaus seinen eigenen Stil findet, letzten Endes aber doch etwas unspektakulär ist. Gerade der Antagonist hätte etwas besser ausgestaltet werden können. Darüber hinaus ist der Film weder sonderlich episch hinsichtlich seines Maßstabs, noch ist die Action außergewöhnlich. Fans von Gangsterstreifen kommen aber auf ihre Kosten.

(Autor: Manfred Selzer)
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