Story: Moon (Jo Jae-hyeon) ist ein Taekwondo-Lehrer und unterrichtet sowohl seine Frau Yoon (Ye Ji-won), als auch seine Kinder Taemi (Tae Mi)
und Taeyang (Na Tae-joo). Taeyang soll für ihn bei den nächsten Olympischen Spielen Gold holen, doch tatsächlich würde er lieber Tänzer werden.
Eines Tages geht die Familie für eine Show nach Thailand und Taeyang beobachtet, dass der Gangsterboss Seok-du (Lee Kwang-hoon) einen Kris mit sich führt, der
ein thailändischer Nationalschatz ist und vor kurzem gestohlen wurde. Er kann ihm den Kris abnehmen, doch von dem Tag an sinnt Seok-du auf Rache. Während Vater
und Mutter zuhause bleiben, gehen die Kinder zu ihrem Onkel Mum (Petchtai Wongkamlao) und dessen Nichte Wawa (Jija Yanin) aufs Land. Dort werden sie von den
Männern Seok-dus attackiert und der jüngste Sohn der Familie wird entführt. Seok-du plant, den Jungen als Druckmittel einzusetzen, damit Moon ihm den Kris
wiederbeschafft. Das erweist sich als eigentlich unmöglich, da dieser sicher bewacht wird, aber als neue Nationalhelden Thailands - schließlich haben sie
den Kris wiederbeschafft - gibt die Familie bald eine Vorführung, bei der sie den Nationalschatz in die Hände bekommen könnten.
Kritik: Es ist schon eine eigenartige Mischung, die man mit "The Kick" bekommt. Die Kämpfe und die Stunts sind eindeutig thailändischer
Art, wenn da nur nicht das Taekwondo-Thema wäre sowie eine hauptsächlich koreanische Besetzung. Funktioniert das Ganze? Ja, sogar ziemlich gut! Grund dafür
ist, dass die koreanischen Darsteller das Talent und die Erfahrung im Schauspiel besitzen, die den Akteuren in thailändischen Produktionen häufig fehlt. So
können die Darsteller auch oft über das schrecklich platte Drehbuch und die eigentlich äußerst flachen Charaktere hinwegtäuschen. Damit wirkt "The Kick"
überhaupt nicht so darstellerisch unbeholfen und unfreiwillig komisch wie ähnliche Actionkomödien, überzeugt aber mit ähnlich harten und spektakulären
Stunts. Kein Zweifel, diese Korea-Thailand-Produktion ist eine weise Wahl des Regisseurs gewesen.
Natürlich ist Regisseur Prachya Pinkaew alles andere als ein Neuling. Sein fantastischer "Tom Yum Goong" mit Tony Jaa in
der Hauptrolle ist einer der besten Martial Arts-Streifen überhaupt. Seine Filme strotzen von der Energie und dem Spaß, die den 80er Jahre Jackie Chan-Filmen
innegewohnt haben. Das bedeutet auch, dass es bei den Stunts auch gerne mal etwas härter zur Sache geht und sich beim Abspann so einige der Patzer mit
schmerzverzerrtem Gesicht betrachten lassen. Aber wegen genau dieser Art des hundertprozentigen physischen Einsatzes hat man seine Filme lieben gelernt.
Schade nur, dass es nach wie vor unmöglich scheint, ein gutes Drehbuch für eine Actionkomödie zu schreiben. Jedenfalls ist das, was man hier vorgesetzt
bekommt, fast schon ein Witz und typisch für einen B Movie.
Warum sich "The Kick" aber qualitativ doch von diesen abhebt, sind die Charaktere. Diese sind zwar vielleicht nicht sonderlich gut geschrieben, aber der
Fokus auf der Dynamik zwischen den Familienmitgliedern ist sinnvoll und rettet den Film davor, außer in den Actionszenen schlichtweg zu langweilen.
Zu verdanken ist das hauptsächlich Jo Jae-hyeon ("Moebius") und Ye Ji-won ("HaHaHa"), die normalerweise
in Arthouse-Streifen mitspielen und dementsprechend auch ihre schwach geschriebenen Charaktere nicht schlechter spielen können, als es ihnen ihre
Schauspielerehre erlaubt. Daneben können sie außerdem mit einigen schönen Actionszenen überzeugen. Allerdings sind sie nicht die Schwergewichte der Kämpfe.
Diese Last wird vor allem Na Tae-joo aufgebürdet und er trägt sie mit Bravour. Prachya Pinkaew und Choreograph Phanna Rithikrai haben ein Händchen dafür,
Talente zu entdecken und Na ist ohne Zweifel eines.
Na Tae-joo sieht eigentlich aus, als würde er in einer Boyband tanzen, doch dann zeigt er spektakuläres Tricking mit etlichen Drehungen und beeindruckenden
Kicks, dass selbst bereits genannter Tony Jaa beeindruckt applaudieren würde. Es ist eine Schande, dass Na nach "The Kick" bisher nicht in weiteren Martial Arts
Streifen zu sehen war, denn er besitzt die Fähigkeiten und vor allem noch das typisch koreanische Jüngling-Charisma. Seine Kämpfe sind das Herz der Martial
Art-Action und bei der Choreographie hat sich der mittlerweile leider verstorbene Phanna Rithikrai einiges einfallen lassen. Neben zuweilen interessanten
Schauplätzen, in die die Protagonisten wahllos vom Drehbuch gestoßen werden, und innovativem Miteinbezug der Umgebung in die Kämpfe oder einem komödiantischem
Kampf mit Küchenutensilien, begeistert vor allem eine Szene, in der Na Tae-joo Hip-Hop-Tanz mit Taekwondo verbindet. Der Fluss der Bewegungen ist großartig
und das Ganze passt so gut zusammen, dass man sich fragt, warum man daraus nicht einen ganzen Film macht!
In einer Nebenrolle ist auch “Jija” Yanin Vismistananda ("Chocolate") zu sehen und wie Tae Mi als Tochter kann sie einige sehr
schöne Moves zeigen, anders als z.B. in "Tom Yum Goong 2", aus dem man ebenso Petchtai Wongkamlao kennt, der hier erneut
eine komische Nebenrolle übernimmt. Ach ja, und ein paar Elefanten dürfen als Stars natürlich auch nicht fehlen.
"The Kick" kämpft mit einem mageren Drehbuch und schlechten CGI-Szenen, doch das stets hohe Tempo und die guten Darsteller, die oft den B-Movie Flair kaschieren,
machen diese Thai-Korea Co-Produktion auch dank nettem Humor zu einem Spaß für die ganze Familie, und die sehr schöne Kampfkunst wird Actionfans vollkommen
zufriedenstellen. Beinahe hätte sich der Film daher eine noch bessere Wertung verdient, doch die storytechnischen Mängel und die nicht immer funktionierenden
Gags stehen dem leider im Weg.