Story: Kham (Tony Jaa) lebt seit fünf Jahren wieder friedlich zusammen mit seinem Elefanten in der Heimat. Als er eines Tages jedoch seinen
Elefanten nicht verkaufen will, wird dieser entführt. Der Mann, der den Elefanten kaufen wollte, ist aber bereits tot. Dessen beide Nichten, unter ihnen Ping-Ping
(Yanin "Jeeja" Vismistananda) halten Kham für den Mörder, ebenso wie die Polizei und Interpol. Auch Khams alter Freund Mark (Mum Jokmok) ist an den Ermittlungen
beteiligt. Er ist auch der Einzige, der ihm hilft, während er von allen anderen gejagt wird. Khams Suche nach seinem Elefanten führt ihn schließlich zu
dem Waffendealer LC (RZA), der anscheinend einen großen Komplott plant. Er will die Friedensverhandlungen zwischen Ost- und West-Katana verhindern. Kham
muss sich gegen allerlei Schergen des Waffendealers verteidigen, unter ihnen die Nummer 2 (Marrese Crump) von LCs Kämpfern. Aber auch Ping-Ping stellt sich
immer wieder gegen Kham, bis sie herausfindet, dass tatsächlich "Nummer 2" ihren Onkel umgebracht hat.
Kritik: Glücklicherweise waren die Erwartungen bei diesem Action-Streifen schon heruntergeschraubt. Martial Arts Star Tony Jaa hat schon
lange nichts wirklich Beeindruckendes mehr abgeliefert. Warum sollte sich also plötzlich etwas daran ändern? Und tatsächlich ändert sich nichts... "Tom Yum
Goong 2" ist eine Fortsetzung, der es an Biss fehlt. Dass dies storytechnisch der Fall sein würde, war klar, aber traurigerweise können auch die Kämpfe nicht
wirklich überzeugen. Es fehlt das beeindruckende Element und die Innovation. Dort, wo versucht wird, letztere umzusetzen, wird es leider sogar lächerlich.
Oft hat man außerdem das Gefühl, dass hier jeder nur seinen Job erledigt, ohne mit dem Herzen bei der Sache zu sein. Im Endeffekt ist "Tom Yum Goong 2"
also trotz gesenkter Erwartungen eine Enttäuschung. Speziell, weil man hier einige Chancen ungenutzt gelassen hat.
Denn endlich sind Tony Jaa und Jeeja Yanin gemeinsam auf der Leinwand. Doch ihre Kämpfe gegeneinander sind vollkommen unspektakulär und um die Sache noch
schlimmer zu machen, wird Jeeja vom Drehbuch völlig vernachlässigt. Während sie in "Chocolate" noch eine ganze Gang
auseinandernehmen durfte, schafft sie es hier gerade mal so gegen ein paar einfache Schergen zu bestehen. Was soll das? Bei genauerer Betrachtung weiß man
auch gar nicht, was sie genau in dem Film soll. Ab und zu eilt sie Tony Jaa zu Hilfe, doch muss letztlich stets sie gerettet werden. Hat dann wenigstens
Tony Jaa die Chance, sein Können unter Beweis zu stellen und die schlechten Kritiken über sein "Ong Bak 2" und
"Ong Bak 3" vergessen zu machen? Die klare Antwort darauf lautet: Nein.
Tony Jaa sieht irgendwie müde aus. Langsamer und behäbiger. Ab und zu macht er ein paar Moves, die an alte Zeiten erinnern, aber man vermisst diesmal die
Akrobatik. Außerdem wurden dieses Mal viele Seile eingesetzt und auch CGI-Effekte sind an jeder Ecke zu sehen. Gerade letztere sind oft alles
andere als überzeugend. Völlig irriterend ist darüber hinaus, dass viele Aufnahmen offensichtlich vor einem Green-Screen gedreht wurden, sodass die Sets
sehr künstlich wirken. Verzweifelt schien auch nach innovativen Einfällen gesucht worden zu sein, doch am Ende bekommt man Kämpfe zu sehen, in denen sich
jeder die Schuhe in Brand steckt um... Ja, warum eigentlich? Werden dadurch die Kicks gefährlicher? In Brand gesteckt wird dadurch jedenfalls niemand. Wer aber
glaubt, es ginge nicht dümmer, der sollte bis zum Schluss warten, wenn sich die Kontrahenten absichtlich unter Strom stellen. Tritte und Schläge sind dann
übrigens mit dem Sound eines Lichtschwerts unterlegt. Ja, Lichtschwert!
Obwohl Panna Rittikrai vor seinem Tod bei der Kampfchoreographie mitgeholfen haben soll, fehlt es hier an allen Ecken und Enden an guten Moves. Eigenartigerweise
ist es dann Marrese Crump, die Rechte Hand des Bösewichts, der den größten Eindruck hinterlässt. Er hat Präsenz und seine Schläge und Tritte haben Power.
Alles in allem gibt es aber nichts Besonderes zu sehen oder es wird mit CGI-Effekten und Seilen verzweifelt versucht, etwas Cooles zu kreieren. Aber es geht
stets in die Hose. RZA spielt den eindimensionalen Bösewicht, aber er hat augenscheinlich Spaß an seiner Rolle und im Gegensatz zu seinem Auftritt in "The Man
with the Iron Fists" macht er diesmal in seinen Kämpfen eine ganz ordentlich Figur. Er ist aber schlichtweg kein Kampfkünstler. Petchtai Wongkamlao sorgt
dagegen wieder für etwas Auflockerung.
Die Geschichte gibt wieder mal überhaupt nichts her. Erneut wurde Khams Elefant gestohlen! Da hilft es auch nichts, im Film selbst einen Witz darüber einzubauen, es bleibt einfach zu wenig. Was bleibt also am Ende? Einfach nicht viel! Wer erinnert sich nicht an die großartige Szene in "Tom Yum Goong", in der sich Tony Jaa ohne einen Schnitt ein Gangster-Versteck nach oben kämpfte. Alleine diese Szene ist es eher Wert ein zweites Mal gesehen zu werden als diese Fortsetzung. Jeeja Yanin nicht besser eingesetzt zu haben, ist ein Verbrechen und die Kämpfe sind uninspiriert. Am unterhaltsamsten sind da sogar noch die Outtakes beim Abspann. Irgendwie hält der Film zwar ein hohes Tempo aufrecht, aber Story, Charaktere und leider eben auch die Action können nicht überzeugen. Vielleicht kommt Jaa beim nächsten Film aus seiner Krise raus. Aber zu erwarten ist es mittlerweile nicht mehr.