Mehr Infos zum Buch
Mehr Infos zum Buch
Mehr Infos zum Buch
Story: Su-yeon (Park Min-young) leidet an Klaustrophobie und arbeitet in einer Tierhandlung, die sich auf die Pflege von Katzen spezialisiert
hat. Eines Tages stirbt eine Frau auf mysteriöse Weise in einem Aufzug. Neben ihr findet die Polizei die Katze Silky. Diese war kurz zuvor von Su-yeon gepflegt
worden und da Su-yeon zufällig am Tatort vorbeikommt und sie einen der Polizisten, Joon-seok (Kim Dong-wuk), kennt, nimmt sie die Katze wieder auf. In den folgenden
Tagen ereignen sich jedoch merkwürdige Dinge. Su-yeon sieht immer wieder ein kleines Mädchen mit einer Bob-Frisur und auch ihre Freundin Bo-hee (Sin Da-eun)
sieht diesen Geist. Als es dann weitere Tote gibt, versucht Su-yeon herauszufinden, was für ein Zusammenhang zwischen dem kleinen Mädchen und der Katze Silky
besteht. Der Ort, an dem die Katze ursprünglich gefunden wurde, scheint der Schlüssel zur Aufdeckung der Hintergründe um die immer unheimlicheren
Begegnungen Su-yeons mit dem Geist des Mädchens zu sein. Doch kann sie das Rätsel lösen, bevor sie selbst das nächste Opfer wird?
Kritik: Ich werde mir jedenfalls nicht vorwerfen können, dass ich es nicht versucht hätte. Doch auch dieses Mal erweist sich der neueste
koreanische Sommer-Horrorfilm als ungemein einfallslos. Das macht "The Cat" keineswegs langweilig, denn indem er Punkt für Punkt die Liste abhakt, was alles
in einen asiatischen Horrorfilm gehört, kann er durchaus nett unterhalten, leider aber nur die Zuschauer, die völlige Neulinge in dem Genre sind. Das
Geheimnis um den Geist ist dermaßen vorhersehbar, dass dies vielleicht den größten Schrecken des Films darstellt. Bei dem Titel dieses Genreeintrags hätte man
eigentlich auch gar nicht mehr erwartet, als einen weiteren Aufguss der bekannten Horrorgeschichte um einen Geist mit langen Haaren, aber dass man hier so
extrem mit Klischees bedient wird, ist doch etwas erstaunlich.
Es bedarf demnach einer halben Gehirnzelle, um zu wissen, dass diesmal Katzen von einem rachsüchtigen Geist besessen sind. Wirklich schrecklich oder
grauenerregend sind die Katzen hier aber keinesfalls. Katzenliebhaber werden sogar mit einigen niedlichen Exemplaren auf dem Bildschirm belohnt. Dem Geist
ein paar überdimensionale Katzenaugen zu geben, kann auch nicht ernsthaft den Zuschauer vom Stuhl hochscheuchen. Es bedarf nicht mal eines Genre-Enthusiasten,
um den nächsten Schocker Meilen im Voraus zu erkennen. Wirklich grauenhaft sind die Morde auch nicht, nur bei einem einzigen von ihnen wird es moderat
brutal. Su-yeong sitzt zwar die meiste Zeit völlig verstört herum, an anderer Stelle ist sie aber außergewöhnlich mutig, für jemanden, der an Klaustrophobie
leidet.
Welchen Zweck ihre Krankheit genau für den Film erfüllt, bleibt unklar. Oftmals befindet sie sich in geschlossenen Räumen und es bereitet ihr kein Problem,
weil augenscheinlich der Drehbuchschreiber kurzzeitig vergessen hat, wie es um den psychischen Zustand des Mädchens bestellt ist. An anderen Stellen wird ihre
Krankheit benutzt, um den Spannungsgehalt noch etwas in die Höhe zu treiben. Tatsächlich muss man sich aber andauernd darüber wundern, warum Su-yeon zum
Einen zu dumm ist, Türen zu öffnen und zum Anderen, warum sie nicht selbst weiß, dass ihre lächerlichen Versuche, eine Tür offenzuhalten nur fehlschlagen
können, wenn sie sich mit einem Geist anlegt. Warum also auch alleine in einen dunklen Heizungskeller gehen? Klar, weil es das Drehbuch vorschreibt...
Was das Drehbuch aber erneut vernachlässigt, ist die Ausgestaltung der Charaktere. Es ist immer dasselbe: Eine weibliche Hauptperson, weil schwach und hilflos,
geht alleine auf die Suche nach dem Grund für die Ruhelosigkeit eines Geistes, um ihren eigenen Tod zu verhindern. Dabei wird ihr von einem männlichen
Protagonisten geholfen, der nur dann auftaucht, wenn es wirklich brenzlig wird. Die angedeutete Liebesgeschichte ist völlig vernachlässigbar und die
Personen an sich bleiben absolut farblos. Park Min-young ist aus Drama-Serien wie "I Am Sam" bekannt und konnte dort weitaus
charismatischer und überzeugender schauspielern. In "The Cat" hat sie ihre bisher einzige Rolle in einem Spielfilm. Ihr zur Seite steht Kim Dong-wuk
("Happy Killers") in einer gerade mal besseren Nebenrolle. Die Rollen hätten aber auch mit x-beliebigen anderen Darstellern
besetzt werden können.
Wie so häufig bei koreanischen Produktionen dieser Art gibt es auf technischer Ebene nichts zu meckern. Lediglich ein paar der computeranimierten Katzen wissen nicht zu überzeugen. Schlussendlich kann man sich hier auch nirgendwo wirklich erschrecken oder gruseln, da alles schon einmal da gewesen ist. Der Film ist aus dem Jahr 2011 und da darf man durchaus erwarten, zumindest ein wenig Innovation präsentiert zu bekommen. Mit "Epitaph" und "Hansel and Gretel" ist das südkoreanischen Filmemachern in dem Genre doch schließlich auch gelungen. "The Cat" ist also nur für jene Horrorfilm-Fans interessant, die die letzten zehn Jahre unter einem Stein verbracht haben, oder für wirkliche Hardcore-Fans, die jeden Film des Genres gesehen haben müssen.