Mehr Infos zum Buch
Mehr Infos zum Buch
Mehr Infos zum Buch
Story: Ein Killer verbreitet Angst und Schrecken. Immer wenn es regnet, fällt ihm eine Frau zum Opfer. Der junge
Ermittler Jung-min (Kim Dong-wook) hat alle Hände voll zu tun, doch er ist nicht der einzige, der hinter dem Serienmörder her ist. Der arbeitslose
Kim Yeong-seok (Yu Oh-seong) ist wegen der hohen Belohnung, die auf die Ergreifung des Killers ausgesetzt ist, ebenfalls an dem Fall dran. Tatsächlich
tragen seine Ermittlungsmethoden sogar mehr Früchte als die der Polizei. Allerdings wird er von Jung-min wegen einer persönlichen Verleumdung
gejagt. Dabei stellt sich heraus, dass Yeong-seok Bankrott gegangen war und für fast zwei Jahre als vermisst galt, bis er plötzlich wieder bei seiner
Frau und Tochter aufgetaucht ist. Seine Tochter Ha-rin (Shim Eun-kyung) hat wegen der Probleme in ihrer Familie auch Schwierigkeiten, in der Schule
zurechtzukommen. Als sie dann herausfindet, dass ihr Vater Frauenkleider anzieht, vermutet sie, dass er in Wirklichkeit der Mörder ist...
Kritik: Jetzt besteht kein Zweifel mehr: Es ist in Korea Mode geworden, dunkle Thrillergeschichten mit Comedy zu vermischen, und
das zum Entsetzen der Zuschauer. Denn nicht schwarzer Humor erwartet uns, sondern in den meisten Fällen simpler Klamauk wie in "Happy Killers".
Koreanische Filmemacher waren schon immer darauf bedacht, viele Genres auf einmal abzudecken, aber oft erweist sich das als ein Drahtseilakt, dem nicht
jeder gewachsen ist. In "Happy Killers" wird sich einer Mystery-Kurzgeschichte von Seo Mi-ae bedient, welche dann um einige angeblich lustige
Szenen erweitert wird. Das zerstört vollkommen den Ton des Films, sodass schließlich die eigentliche Mordserie im Hintergrund verschwindet und wir
uns lediglich mit den Charakteren konfrontiert sehen.
Diese sind leider auch nicht wirklich großartig gezeichnet. Darsteller Kim Dong-wook ("Take Off"), der zufälligerweise den gleichen Namen wie der
Regisseur des Films trägt, porträtiert einen Polizisten, der seinen Job nicht ernst nimmt und ohnehin Beamter werden will. Da Yeong-seok ihn im Internet
bloßgestellt hat, ist er auch viel mehr daran interessiert, den Arbeitslosen zu fassen als den Serienmörder hinter Gitter zu bringen. Die eigentlich ernste
Geschichte des Films wird damit immer wieder übergangen und man verliert sich in unnötigen Nebenhandlungen, die überhaupt nicht zur Atmosphäre des
Films passen. Denn ab und zu gibt es auch ein paar düstere Szenen zu sehen, eine blutige Leiche am Straßenrand, dunkle, verregnete Gassen, aber daneben
immer wieder dummer Klamauk.
Es dauert jedoch bis zur Hälfte des Films, bis einem bewusst wird, tatsächlich nur eine Einleitung der verschiedenen Personen bekommen zu haben.
Merkwürdigerweise ist das auch der unterhaltsamste Teil des Films, denn wenn einem schließlich bewusst wird, dass "Happy Killers" bis zu diesem
Zeitpunkt eigentlich nirgendwohin unterwegs war, stellt sich beim Zuschauer Unruhe ein. Das Drehbuch ist unstrukturiert und verliert immer wieder
den eigentlichen Fall aus den Augen. Wenn der Regisseur sich dann in der zweiten Hälfte tatsächlich auf die Serienmorde fokussiert, zeigen sich noch
offensichtlicher als zuvor die Schwächen des Films. Die Suche nach dem Mörder verläuft schlichtweg unspektakulär und die Polizei erweist sich als
ein erschreckend unfähiger Haufen, der von einem arbeitslosen Hobbyermittler ausgestochen wird.
Was den Thriller interessant macht, ist Yu Oh-seongs ("Potato Symphony") Charakter. Seine Familie ist so gut wie auseinandergefallen, seine Frau
zieht bald zu einem anderen Mann und zu seiner Tochter hat er ebenfalls keinen Draht mehr. Diese bekommt auch eine kleine Nebenstory spendiert, die
anfangs lediglich noch ein wenig mehr Humor in den Film bringen soll, aber schließlich doch etwas dramatischer wird. Das einzige, was auf den Humor
bezogen in "Happy Killers" wirklich lustig ist, wäre der Umstand, dass sich Yeong-seok tatsächlich etwas zu gerne als Frau
verkleidet. Daneben mag zwar an ein paar wenigen Stellen die Chemie zwischen dem Polizisten und dem Hobbyermittler ganz nett ausfallen, doch der Humor
ist einfach zu slapstickhaltig, um zum Lachen zu bringen.
"Happy Killers" ist durchgängig ein unterhaltsamer Film und wartet sogar mit einer netten Wendung der Geschichte auf. Die eigentliche Jagd nach dem
Killer bekommt aber zu wenig Raum, dafür ist der Thriller angefüllt mit unnötigen Nebenplots, wie dem um Jung-mins Mutter, die nicht mal wirklich
zur genaueren Ausleuchtung der Protagonisten beitragen. Davon abgesehen stört aber am meisten das unbedachte Drehbuch und die Atmosphäre des Films.
Als Beispiel sei das letzte Opfer des Mörders erwähnt. Wer sich die Kleidung genau ansieht, weiß, um wen es sich hier handelt und tatsächlich taucht
diese Person im weiteren Verlauf nicht mehr auf. Mit keiner Silbe wird das Opfer jedoch später erwähnt, ganz so als wollte man nicht die leichtherzige
Stimmung des Films zerstören und hätte die Aufklärung der Identität des Opfers im Endschnitt herausgenommen. "Happy Killers" entgeht mit seiner uneinheitlichen
Atmosphäre deshalb nur ganz knapp einer schlechteren Wertung.