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Steel Rain 2: Summit - Filmposter
Original Title:
Jeong-sang-hoi-dam

South Korea 2019

Genre:
Thriller, Action

Director:
Yang Woo-seok

Cast:
Jung Woo-sung
Yoo Yeon-seok
Kwak Do-won
Angus MacFadyen
Shin Jung-geun
Ryu Soo-young


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Steel Rain 2: Summit

Steel Rain 2: Summit - Film Screenshot 1

Story: Der südkoreanische Präsident Eom Cheol-woo (Jung Woo-sung) hat es nicht leicht. Er soll bei einer militärischen Übung von Japan und den USA mitmachen, will aber die sich allmählich verbessernden Beziehungen zwischen seinem Land und Nordkorea sowie China nicht verschlechtern, weshalb er absagt. Allerdings wird er unter Druck gesetzt, sodass er schließlich doch daran teilnehmen muss. China sieht das gar nicht gern, während einige Südkoreaner ein Problem mit dem Präsidenten haben, der sich für ihren Geschmack zu sehr dem Norden öffnet. Präsident Eom will die Friedensverhandlungen vorantreiben, weshalb sich er, der Machthaber Nordkoreas (Yoo Yeon-seok) und der amerikanische Präsident Smoot (Angus MacFadyen) im nordkoreanischen Wonsan treffen. Die Verhandlungen verlaufen alles andere als gut, aber es kommt noch schlimmer, als General Kwak (Kwak Do-won) einen Coup anzettelt und sowohl den Führer seines Landes als auch den Präsidenten Amerikas und Südkoreas entführt und auf ein U-Boot schleppt. Präsident Eom vermutet, dass China hinter all dem steckt. Allerdings hat der Streit zwischen den Großmächten die Insel Dokdu im Fokus, auf die sowohl Nord- und Südkorea als auch Japan territoriale Ansprüche hat. Womöglich sind die politischen Hintergründe dieser Krise um einiges komplexer und Japan hat ebenso seine Hände im Spiel. Aber die Entscheidungsmacht liegt nicht mehr in den Händen der drei Vertreter ihres Landes, da diese als Gefangene auf dem U-Boot entmachtet sind. Sie müssen nun zusammenarbeiten, um eine Chance zu haben, lebend aus dieser prekären Situation zu kommen...

Filmroll Steel Rain 2: Summit - Film Screenshot 2 Steel Rain 2: Summit - Film Screenshot 3 Filmroll
Steel Rain 2: Summit - Film Screenshot 4

Kritik: Nach dem großen Erfolg von "Steel Rain" war es nur eine Frage der Zeit, bis ein Nachfolger seinen Weg auf die Leinwand findet. Da es sich aber um eine in sich abgeschlossene Geschichte handelte, deren Charaktere in einem nachvollziehbaren Rahmen kaum erneut in eine Krise involviert sein können, hat man sich einfach dafür entschieden, den Film nur dem Namen nach und bezüglich seiner Themen zur Fortsetzung zu machen. So kann man die Hauptdarsteller zurückkehren lassen und eine neue, diesmal etwas zu komplex und überladen wirkende Geschichte rund um den Nord-/Süd-Konflikt kreieren. Und auch dieses Mal kommt richtiges Kalter Krieg-Gefühl auf, nicht zuletzt auch, weil ein guter Teil des Films in einem U-Boot spielt. Wie zu erwarten bringt das auch einiges an guter Action mit sich, allerdings ist es bis dahin ein gutes Stück, denn zunächst einmal muss man sich auf eine recht lange Einleitung gefasst machen, die uns die Spannungen zwischen den diversen Ländern erklärt.

Steel Rain 2: Summit - Film Screenshot 5

Selbst wenn man nur wenig Ahnung von den diplomatischen oder angespannten Verhältnissen zwischen den in die aufgezeigte Krise involvierten Ländern hat, stellt das kein Problem dar, da dem Zuschauer dankenswerterweise alles erklärt wird. Wird man dabei manchmal zu viel an die Hand genommen? Vielleicht, aber andererseits ist das auch bitter nötig, da die Geschichte wie auch im ersten Teil besonders realistisch und komplex daherkommen möchte. Letzten Endes stellt die Abhängigkeit der Länder voneinander ein überaus verworrenes Konstrukt dar und dem möchte man hier gerecht werden. Dass "Steel Rain 2" stark in der Realität verankert ist, lässt sich auch an den Machthabern erkennen. Jung Woo-sung ("Innocent Witness") spielt den südkoreanischen Präsidenten mit einer häuslichen Ader und ist alles andere als unnahbar. Der Film selbst hätte sicherlich nicht gedreht werden können, wenn momentan nicht die sozialliberale Partei Koreas an der Macht wäre.

Steel Rain 2: Summit - Film Screenshot 6

Der Machthaber Nordkoreas, verkörpert von Yoo Yeon-seok ("Mood of the Day"), wirkt nämlich nicht wie ein Monster. Man beginnt sogar zu verstehen, warum sich Nordkorea mit Atomwaffen eindecken will, welche Rolle die USA dabei spielen und was China und Japan damit zu tun haben. Die Wahrheit ist eben nicht einfach in gut und böse einzuteilen. Ein wahres Highlight ist allerdings Angus MacFadyen, der natürlich eigentlich Donald Trump spielt. Er versucht ihn keinesfalls zu imitieren und hat damit seine ganz eigene Persönlichkeit, aber immer wieder bricht aus ihm eine bestimmte Sprechweise heraus, die an den Präsidenten erinnert, oder er legt schlichtweg eine widerliche Art der Arroganz an den Tag, gepaart mit einer Direktheit und Plumpheit, die manchmal sogar sympathisch wirkt. MacFadyen ist der heimliche Star des Films, was besonders beeindruckend ist, da westliche Darsteller in asiatischen Produktionen meist eine Katastrophe sind.

Steel Rain 2: Summit - Film Screenshot 7

Das U-Boot wurde auch als Set für die zweite Hälfte des Films gewählt, weil es sich um einen sehr engen Raum handelt, in dem die drei Parteien auch noch zusammen in einer kleinen Kajüte eingesperrt werden. Daher müssen sie sich miteinander auseinandersetzen und erkennen, dass diese internationale Krise vermeidbar gewesen wäre, wenn man einfach miteinander geredet hätte. Glücklicherweise bleibt uns Pathos oder Landesverliebtheit erspart. Nicht selten sind bei koreanischen Produktionen viele Tränen involviert, die die Geschichte etwas billiger wirken lassen. Hier aber nicht. Stattdessen gibt es sogar einiges an Humor, der sich hauptsächlich zwischen den drei Machthabern abspielt, das Englische und die Spiegelung der realen Machthaber umkreist, aber auch etwas Toilettenhumor beinhaltet. Mit dem amerikanischen Präsidenten wirkt das auch gar nicht so an den Haaren herbeigezogen, allerdings wird irgendwann leider kurzzeitig die Schwelle zum Slapstick übertreten.

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Wie zu erwarten, gibt es mit dem U-Boot gegen Ende auch einiges an Action. Kwak Do-won ("The Man Standing Next") spielt den Bösewicht und ruft eine internationale Krise hervor, bei der es zu spannenden U-Boot Gefechten kommt. Natürlich kommt es auch auf dem U-Boot selbst zu einer Schießerei, aber es sind tatsächlich die taktischen Gefechte, die überaus gelungen sind. Selbstverständlich wird gegen Ende alles auch ein wenig vorhersehbar, auch wenn man uns glauben machen will, dass alles doch ganz anders kommen könnte, aber bei einem Spionage-Thriller wie diesem erwartet man auch nicht wirklich etwas anderes. Die Mischung aus Kalter-Krieg-Szenario, Spannung, Action und Humor geht auf. Der Großteil der Kritiker hält den ersten Teil immer noch für besser, aber meiner Meinung nach hat Regisseur Yang Woo-seok eine ebenbürtige Fortsetzung geschaffen. Der Film hat sogar eine Botschaft, die nicht allzu lehrerhaft präsentiert wird. Ein durch und durch gelungener Blockbuster.

(Autor: Manfred Selzer)
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