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Restart the Earth - Filmposter
Original Title:
Chong Qi Di Qiu

China 2021

Genre:
Action, Sci-Fi

Director:
Lin Zhenzhao

Cast:
He Shengming
Mi Luo
Michelle Ye
Li Ning
Yu Rongguang
Zhang Mingcan
Li Ruoxi
Huang Kai-Lun
Ye Xinyu
Tang Xin


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Restart the Earth

Restart the Earth - Film Screenshot 1

Story: Yang Hao (He Shengming) ist mit seiner Tochter Yuan Yuan (Zhang Mingcan) auf der Flucht. Vor nicht allzu langer Zeit sind Pflanzen nach einem Experiment mutiert, haben sich zu gut an die neue Umgebung angepasst und dabei ein kollektives Gedächtnis entwickelt. Unter der Erdoberfläche liegt ein riesiges Konstrukt aus Wurzeln, die immer wieder durch die Erdoberfläche brechen und ganze Städte an sich reißen. Für die Menschen ist ein Leben auf der Erde nicht mehr möglich, die Natur hat sie sich zurückgeholt. Einzig UV-Licht kann die Pflanzen etwas zurückdrängen. Als Yang Hao in dieser postapokalyptischen Welt eines Tages davon geweckt wird, dass seine Tochter mitsamt ihres Betts von Pflanzen in einen Abgrund gerissen wird, folgt er dem GPS-Signal ihrer Uhr und findet sie schließlich. Allerdings hat er keine Chance gegen die Pflanzen, welche die beiden eingekreist haben. Plötzlich taucht allerdings eine militärische Spezialeinheit auf und die beiden sind gerettet. Unter dem Anführer des Teams (Yu Rongguang) sind u.a. auch Li Mo (Mi Luo) und Ye Yan (Michelle Ye) dafür verantwortlich, eine Substanz an einen bestimmten Ort zu bringen, an dem sie in die Wurzeln des Pflanzenwesens injiziert werden kann. Es ist die letzte Hoffnung der Menschheit, die Erde zurückzugewinnen. Da der Techniker der Einheit bei der Rettung Yang Haos gestorben ist und Yang unter Beweis gestellt hat, dass er ein ausgezeichneter Ingenieur ist, bittet man ihn, bei der Mission behilflich zu sein. Yang Hao lehnt sofort ab, doch seine Tochter würde gerne die Welt retten...

Filmroll Restart the Earth - Film Screenshot 2 Restart the Earth - Film Screenshot 3 Filmroll
Restart the Earth - Film Screenshot 4

Kritik: Es ist wieder etwas ruhiger im chinesischen Sci-Fi-Genre geworden, könnte man meinen. Aber tatsächlich sind es eher die Blockbuster wie "The Wandering Earth", die seltener geworden sind. Die etwas günstiger produzierten Titel des Genres sind gar nicht so selten zu finden. Mit "Last Sunrise" hat man auch schon beweisen können, dass nicht immer Millionen ausgegeben werden müssen, um eine faszinierende Sci-Fi-Geschichte zu erzählen. "Restart the Earth" hatte mich wegen seiner Prämisse schon eine Weile interessiert. Doch handelt es sich hier um einen Film, der mit vielen Spezialeffekten um sich wirft und das kann bei einer Produktion, die für den Streaming-Dienst iQiyi angefertigt wurde und daher nicht unbedingt viel Geld zur Verfügung hatte, durchaus wenig überzeugend wirken. Von daher waren meine größten Bedenken, dass schlechte Spezialeffekte die Immersion stören könnten.

Restart the Earth - Film Screenshot 5

Leider ist dies an einigen Stellen auch wirklich der Fall. Dennoch ist das nicht die große Schwäche des Films. Das liegt daran, dass die Effekte zum Teil sogar erstaunlich gelungen sind. Es gibt nämlich zwei verschiedene Arten von Spezialeffekten. Da sind zum Beispiel die Hintergründe: die Großstadt mit ihren von Ranken überwucherten Wolkenkratzern, Straßen, die sich die Natur wieder zurückgeholt hat mitsamt von Pflanzen überzogenen Autos etc. Der Hunger all jener, die sich schon immer eine Verfilmung von "The Last of Us" gewünscht haben, und nicht darauf warten können, was HBO daraus macht, wird hier auf jeden Fall gestillt. Die praktischen Effekte und die Sets zeigen viel Liebe zum Detail, die ich persönlich bei einer iQiyi-Produktion nicht erwartet hätte. Auch die Hintergründe wirken nicht allzu offensichtlich wie ein Greenscreen und wenn doch, dann haben sie etwas leicht Malerisches an sich, das gefallen kann.

Restart the Earth - Film Screenshot 6

Natürlich können die Pflanzen, die ein eigenes Bewusstsein entwickelt haben, aber nur mit CGI kreiert werden, denn diese zerstören als "Grüne Welle" manchmal sogar ganze Wolkenkratzer. Und hier bekommt man die Art von Spezialeffekten, bei denen man nur die Augen verdrehen kann. Die teilweise epischen Ausmaße des Films erfordern schlichtweg ein Budget, das ein Michael Bay verpulvern würde, und das ist hier einfach nicht möglich. Dementsprechend wird die Welt immer dann unglaubwürdig, wenn sich etwas bewegt. Die wunderbar gelungenen Wolkenkratzer im Hintergrund wirken nur noch lächerlich, wenn sie plötzlich in sich zusammenfallen, und die Kämpfe gegen die Ranken sind auch eher als lächerlich zu bezeichnen. Dennoch hat "Restart the Earth" einen gewissen Flair, den auch diese Mängel nicht ganz zerstören können. Wie sieht es aber mit der Geschichte aus?

Restart the Earth - Film Screenshot 7

Die Welt droht durch Rodungen zu einer Wüste zu verkommen, weshalb man das Pflanzenwachstum anregen will. Selbstverständlich führt das dann zur Katastrophe. Ein Vater versucht in der post-apokalyptischen Welt seine Tochter irgendwie zu beschützen und wird dann zu demjenigen, der die ganze Welt rettet. Von der interessanten Prämisse abgesehen, bekommt man hier also eigentlich nur Klischees. Die erste Hälfte des Films ist sehr atmosphärisch geraten und hat einige spannende Szenen zu bieten. Unglücklicherweise beginnen die Soldaten sich dann aber einer nach dem anderen für die Mission oder auch für das kleine Mädchen zu opfern. Das passiert so oft, dass man das Gefühl bekommt, der Film würde gerne einen neuen Rekord für die meisten heldenhaften Aufopferungen aufstellen. Ein paar davon machen auch überhaupt keinen Sinn. Beispielsweise wird eine Granate nicht geworfen, sondern erst gezündet, wenn man vom Pflanzenmonster bereits gepackt wurde. Darüber hinaus scheint es Frauen verboten zu sein, sich aufzuopfern. Gleichberechtigung sieht anders aus...

Filmroll Restart the Earth - Film Screenshot 8 Restart the Earth - Film Screenshot 9 Filmroll

Restart the Earth - Film Screenshot 10

Das Finale ist dann auch das große Problem. Nicht nur, dass es keinen Sinn macht, wer sich schließlich opfert, es gibt auch einiges an Pathos, als die Nationen dieser Welt aufgeben wollen, und der Held der Geschichte mit ein paar Sätzen die militärischen Führer doch noch dazu bewegen kann, einen verzweifelten letzten Vorstoß zu unternehmen. Daneben gibt es auch noch reichlich Tränen, die allerdings recht kalt lassen, weil die Charaktere natürlich nicht gut genug ausgearbeitet sind, als dass man sich für sie interessieren würde. Zum Ende hin versucht "Restart the Earth" auch mehr ein epischer Action-Film zu sein, als es sein müsste. Im Endeffekt kann man den Streifen Sci-Fi-Fans durchaus empfehlen, da die Atmosphäre der post-apokalyptischen Welt gut eingefangen wurde, an anderen Stellen bekommt man aber leider nur die Art von seichter Unterhaltung, die man erwarten würde.

(Autor: Manfred Selzer)
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