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Outrage Beyond - Filmposter
Original Title:
Autoreiji Biyondo

Japan 2012

Genre:
Crime

Director:
Takeshi Kitano

Cast:
Takeshi Kitano
Fumiyo Kohinata
Hideo Nakano
Tomokazu Miura
Ryo Kase
Shigeru Koyama
Katsunori Takahashi
Sansei Shiomi
Toshiyuki Nishida
Akira Nakao
Yutaka Matsushige
Kenta Kiritani
Hirofumi Arai
Tatsuo Nadaka


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Outrage Beyond

Story: Der Sanno Yakuza-Clan unter der Führung von Kato (Tomokazu Miura) und seiner rechten Hand Ishihira (Ryo Kase) wird der Polizei zu mächtig. Detective Kataoka (Fumiyo Kohinata) hat schon bald einen Plan, um dagegen anzuarbeiten. Er will den Sanno Clan mit dem Hanabishi Clan unter der Leitung von Fuse (Shigeru Koyama) in einen Machtkampf verstricken. Doch das stellt sich als schwierig heraus, da sich die beiden Clans Frieden geschworen haben. Kataoka beschließt deshalb, dafür zu sorgen, dass Otomo (Takeshi Kitano) frühzeitig auf Bewährung entlassen wird. Otomo war früher Teil des Sanno Clans unter der Führung von Sekiuchi, bis dieser ermordet wurde. Wahrscheinlich steckt Kato selbst hinter dem Mord und der Detective hofft, dass Otomo seinen eigenen Rachefeldzug startet. Doch Otomo will einfach nur noch aussteigen. Deshalb sucht der Detective Kimura (Hideo Nakano) auf, der Otomo dazu bringen könnte, zusammen mit ihm Rache am Sanno Clan zu verüben und die Otomo Familie wieder an die Macht zu bringen. Doch selbst wenn Otomo und Kimura, trotz ihrer früheren Probleme, miteinander zusammenarbeiten sollten, haben sie ohne die Unterstützung des Hanabishi Clans keine Chance.

Kritik: Yakuza-Streifen erfreuen sich großer Beliebtheit, sind in den letzten Jahren jedoch etwas rar geworden. Nun bringt Takeshi Kitano seinen Nachfolger zum erfolgreichen "Outrage" heraus und merzt dabei sogar ein paar der alten Schwächen aus. Andere bleiben jedoch auch diesmal bestehen. Die Charaktere sind immer noch etwas unausgearbeitet, aber zum Teil eben schon vertraut, was es einfacher macht, mit ihnen zu fiebern. Erstaunlicherweise ist es diesmal auch leichter mit Otomo als Held der Geschichte klarzukommen, vielleicht weil er eigentlich aus dem blutigen Geschäft aussteigen will. Denn von ihm, und vielleicht noch Kimura, abgesehen gibt es nur verabscheuungswürdige Bösewichte, die sich nach außen hin so geben, als würden sie einem Ehrenkodex folgen, tatsächlich aber einen hinterhältigen Krieg um mehr Macht führen.

Outrage Beyond - Film Screenshot 11

"Outrage Beyond" ist sehr politisch. Ist man sich darüber im Klaren und erwartet keinen blutigen Rachefeldzug - diesen bekommt man später als kleinen Bonus - wird man viel Freude an dem Film haben. Takeshi Kitano, der sich nicht nur für die Regie und den Schnitt, sondern auch für das Drehbuch verantwortlich zeichnet, hat hier eine sehr komplexe und intelligente Geschichte gestrickt, die vor allem in den Dialogen ein großes Maß an Spannung erzeugt. Da jeder Charakter grundlegend unberechenbar bleibt, sitzt man schon bald vor Spannung in den Sessel gedrückt, denn auch wenn in Bezug auf die Action nur wenig passiert, so ist die Geschichte doch ständig dabei, neue Intrigen aufzuzeigen, die potentiell alle tödlich enden können. Das macht auch einen großen Reiz aus, denn die Gewalt, auf die der Kenner von Kitanos Crime-Thrillern unweigerlich wartet, schlummert anfangs unter der Oberfläche.

Outrage Beyond - Film Screenshot 12

Das Drehbuch kann gar nicht genug gelobt werden. Sicher gibt es auch ein paar Szenen, in denen die sonst so ruhigen Yakuza sich augenscheinlich nur anschreien, um noch einmal ihre Unberechenbarkeit zu betonen, aber das gehört nun einmal zum Spiel dazu. Beeindruckend ist aber wie durchdacht und politisch die Geschichte ist und dass wir ständig neue Entwicklungen präsentiert bekommen. Bei genauerer Betrachtung sind die einzelnen Individuen auch besser ausgearbeitet als im Vorgänger, das betrifft aber selbstverständlich nur die Hauptpersonen, denn bei der Unzahl an verschiedenen Charakteren, bleiben viele nur skizziert. Besonders beeindrucken kann Kataoka. Er ist ein Polizist mit engen Banden zu den Yakuza und man ist sich nie sicher, ob er zu den Guten oder Bösen gehört, obwohl augescheinlich zu ersterem. Aber die Gnadenlosigkeit, mit der er die Clans gegeneinander ausspielt, seine grundlegende Falschheit, machen ihn überraschenderweise zur hassenswertesten Person.

Bei all den Gesprächen und Entwicklungen innerhalb der Geschichte ist der Ausbruch von Gewalt in der Yakuza-Welt jedoch unumgänglich. Hier beschreitet Kitano zwei Wege gleichzeitig. Es gibt Szenen, in denen er die Gewalt unverblümt zeigt, aber oft bleibt selbst in diesen noch genug Raum für die eigene Fantasie, was sie nur umso grausamer macht. An anderer Stelle verzichtet Kitano aber ganz auf die sich wiederholende Darstellung von Morden und zeigt uns nur die Resultate. Aber selbst in den Schießereien ist kaum Action vorhanden. Man ist es von Kitano ("Sonatine", "Hana-Bi") nicht anders gewohnt und daher gibt es hier auch keine Enttäuschungen. Dennoch bleiben einige der Tötungen gegen Ende etwas repetitiv, da wir stellenweise nicht einmal genau wissen, wer hier gerade erschossen wurde, so unbedeutend sind ein paar der Opfer.

Outrage Beyond - Film Screenshot 13

Verträge müssen bei den Yakuza mit Blut geschrieben werden, sonst haben sie keine Gültigkeit - das heißt, es gibt etliche Tote. Visuell ist "Outrage Beyond" wieder äußerst gelungen, allerdings ist der Soundtrack, setzt er denn mal ein, sehr gewöhnungsbedürftig. Die Bilder sind ruhig komponiert, doch die Geschehnisse verleihen ihnen dennoch eine gewisse Dynamik. Mag es anfangs wegen der vielen Namen auch schwer sein, der Geschichte zu folgen, so hat man gegen Ende keine Probleme mehr, und auch eine Kenntnis des Vorgängers ist nicht nötig. Besonders gelungen ist überdies das Ende, das dem Film einen etwas plötzlichen, aber runden Abschluss gibt. Trotzdem sieht alles danach aus, dass "Outrage Beyond" mit einem dritten Teil zu einer Trilogie komplementiert werden könnte. Wenn Kitano immer noch gute Ideen für ein Drehbuch hat, ist das auf jeden Fall ein Grund zur Vorfreude.

(Autor: Manfred Selzer)
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