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On Your Wedding Day

Story: Hwang Woo-yeon (Kim Young-kwang) ist an seiner Schule ein Rabauke, der sich immer wieder mit seinen Mitschülern prügelt, obwohl er sich eigentlich nur gegen Mobbing-Versuche wehrt. Eines Tages wird er wieder einmal von seinem Lehrer gemaßregelt, als die neue Schülerin Hwan Seung-hee (Park Bo-young) das Zimmer betritt. Er will sofort mehr von ihr wissen, aber damit ist er nicht der einzige. Alle wollen mit der Neuen ausgehen und Woo-yeon hat dank seiner Unnachgiebigkeit und seines Glücks die Gelegenheit, Seung-hee näherzukommen. Doch hält diese auch ihn weiter auf Abstand. Er kann sie aber davon überzeugen, dass die anderen sie nicht mehr damit nerven werden, ob sie mit ihnen ausgeht, wenn sie vorgibt, ihn zu daten. Er verspricht auch, sich zukünftig nicht mehr zu prügeln. Sie willigt ein. Kurze Zeit später ist sie jedoch krank und als er sie zuhause besucht, erfährt er, dass ihr Vater aggressiv wird, wenn er getrunken hat. Sie ruft Woo-yeon einige Tage später an und erklärt, dass sie und ihre Mutter geflüchtet sind. Ein paar Jahre vergehen und Woo-yeon hält sich mit Nebenjobs über Wasser. Er hat keine Richtung im Leben. Als jedoch ein Freund das Werbeprospekt einer Universität mitbringt, in dem er Seung-hee sieht, setzt er alles daran, seine Aufnahmeprüfung zu bestehen. Er lernt Tag und Nacht und schafft es schließlich nach Seoul an die Uni. Dort trifft er tatsächlich Seung-hee wieder, aber es ist nicht das warme Wiedertreffen, das er sich erhofft hat. Überdies hat sie mittlerweile einen Freund...

Kritik: Nach diversen positiven Kritiken wurde ich doch neugierig auf diese Rom-Com mit dem eher uninteressanten Titel "On Your Wedding Day". Bitte nur keine Hochzeitsfeier, die vom Protagonisten gestürmt wird, war mein einziger Gedanke. Aber wenn der Film so klischeehaft sein sollte, hätte er bestimmt nicht die Kritiker für sich gewinnen können. Nach den ersten Minuten stellt sich allerdings tatsächlich Vorsicht ein. Eine "süße" Liebesgeschichte entwickelt sich, die sogar etwas zu süß wäre, wenn nicht ganz guter Humor beigemischt wäre. Es gibt zwar einen liebenswerten Protagonisten, aber das alleine reicht nicht, um den Film vom Einheitsbrei ähnlicher Romantikstreifen abzuheben. Dann zeigt sich aber nach einer Weile, dass der Film keinesfalls nur in der Jugend Woo-yeons bleibt. Der Film umspannt über ein Jahrzehnt und dreht sich in Wirklichkeit um das Erwachsenwerden und den Schmerz, der mit der ersten Liebe einhergeht. Je weiter die Geschichte voranschreitet, desto interessanter wird sie.

Zu Beginn des Films offenbart sich aber ein Problem, das sich bis zum Schluss durchzieht. Woo-yeon soll als Charakter gezeichnet werden, der durchaus auch Fehler und Ängste bezüglich der Zukunft hat. Im Großen und Ganzen kann man ihn aber nur bemitleiden. Um Seung-hee für sich zu gewinnen, macht er einiges, eigentlich richtet er sein ganzes Leben nach ihr aus. Sie zieht ihn aber niemals als Freund ihn Betracht, sondern scherzt mit ihm eher, als wäre er ein Kumpel. Irgendwann wird selbst für sie offensichtlich, welche Gefühle er für sie hat, aber es scheint ihr kein Anliegen zu sein, ihn nicht zu verletzen. Vielmehr spielt sie unbedacht mit seinen Gefühlen. Vielleicht ist das auch nur die Perspektive eines männlichen Zuschauers und sicherlich spielen auch die eigenen Erfahrungen eine Rolle bei der Interpretation der Beziehung, aber Seung-hee scheint oft grausam. Zum Glück heißt das nicht, dass sie grundlegend ein schlechter Mensch ist, und vor allem stimmt die Chemie zwischen den beiden.

Zugegeben mag das gerade Erwähnte nicht ganz stimmen. Seung-hee zeigt eigentlich durchaus an einigen Stellen recht deutlich, dass sie kein Interesse an Woo-yeon hat. Das ist aber umso eigenartiger, als dass die Männer um sie herum alle eine schlechte Wahl für sie sind. Natürlich wählt sie schließlich trotzdem einen der Männer und keiner von ihnen scheint so ehrlich und interessiert an Seung-hee als Mensch wie Woo-yeon. Faszinierend ist hierbei, dass es sich anfangs um die erste Liebe Woo-yeons handelt. Auch nachdem dies für ihn nicht gut ausgegangen ist, haftet an Seung-hee auch in den Jahren danach immer noch die Magie der ersten Liebe, gegen die keine andere Frau für ihn bestehen kann. Wir haben hier also die Verklärung von Liebe vor uns. Eine Illusion, derer man sich nicht erwehren kann und die Woo-yeon komplett in ihrem Bann hat. Was in "On Your Wedding Day" hervorragend funktioniert, ist die Entwicklung der Beziehung bzw. der Personen, da der Film in vier Zeitebenen spielt und damit in seiner Dynamik etwas Episches bekommt.

An sich macht Woo-yeon nur an einer Stelle etwas ernsthaft falsch, aber das könnte durchaus das Resultat seiner Angst sein, Seung-hee zu verlieren, als diese ihm wie nebenbei erzählt, dass sie für einige Jahre weggeht. Seine Enttäuschung steht Woo-yeon ins Gesicht geschrieben. Kim Young-kwang gibt eine sehr gelungene Darstellung eines jungen Mannes ab, dessen Welt sich nur um eine Frau dreht, der aber keineswegs naiv dabei ist. Park Bo-young ("A Werewolf Boy") spielt eine Frau, die teilweise grausam kühl bzw. abweisend erscheint, aber sie hat eindeutig die komplexere und interessantere Rolle zu spielen und vermag dies gekonnt. Zwar konnte ich persönlich Seung-hee nie komplett ins Herz schließen, aber die Chemie zwischen den beiden Darstellern stimmt und die Szenen zwischen den beiden sind stets glaubwürdig, was nur umso mehr für ihr gutes Schauspiel spricht. Zumal man wirklich Veränderungen in den Charakteren ausmachen kann.

Für sich genommen ist keine der vier Geschichten in den verschiedenen Zeitebenen originell, aber die Mischung macht es. Die Charaktere wachsen (nur ihre Frisuren bleiben irgendwie stets gleich) und auch die Nebencharaktere, also Woo-yeons Freunde, haben auch alle ihre Eigenheiten und sind gut geschrieben. Hier fällt der starke Fokus auf Woo-yeon auf, denn wir bekommen nichts aus Seung-hees Perspektive zu sehen und wissen auch nichts über ihre Freunde. Das ist etwas schade. Aufgelockert wird das natürlich immer mal wieder eintretende Drama durch einen Humor, der oft in der Übersetzung verlorengeht, weil es um Wortspiele oder Witze geht, die kulturelles Vorwissen verlangen. Regisseur Lee Seok-geun (er hat bereits an "The Outlaws" mitgearbeitet) kann mit seinem Debüt aber einen Film abliefern, der niemals versucht auf die Tränendrüse zu drücken, sondern der das Erwachsenwerden mit der Liebe zeigt. Eine bittersüße Note durchzieht dabei "On Your Wedding Day", was den Film überraschend erwachsen wirken lässt.

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