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Moscow Mission - Filmposter
Original Title:
Mo Si Ke xing dong

China 2023

Genre:
Action, Crime

Director:
Herman Yau

Cast:
Zhang Hanyu
Huang Xuan
Andy Lau
Janice Man
Jason Gu
Zhao Bingrui
Bai Narisu


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Moscow Mission

Moscow Mission - Film Screenshot 1

Story: Es ist das Jahr 1993 und der K3 der Transsibirischen Eisenbahn wird von einer hochorganisierten Bande von Dieben überfallen. Zunächst werden potentielle Opfer ausgekundschaftet und dann systematisch ausgeraubt. Als dies immer wieder vorkommt und sogar eine Vergewaltigung stattfindet, wird ein Sonderermittlungsteam zusammengestellt. Detective Cui (Zhang Hanyu) leitet das Team und bekommt in Russland Hilfe von einem Geheimdienstmitarbeiter des FSB. Miao Qingshan (Huang Xuan) ist der Anführer der Diebesbande und als ein paar seiner Männer alleine einen der Zugüberfälle begehen, kann Cui sie ungesehen verfolgen und hat eine erste Spur. Miao hat allerdings schon einen anderen Plan. Er will ein Casino ausrauben und benötigt dafür die Hilfe seines alten Partners Vasily (Andy Lau). Da er dessen Tochter als Druckmittel hat, ist Vasily mit an Bord, und man plant, bei einem der Geldtransporte, die über einen geheimen Ausgang in der Kanalisation atattfinden, einen Hinterhalt zu legen. Derweil hat Miao aber auch mit seinem Schwurbruder Ziwen (Gu Jiacheng) Probleme, weil dieser seine Freundin nicht aufgeben will, obwohl sie seiner Meinung nach ein Problem darstellt. Detective Cui hat in der Zwischenzeit den Anführer der Bande ein paar Male fast schon erwischt, weiß aber noch nichts von dessen neuem Plan und sollte dieser Miao glücken, würde er für immer das Land verlassen...

Filmroll Moscow Mission - Film Screenshot 2 Moscow Mission - Film Screenshot 3 Filmroll
Moscow Mission - Film Screenshot 4

Kritik: Herman Yau hat sich für seinen neuesten Action-Kracher eines wahren Falls angenommen und angeblich einiges an Recherche in die Produktion seines Films hineingesteckt. Das Jahr 1993 kann dem Film auch tatsächlich eine ganz besondere Note verleihen, genauso wie das Setting in Russland. "Moscow Mission" bietet einige Eigenheiten, die den Film besonders und interessant, zuweilen sogar innovativ machen. Allerdings hat sich Regisseur Yau nur augenscheinlich bei dem wahren Zugraub als Geschichte bedient, denn er mischt noch mindestens drei andere Filme in seine Geschichte. Und das lässt das Endprodukt ungemein überladen wirken. Es scheint außerdem so, als sollten die Charaktere auch etwas mehr Tiefe bekommen, doch gelingt dies an keiner Stelle. Wir rasen vielmehr von einem außergewöhnlichen Set zum nächsten, wobei die Action sich zweifellos sehen lassen kann. Wie aus einem Guss wirkt das alles demnach aber überhaupt nicht.

Moscow Mission - Film Screenshot 5

Herman Yau ist momentan DER Ansprechpartner, wenn es um explosive Actionstreifen geht. Diese besitzen nicht unbedingt Tiefe, können aber durchaus gut unterhalten, wofür "Shock Wave 2" nur ein Beispiel ist. Diesmal versucht er sich an einer epischen Geschichte, die zugleich ein spannendes Katz-und-Maus-Spiel darstellen soll, doch genau letzteres funktioniert nicht. Dafür müsste die Handlung komplexer sein und hin und wieder müssten zudem Haken geschlagen werden. In "Moscow Mission" haben wir dagegen nur das Gefühl, mehrere Episoden zu sehen, die nicht wirklich gut zusammengefügt sind. Das ist besonders deshalb überraschend, weil es 2018 tatsächlich schon eine Serie zu den Raubüberfallen mit dem Titel "Operation Moscow" gab. Teile bzw. einige Episoden dieses Films sind durchaus gut gelungen, aber sie lassen sich nicht zu einem kohärenten Ganzen zusammenbringen und das macht die Geschichte letztlich enttäuschend.

Moscow Mission - Film Screenshot 6

Zhang Hanyu ("Manhunt") spielt den Detective, ohne dass man wirklich warm mit ihm würde. Daneben gibt es noch ein paar Nebenfiguren, deren Gesichter uns mit der Zeit irgendwie vertraut sind, die aber nie Persönlichkeit bekommen. Andy Lau hat hier eher eine kleine Nebenrolle, die erste gegen Ende mehr Gewicht bekommt, aber immer noch fade bleibt, gerade weil sich mit der Geschichte um seine Tochter ein wenig Dramatik hinter dem Ganzen hätte verbergen können. Einzig Huang Xuan ("Legend of the Demon Cat") kann seinem Bösewicht etwas Farbe verleihen und das ist auch gut, weil er so als hassenwertes Zielobjekt ein wenig den roten Faden im Film darstellen kann. Denn ansonsten bliebe nur Desorientierung, wo und warum man sich gerade an einem neuen Ort befindet. Genau genommen, ist das aber etwas zu streng, denn eigentlich sind die Wechsel zwischen den Sets durch die Handlung motiviert - nur eben leider nicht auf eine Art und Weise, die gut zu nennen wäre...

Moscow Mission - Film Screenshot 7

Wir befinden uns in einem Zug, in einer Oper, dann in einer Kanalisation usw., als würden wir uns in einem "Mission Impossible"-Ableger befinden, nur dass in "Moscow Mission" das Ziel stets bleibt, Miao zu fangen. Das ist irgendwann ermüdend, dafür punktet aber die Action. Manchmal kann diese auch ziemlich innovativ ausfallen, z.B. die Verfolgungsjagd auf Motorrädern durch die Kanalisation, oder recht episch, als ein Jet aufgehalten werden muss. Aber selbst mit einer klassischen Autoverfolgungsjagd vermag es Herman Yau, etwas Besonderes auf die Leinwand zu bringen. Das liegt vielleicht auch an den russischen Autos der 90er, die besonders toll durch die Luft fliegen, als hätten sie Sprungfedern unter der Karosserie, aber ist eben auch Yaus sicherer Hand bei der Regie und seinem Auge für innovative Action zu verdanken. Sieht man sich nur die Actionszenen für sich an, könnte man meinen, dass hier ein großartiger Actionstreifen unter der Oberfläche schlummert (abgesehen von ein wenig CGI, das nicht ganz überzeugt), aber ein Film ist eben mehr als nur die Summe seiner Teile.

Filmroll Moscow Mission - Film Screenshot 8 Moscow Mission - Film Screenshot 9 Filmroll

Moscow Mission - Film Screenshot 10

Mit seinen 128 Minuten ist "Moscow Mission" einfach zu lang. Man hat ohnehin das Gefühl, dass nur das Nötigste in den Film gepackt wurde, denn der Schnitt ist enorm schnell und ständig ist alles in Bewegung. Das sorgt jedoch dafür, dass keine Zeit für die Charaktere ist, und so bleiben die diversen Actionszenen nicht wirklich in Erinnerung, weil uns der emotionale Bezug zu den Geschehnissen fehlt. Hätte Yau vielleicht einen Zweiteiler aus seinem Film gemacht und dafür den Charakteren mehr Raum geboten, wäre das Ergebnis unter Umständen nicht ganz so frustrierend. Oder er hätte zumindest ein, zwei "Episoden" streichen können, um den Film nicht ganz so ermüdend zu machen. Yaus Werk hat viel Potential, nicht zuletzt dank seines frischen Settings in den 90ern in Russland, aber als innovatives Zugpferd reicht das einfach nicht. Streckenweise hat man richtig Spaß mit "Moscow Mission", aber der Film bleibt weit unter dem, was er hätte werden können...

(Autor: Manfred Selzer)
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