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Master - Filmposter
Original Title:
Ma-seu-teo

South Korea 2016

Genre:
Crime, Thriller

Director:
Jo Eui-seok

Cast:
Lee Byung-hun
Gang Dong-won
Kim Woo-bin
Eom Ji-won
Jin Kyung
Oh Dal-soo


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Master

Master - Film Screenshot 1

Story: Jin Hyun-pil (Lee Byung-hun) hat das Pyramidensystem "One Network" entwickelt, doch seinen Anhängern kann er immer wieder glaubhaft machen, dass es sich bei diesem System um eines handelt, bei dem wirklich jeder reich wird. Jin ist der Computerexperte Park Jang-goon (Kim Woo-bin) dabei behilflich, seinen Anhängern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Doch die Polizei ist ihm bereits auf den Fersen. Kim Jae-myeong (Gang Dong-won) leitet eine kleine und geheime Abteilung, um Jin dingfest zu machen. Es reicht ihm allerdings nicht, den Betrüger, dessen Vermögen 3 Milliarden Dollar beträgt, ins Gefängnis zu bringen, sondern er möchte ebenso die Männer vor Gericht bringen, die Jin immer wieder dabei helfen, der Justiz zu entkommen. Jin hat ein geheimes Notizbuch, in dem die Namen der Männer stehen, die er in hohen Positionen bestochen hat. Kim nimmt daher Park fest und stellt ihn vor die Wahl: Entweder er hilft der Polizei, das Notizbuch zu bekommen und Jin festzunehmen, wofür er straffrei ausgehen würde, oder er versucht weiterhin gutgläubigen Menschen Geld im großen Stil zu stehlen und wird dafür lange Zeit ins Gefängnis gehen müssen. Park hat keine Wahl, als der Polizei zu helfen, aber er versucht ein doppeltes Spiel zu treiben, da er nicht weiß, welche Seite am Schluss als Gewinner hervorgehen wird.

Filmroll Master - Film Screenshot 2 Master - Film Screenshot 3 Filmroll
Master - Film Screenshot 4

Kritik: "Master" nimmt sich viel Zeit, um einen epischen Thriller rund um Betrug, Korruption und das gute alte Katz-und-Maus-Spiel zwischen Polizei und Gangster auf die Leinwand zu bringen. Der Film vermanövriert sich nicht wie so viele ähnliche Filme, die neuerdings aus Korea in die gleiche Kerbe schlagen, in einem zu komplexen Drehbuch, hat deshalb aber natürlich das Problem, dass er seinem Namen nicht gerecht werden kann. Es gibt zwar die eine oder andere Wende und irgendjemand wird auch ständig hintergangen, aber eventuell vom Finale einmal abgesehen, gibt es hier kaum große Überraschungen. Und trotz seines hohen Unterhaltungswerts ist nicht zu bestreiten, dass "Master" ab der Hälfte enorm damit zu kämpfen hat, dass sich bestimmte Elemente wiederholen. Daneben sind auch die Charaktere nicht so interessant geschrieben, wie sie auf den ersten Blick scheinen mögen.

Master - Film Screenshot 5

Die Fronten in diesem Thriller sind recht schnell geklärt und man muss den Drehbuchschreibern auch dafür danken, dass sie einen nicht unnötig mit tausend Namen und unnötigen Details quälen, sodass man gleich zu Beginn schon den Überblick verlieren könnte. Allzu oft verwechseln Drehbuchschreiber nämlich genau dieses Vorgehen mit einer intelligent erzählten Geschichte. "Master" lässt durchaus intelligente Ideen aufblitzen, das aber nur für kurz und begnügt sich mit dem Nötigsten. Doch enttäuscht wird man nicht. Es gibt Enthüllungen und Verrat. Ja, das alles macht auch Spaß, sodass man darüber hinwegsehen kann, dass auf Action verzichtet wird und dafür die meiste Zeit geplant wird. Dankenswerterweise geht Regisseur Jo Eui-seok dabei aber nicht so vor, wie viele Hong Kong Filme heutzutage, in denen ein unnötig flotter Soundtrack künstlich Action generiert. In "Master" ist die Atmosphäre stimmig.

Master - Film Screenshot 6

Jo Eui-seok liefert hier nicht seinen ersten Film ab und mit "Cold Eyes" hat er auch bereits einen überzeugenden Thriller auf die Leinwand bringen können. Er kreiert eine vereinnahmende Stimmung und die enormen Summen, die vom Bösewicht ergaunert werden, sowie der Wechsel des Schauplatzes nach Manila verleiht dem Thriller außerdem etwas Episches. Unglücklicherweise wiederholen sich aber viele Elemente der Geschichte. Nach gut einer Stunde scheint der Film sein Ende gefunden zu haben. Doch dann realisieren wird, dass der Regisseur lediglich seine Geschichte nochmal von vorn beginnt. Tatsächlich hat man hier so oft ein Déjà-vu Gefühl, dass der Thriller manchmal auch einiges an Fahrt verliert und nur noch darauf baut, dass wir uns für die Charaktere interessieren und dafür, welche Richtung jetzt Jang-goon letztlich einschlagen wird.

Master - Film Screenshot 7

Wie so häufig in Thrillern dieser Art mangelt es dem Ermittler an Ecken und Kanten. Gang Dong-won ("The Priests") kann seiner Rolle nicht ernsthaft mehr Farbe verleihen, als es ihm das Drehbuch gestattet und das ist eben nicht viel. Das führt dazu, dass unsere Sympathien beim Bösewicht liegen, da Lee Byung-hun ("Inside Men") erneut eine sehr charismatische Darstellung abliefern kann. Zum Glück ist da aber noch Jang-goon, der geborene Opportunist, der so lange versucht, auf beiden Seiten zu spielen, bis sich ein Gewinner abzeichnet. Natürlich ist das ein ziemlich gefährliches Spiel und Kim Woo-bin, der bereits in dem thematisch ähnlichen Film "The Con Artists" die Hauptrolle spielen durfte, nur dass dort nicht auch noch Politik in den Mix geworfen wurde, gibt eine überzeugende Darstellung ab, sodass das Rätselraten auch stets ist, ob er nun einer der Guten oder Bösen ist.

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Master - Film Screenshot 10

Wie bereits angemerkt, kann in "Master" leider nicht das Niveau an Spannung erzeugt werden, das einen regelrecht in den Sitz drückt. Langweilig wird es aber auch nie wirklich. Weiterhin gibt es durchaus eine interessante Chemie zwischen den Charakteren und das Thema Korruption weist auch stets gesellschaftskritische Töne auf. Es hätte dem Film aber nicht geschadet, ein paar mehr Actionsequenzen unterzubringen. Denn lediglich in den letzten zwanzig Minuten dreht der Film ein wenig auf und bietet dann auch eine nette Schießerei. Auch das Ende ist eines der zufriedenstellendsten in dem Genre, außer dass wir nach dem Abspann noch einmal eine Szene zu sehen bekommen, die vom Ton her nicht ganz zum Rest passen will. Das größte Problem von "Master" ist aber, dass wir hier augenscheinlich zwei Teile einer Filmreihe in einem präsentiert bekommen und die Ermittlungen sich damit richtiggehend im Kreis bewegen. Dennoch ein empfehlenswerter Thriller.

(Autor: Manfred Selzer)
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