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Mantis - Filmposter
Original Title:
Sa-ma-gwi

South Korea 2025

Genre:
Action, Drama

Director:
Lee Tae-sung

Cast:
Yim Si-wan
Park Gyu-young
Jo Woo-jin
Jeon Bae-soo
Bae Gang-hee
Hwang Sung-bin
Yoo Su-bin
Choi Hyun-wook
Sul Kyung-gu
Jeon Do-yeon


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Mantis

Mantis - Film Screenshot 1

Story: Lee Han-wool (Yim Si-wan) ist in Assassinenkreisen als Mantis bekannt und gefürchtet. Er denkt schon lange darüber nach, sich selbstständig zu machen, dafür muss er aber aus seinem Vertrag herauskommen, der noch sieben Jahre läuft. Sein Boss MK verspricht ihm, dass sie über die Länge seines Vertrags nach Mantis' Urlaub sprechen können und dass er ebenfalls bereit ist, dessen gute Freundin Sin Jae-i (Park Gyu-young) unter Vertrag zu nehmen. Nachdem Mantis aus dem Urlaub kommt, ist sein Chef jedoch ermordet worden. Die Firma seines Chefs, die ebenfalls MK heißt, ist nur noch ein loses Gerüst und jeder in der Branche versucht nun das Macht-Vakuum zu füllen. Auf Druck von Jae-i und ihren Freunden will Mantis seine eigene Firma gründen und mit seinem Namen sollte es auch keine Probleme geben, Klienten zu finden. Allerdings ist er ziemlich unerfahren, wenn es um das Organisatorische geht und sie brauchen zuerst einmal einen Investor. Mantis sucht daher seinen alten Mentor Dok-go (Jo Woo-jin) auf, der MK verlassen hatte und nun überlegt, aus der vorgezogenen Rente zurückzukehren und die Firma neu aufzubauen. Dementsprechend kann Mantis von ihm keine Hilfe erwarten, auch wenn er von ihm immer wieder ein paar Aufträge weitergeleitet bekommt. Als sich ein Inverstor in Form eines arroganten Softwareentwicklers findet, weist Mantis ihn letztlich ab, weil er Jae-i, für die er etwas empfindet, schlecht behandelt. Jae-i ist diese Art des Beschützertums aber schon eine Weile leid und will endlich aus Mantis' Schatten heraustreten ...

Filmroll Mantis - Film Screenshot 2 Mantis - Film Screenshot 3 Filmroll
Mantis - Film Screenshot 4

Review: Diesmal habe ich mir die Kritiken erst angeschaut, nachdem ich den Film gesehen habe, und war dementsprechend ziemlich verwirrt. "Mantis" hat mir nämlich richtig Spaß gemacht. Zugegeben, ich wusste auch nichts um irgendeinen Hype, denn es handelt sich hier tatsächlich um einen Spin-Off zu "Kill Boksoon", aber natürlich gibt es im Film selbst ein paar Cameos und die Ereignisse von damals werden in die Geschichte eingewoben, womit jedem wieder alles lebhaft vor Augen stehen kann. Ich muss eher sagen, dass "Kill Boksoon" viel zu sehr gehyped wurde, "Mantis" dagegen momentan harsche Kritik einstecken muss, die in keinem Verhältnis steht. Das fängt schon damit an, dass ich die Action im "Vorgänger" den Darstellern nicht so recht abkaufen konnte, die zumeist jüngere Besetzung hier aber eine bessere Figur abliefert. Zudem konnte mich der Film auch auf emotionaler Ebene viel mehr abholen und die Gefühle zwischen den Charakteren entwickeln sich um einiges glaubhafter. So wie es aussieht, scheine ich mit meiner Meinung ziemlich alleine dazustehen, aber vielleicht macht das diese Kritik dann umso erfrischender.

Mantis - Film Screenshot 5

Einen Kritikpunkt kann ich aber problemlos anerkennen: Zumindest zu Beginn ist der Ton durch den neuen Helden etwas zu locker und beinahe steht der Buddy-Faktor zu stark im Kontrast zur ansonsten harten Welt, in der am laufenden Band Menschen von Assassinen um die Ecke gebracht werden. Gelungen ist meiner Ansicht aber, dass diesmal mehr Fokus auf die politischen Geschehnisse und die Intrigen gelegt wird. Schließlich gibt es MK nicht mehr und jeder will ein Stück vom Kuchen abbekommen. Es gibt verschiedene Parteien und Ansichten, wie weiter vorzugehen ist, und auch unsere Protagonisten sind sich da nicht ganz einig. Das führt zu ein paar recht gut geschriebenen Entwicklungen und auch an Wendungen wird nicht gespart. Alles wird zum Ende hin ziemlich unberechenbar und so kann ich die Kritik, alles sei vorhersehbar, nicht wirklich nachvollziehen. Es steht dem Film auch gut zu Gesicht, dass zwei Figuren im Zentrum stehen, die sich eigentlich mögen, aber unweigerlich zu Konkurrenten werden - was wiederum durchaus etwas vorhersehbar ist - und letztlich sehen müssen, wie weit sie dafür gehen, die Nummer 1 zu werden.

Mantis - Film Screenshot 6

Wie bereits erwähnt, ist anfänglich aber alles noch recht unbeschwert. Die Beziehung zwischen Mantis und Jae-i lässt zwar bereits vermuten, dass es zu einigem Drama kommen wird, da es sich augenscheinlich um eine einseitige Liebe handelt, aber es gibt genug Blödeleien, die einfach Spaß machen sollen. Das Aufeinandertreffen von Mantis und seinem alten Meister, die zur Begrüßung sogleich die Fäuste gegeneinander schwingen, hat beispielsweise etwas von einem alten Kung Fu-Film. Jo Woo-jin ("Kingmaker") kann aus seiner Rolle ohnehin so einiges herausholen. In "Mantis" wird nämlich wert darauf gelegt, dass es sich zwar bei allen Involvierten um Killer handelt, jeder aber seine eigenen Ziele verfolgt und im klassischen Sinne nicht böse ist. Das kann auch Mantis' Meister manchmal sympathisch machen oder zu einer tragischen Figur werden lassen. Storytechnisch fällt auch auf, dass eben jene individuellen Ziele dafür sorgen, dass es Nebengeschichten gibt, die nebeneinander und letzten Endes aufeinander zulaufen. Man bekommt aber nie den Eindruck, dass man bei der einen oder anderen Geschichte zu lange verweilen würde.

Mantis - Film Screenshot 7

Anscheinend ein weiterer Kritikpunkt für die meisten ist das Augenmerk auf Drama. Für mich hat dieses jedoch gut funktioniert und der Geschichte ein stärkeres Fundament gegeben, als dies in "Kill Boksoon" der Fall war. Vielleicht spielt dabei eben auch einfach die Erwartungshaltung eine Rolle, da ich von Jeon Do-yeon, die hier ein kleines Cameo hat, ein wenig mehr erwartet hatte. Yim Si-wan und Park Gyu-young, beide zuletzt in der zweiten Staffel von "Squid Game" zu sehen, leisten zweifellos saubere Arbeit. Mantis ist locker und nimmt vor allem deswegen alles auf die leichte Schulter, weil er einfach der Beste auf seinem Gebiet ist. Wenn es um sein Liebesinteresse geht, kann er aber auch ernster werden und als es unweigerlich zur Krise kommt, bekommt auch sein Charakter etwas mehr Farbe und wir sehen seine Emotionen und sein Leid. Yim kann die verschiedenen Facetten gut darstellen und so bekommt sein Charakter mehr Tiefe, als man ihm anfangs zutrauen würde. Park vermag dagegen ihren Neid auf Mantis' Fähigkeiten gut zu transportieren und kann in den traurigeren Szenen glaubwürdig ihre innere Zerrissenheit, Enttäuschung und Verzweiflung zeigen.

Filmroll Mantis - Film Screenshot 8 Mantis - Film Screenshot 9 Filmroll

Mantis - Film Screenshot 10

Besonders stark sind mir einige der Dialoge in Erinnerung geblieben. Mantis und Jae-i haben ein paar ziemlich gute und das Drama und all die Missverständnisse, Intrigen und auch der Verrat drehen sich darum, dass man Jae-i gesagt hat, sie werde nie so gut werden können wie Mantis. Der Wandel in den Charakteren und ihre Motivation sind nachvollziehbar und können einen so in die Geschichte hineinziehen. Zumindest war das für mich der Fall. Die Action kommt aber auch nicht zu kurz und gerade Mantis' Waffen, die an eine Gottesanbeterin erinnern, sind originell und finden in den Kämpfen schöne Verwendung. Auch wenn es für mich immer gerne mehr Kämpfe geben darf, sind diese schön choreographiert und haben eine angenehme Kampfkunst-Basis, weshalb sie einen schönen Rhythmus besitzen. Sicherlich darf der Epilog etwas kritisiert werden, welcher der Härte besonders der zweiten Hälfte - mit Blut und abgetrennten Körperteilen wird übrigens auch nicht gegeizt - entgegensteht, aber die mitnehmende Geschichte, welche die Beziehung zwischen zwei Killern, aber eben auch zwischen Meister und Schüler, im Kern hat, konnte mich absolut abholen. Für mich daher ein ganz klar empfehlenswertes Gangsterdrama mit guten Actionszenen - nur eben wohl nicht für die meisten anderen da draußen, was wirklich schade ist.

(Autor: Manfred Selzer)
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