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Happiness for Sale - Filmposter
Original Title:
Mi-na-moon-bang-goo

South Korea 2013

Genre:
Comedy, Drama

Director:
Jeong Ik-hwan

Cast:
Choi Kang-hee
Bong Tae-gyu
Joo Jin-mo
Kim Bo-yoon
Jung Kyu-soo
Kim Won-hae


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Happiness for Sale

Happiness for Sale - Film Screenshot 1

Story: Kang Mi-na (Choi Kang-hee) hat einen sicheren Job als Beamtin, doch in letzter Zeit hat sie eine richige Pechsträhne. Nachdem ihr nicht nur ein Eimer Wasser von einem Steuerhinterzieher über den Kopf geschüttet wurde, sondern sie auch noch von einem rücksichtslosen Autofahrer in einen Unfall verwickelt wurde, lässt sie ihrem Unmut freien Lauf. Daraufhin wird sie für zwei Monate gekündigt. Da ihr Vater (Joo Jin-mo) im Krankenhaus liegt und seinen Tante-Emma-Laden nicht aufgeben kann, übernimmt sie für ihn den Laden, auch wenn sie kein gutes Verhältnis zu ihm hat. Sie hilft aber nur unter der Bedingung aus, dass sie den Laden innerhalb von zwei Monaten verkaufen darf. Die Krankenhauskosten ihres Vaters werden nämlich immer höher und sein Schuldenberg ist mittlerweile ebenso stark angewachsen. Das Hauptklientel des Ladens sind kleine Kinder auf dem Weg zu der in der Nähe befindlichen Schule. Zunächst verscheucht Mi-na die Kinder, aber sie muss bald einsehen, dass sie ohne Kunden keinen potentiellen Käufer für den Laden findet. Also versucht sie auf unterschiedliche Weise die Kinder für sich zu gewinnen. Dabei trifft sie auch auf Choi Kang-ho (Bong Tae-gyu), der gerade frisch als Lehrer an der Schule angefangen hat und momentan versucht, dem Problemkind So-yeong (Kim Bo-yoon) zu helfen. So wie er früher hat auch das kleine Mädchen damit zu kämpfen, dass sie von den anderen als Außenseiterin behandelt wird. Und auch Mi-na kennt diesen Schmerz und will daher so schnell wie möglich wieder aus der Kleinstadt verschwinden.

Filmroll Happiness for Sale - Film Screenshot 2 Happiness for Sale - Film Screenshot 3 Filmroll
Happiness for Sale - Film Screenshot 4

Kritik: Der Titel des Films gibt eigentlich schon einen Großteil der Geschichte preis. Der Laden am Eck, in dem alles Mögliche verkauft wird, ist eine Schatztruhe der Erinnerungen. Mi-na möchte die letzten Waren loswerden und lernt mit der Zeit, dass ihr Vater eigentlich nur sekundär mit Waren gehandelt hat. Vielmehr hat er den Kindern schöne Erinnerungen geschenkt. Es verwundert also nicht, dass "Happiness for Sale" stark über das Hervorrufen von Nostalgiegefühlen arbeitet. Die Bilder sind warm und fröhlich, der Ton des Films heiter, aber nicht überdreht und die Charaktere liebenswert. Ein kleiner Film, dem man vielleicht nicht viel Beachtung schenken würde, doch das Drama um eine Frau, die lernt, was wirklich wichtig im Leben ist, kann auf angenehm unaufdringliche Weise berühren. Die Geschichte wird außerdem gekonnt erzählt, ohne sich in zu vielen Nebengeschichten zu verstricken.

Happiness for Sale - Film Screenshot 5

Zunächst einmal ist klar, dass es sich hier nicht um eine außerordentlich innovative Komödie handelt. Die neue Ladenbesitzerin, die etwas über sich selbst lernt und zu einem besseren Menschen wird, mag sicherlich kein außergewöhnlicher Aufhänger für eine Komödie sein. Dennoch fällt auf, dass es hier weder Slapstick-Humor gibt noch eine Liebesgeschichte, die normalerweise unverzichtbar für solche Werke ist. Es mag zwar vielleicht kurz den Anschein machen, dass sich die Beziehung zwischen Mi-na und Kang-ho in diese Richtung entwickeln könnte, aber es bleibt letztlich dabei, dass sich die zwei als Freunde näherkommen. Somit wird in dieser Komödie viel ehrlicher mit den Charakteren umgegangen als in ähnlichen Werken. Das Ergebnis ist, dass die Individuen nicht nur Abziehbilder bekannter Klischees sind, sondern uns für sich vereinnahmen können. Bei dem ansonsten durchschaubaren Plot ist das auch unabdingbar.

Happiness for Sale - Film Screenshot 6

Der Fokus liegt zuvorderst auf Mi-na und wie sie überhaupt nicht mit den Kindern umgehen kann, aus denen der Hauptteil ihrer Kundschaft besteht. Aus ihren eigenen egoistischen Gründen gibt sie schließlich vor, einen Draht zu ihnen zu entwickeln. Und plötzlich lebt sie richtig auf. Ihr Laden entwickelt sich zu einem Treffpunkt von Freunden, die ihr mageres Taschengeld für Süßigkeiten, Stifte und Spielzeug ausgeben. Einen wirklichen Antagonisten gibt es nicht, höchstens in Form der Mütter, die nicht begeistert sind, dass ihre Kinder ungesunde Sachen in sich hineinstopfen. Dennoch ist nicht alles "heile Welt". Die parallel erzählte Geschichte um den Lehrer dreht sich auch um ein kleines Mädchen, das in der Schule gemobbt wird. Und hier werden dann Parallelen zur Kindheit von Kang-ho und Mi-na gezogen, die ebenfalls gehänselt wurden und sich natürlich kannten - wie sollte es anders sein - und sich als Erwachsene erst wiedererkennen, nachdem sie bereits ein paar Mal aneinandergeraten sind.

Happiness for Sale - Film Screenshot 7

Choi Kang-hee ("Goodbye Mom") und Bong Tae-gyu ("Two Faces of my Girlfriend") haben zusammen eine gute Chemie auf dem Bildschirm. Ihre Charaktere sind liebenswert, auch wenn es bei Mi-na nicht auf den ersten Blick ersichtlich ist. Sie hat aber auch mit ihrem Verhältnis zum Vater zu kämpfen, denn sie gibt ihm die Schuld, dass sie in der Schule gemobbt wurde. Es zeigt sich, dass ihr Vater ein herzensguter Mensch ist und sie als Kind vieles missverstanden hat und auch das ist keine Überraschung. Dank der interessanten Charaktere und der gelungenen Erzählweise wird "Happiness for Sale" aber nie langweilig. Im Gegenteil, man freut sich stets auf die weiteren Entwicklungen und fühlt sich in dem kleinen Laden schnell zuhause. Das Gefühl, Teil einer kleinen Familie zu sein, stellt sich ein, und man hat nicht den Eindruck, als wäre man auf sehr manipulative Weise zu diesem Gefühl geleitet worden.

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Happiness for Sale - Film Screenshot 10

Die Atmosphäre im Film fühlt sich authentisch an und man glaubt sich in die Kindheit zurückversetzt. Regisseur Jeong Ik-hwan legt aber sein Augenmerk nicht nur darauf, Wärme und Nostalgie im Zuschauer zu kreieren, sondern beschäftigt sich auch mit dem Thema Mobbing, ohne das Thema jemals zu ernst werden zu lassen. Die Leichtfüßigkeit, mit der er durch den Film führt, ist bewundernswert. Am Ende ist "Happiness for Sale" die Art von Drama-Komödie, die nicht unbedingt von jedem gesehen werden muss, aber ein warmes Gefühl hinterlässt, ohne dass der Film weichgespült wäre. Das liegt nicht nur an den gut geschriebenen Charakteren, sondern auch an einer gelungenen Regie, die die Sets und Requisiten hervorragend einzusetzen weiß. Gerade dafür, dass der Regisseur sich dagegen entschieden hat, am Ende ein Taschentuchdrama aus seinem Film zu machen - alles andere als eine Seltenheit in Korea - verdient er sich einen Daumen nach oben.

(Autor: Manfred Selzer)
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