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Fatal Intuition - Filmposter
Original Title:
Geu nom-i-da

South Korea 2015

Genre:
Thriller

Director:
Yoon Joon-hyeong

Cast:
Joo Won
Yoo Hae-jin
Lee Yoo-young
Ryu Hye-young
Lee Joon-hyuk


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Fatal Intuition

Fatal Intuition - Film Screenshot 1

Story: Jang-woo (Joo Won) lebt mit seiner Schwester Eun-ji (Ryu Hye-young) in einem kleinen Fischerdorf. Seine Eltern sind bei einem Unfall gestorben und er kümmert sich seitdem um Eun-ji. Er geht körperlicher Arbeit nach, während seine Schwester ihre Schule fertig machen und dann studieren soll. In der Stadt lebt auch das Medium Si-eun (Lee Yoo-young), welche die Umstände des bevorstehenden Todes der Menschen um sich herum sehen kann. Die Bewohner denken, sie bringt Unglück, und meiden sowie schikanieren sie daher. Auch Eun-ji trifft Si-eun und letztere hat tatsächlich eine schreckliche Vision von ihr. Kurz darauf schließt Jang-woo seine Schwester zuhause ein, damit sie nicht rausgeht und Unsinn treibt, sondern lernt. Als er nach Hause kommt, ist sie verschwunden. Die Polizei vermutet, dass sie nach dem Streit mit ihrem Bruder abgehauen ist und kurze Zeit später wieder auftauchen wird. Allerdings wird ihre Leiche dann im Keller seines Hauses gefunden. Jang-woo ist am Boden zerstört und die Polizei ist unfähig, den Mörder zu finden. Daher wendet sich Jang-woo an das Medium. Diese ist von der Idee, ihre Visionen für diesen Zweck zu nutzen, zunächst nicht begeistert, doch schon bald ergeben sich die ersten Spuren. Jang-woo vermutet, dass der Apotheker Min (Yoo Hae-jin) der Mörder ist oder zumindest mehr wissen könnte. Jedoch erweist es sich für ihn als ziemlich gefährlich, Detektiv zu spielen.

Filmroll Fatal Intuition - Film Screenshot 2 Fatal Intuition - Film Screenshot 3 Filmroll
Fatal Intuition - Film Screenshot 4

Kritik: "Fatal Intuition" fühlt sich wie ein Film an, der spätestens ab der Hälfte eine Identitätskrise hat. Aber auch schon zuvor passt in dem Thriller nicht alles zusammen. So erinnern die verlassenen Häuser des kleinen Fischerstädtchens an ein Drama, in dem die Neubebauung und damit einhergehende Vertreibung der Bewohner, notfalls auch durch das Auftreten von Gangstern, porträtiert wird. Dann zeigt sich aber schnell, dass es sich hier um einen Thriller handelt, während gleichzeitig schon sehr früh klargemacht wird, dass eine der Protagonistinnen übernatürliche Fähigkeiten besitzt. Welche Geschichte der Film genau erzählen will, bleibt undurchschaubar, und das beraubt den Film leider auch seines Unterhaltungsfaktors. Denn zu dem Geschehen behalten wir immer eine gewisse Distanz, was eben der uneinheitlichen Stimmung geschuldet ist.

Fatal Intuition - Film Screenshot 5

Zu Beginn sehen wir einen schönen Kontrast zwischen dem äußerst pessimistischen Jang-woo, der alles daran setzt, seine Träume in seiner Schwester verwirklicht zu sehen, und die Verantwortung eines Elternteils übernimmt, und Eun-ji, dem Gegenstück, immer gut gelaunt und den Menschen in dem trostlosen Städtchen mit ihrem Lächeln etwas Hoffnung gebend. Als es dann zur Katastrophe kommt, wird der Film unweigerlich düsterer. Was dabei aber fehlt, ist die Beschäftigung mit der Schuldfrage. Zumindest könnte man doch erwarten, dass sich Jang-woo wenigstens ein paar Minuten Vorwürfe macht, seine Schwester eingeschlossen und ihr damit eine Flucht vor dem Killer verwehrt zu haben. Dem ist aber nicht so. Weiterhin wäre es schön gewesen, wenn Eun-ji nicht ab ihrem Ableben völlig aus dem Film gestrichen worden wäre, sondern noch in der einen oder anderen Rückblende aufgetaucht wäre, in der wir vielleicht auch erfahren hätten, dass ihr Optimismus manchmal nur gespielt war, um ihrem Bruder das Leben leichter zu machen.

Fatal Intuition - Film Screenshot 6

Das wäre dann wohl ein anderer Film geworden, aber einer, der etwas mehr zu bieten gehabt hätte. Jang-woo, gespielt von Joo Won ("Don't Click"), ist als Charakter recht generisch und nur noch davon getrieben, den Mörder seiner Schwester zu finden. Er geht dabei auch nicht sonderlich logisch vor, sondern eher nach seinem Bauchgefühl. Das macht es auch umso enttäuschender, wenn er mit seinen Vermutungen Recht hat. Der Zuschauer darf nicht mitdenken. Wer der Mörder ist, wird viel zu früh offenbart und man erwartet stets noch irgendeine Wendung, die nie kommt. Yoo Hae-jin ("Mal-mo-e") ist häufig in eher komödiantischen Rollen zu sehen, zeigt aber, dass er hervorragend einen ziemlich gruseligen Typen spielen kann. Es bleibt aber ein großes Fragezeichen, was man uns am Ende mit der Hintergrundgeschichte des Killers offenbaren will. Warum er zum Mörder geworden ist? Oder wollte man den Kreis zum übersinnlichen Aspekt der Geschichte schließen, denn letztlich gibt es auch immer mal wieder Geister zu sehen.

Fatal Intuition - Film Screenshot 7

Si-eun, verkörpert von Lee Yoo-young ("The Soul-Mate"), ist ein Medium, hätte auch ohne Weiteres Schamanin werden können - was ihr interessanterweise Ansehen gebracht hätte, wie wir in einer schamanistischen Totenbestattung sehen -, wählt aber stattdessen, als Aussätzige zu leben. Das ist an sich schon einmal eigenartig, zumal wir über die Hintergründe und ihr voriges Leben nichts erfahren. Dann zeigt sich, dass der Film eigentlich auch problemlos ohne ihre Fähigkeiten funktioniert hätte. An keiner Stelle bringt sie die Suche nach dem Killer wirklich weiter, mit viel Nachsicht vielleicht noch beim Finale. Leider wird sich auch nicht die Tragik richtig zunutze gemacht, dass die Zukunft in ihren Visionen ohnehin nie geändert werden kann. So bleibt sie die Partnerin des Filmhelden, ohne dass dieser eine bräuchte. Wahrscheinlich wollte man mit ihr einfach ein wenig mehr Farbe in den Film bringen.

Filmroll Fatal Intuition - Film Screenshot 8 Fatal Intuition - Film Screenshot 9 Filmroll

Fatal Intuition - Film Screenshot 10

Das Mysteryelement wirkt deplatziert und die Geschichte selbst ist wenig spektakulär. Letzten Endes hat man hier einen ganz normalen Thriller vor sich, in dem die Visionen schlicht die Aufgabe übernehmen, "Fatal Intuition" von tausend anderen Filmen dieser Art abzusetzen. Doch das funktioniert nicht. Regisseur Yoon Joon-hyeong hat mit "Bestseller" zuvor einen weitaus solideren Thriller auf die Beine gestellt. Die Atmosphäre des irgendwie trostlosen Fischerstädtchens mag das einzige Außergewöhnliche dieses Streifens darstellen. Es gibt hier einfach nichts Besonderes, die Chemie zwischen den beiden Protagonisten ist nicht überzeugend und das Ende ist ebenfalls enttäuschend, wobei auch noch ziemlich wirr zu ihm übergeleitet wird. Wer Thriller mag, wird ohne große Schwierigkeiten bessere Alternativen finden können.

(Autor: Manfred Selzer)
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