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Drawing Closer - Filmposter
Original Title:
Yomei Ichinen no Boku ga, Yomei Hantoshi no Kimi to Deatta Hanashi

Japan 2025

Genre:
Drama, Romance

Director:
Takahiro Miki

Cast:
Ren Nagase
Natsuki Deguchi
Mayuu Yokota
Kyoka Shibata
Ikuho Akiya
Rui Tsukishima
Toru Nakamura
Nene Otsuka
Kenji Mizuhashi
Yasuko Matsuyuki
Fumino Kimura
Kazuki Otomo
Atom Shukugawa
Toru Nomaguchi


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Drawing Closer

Drawing Closer - Film Screenshot 1

Story: Akito Hayasaka (Ren Nagase) ist 17 Jahre alt und ein talentierter Maler. Allerdings bekommt er die Diagnose, dass in seinem Herzen ein Tumor wächst, weshalb er nur noch ein Jahr zu leben hat. Im Krankenhaus begibt er sich daher aufs Dach und überlegt, seinem Leben selbst ein Ende zu setzen. Da sieht er aber das Mädchen Haruna Sakurai (Natsuki Deguchi), das dort malt. Er kommt mit ihr ins Gespräch und erfährt, dass ihr wegen einer seltenen Krankheit nur noch sechs Monate bleiben. Akito ist beeindruckt, wie gefasst sie mit dieser Nachricht umgeht, und wird neugierig auf sie. Er besucht sie daher wieder im Krankenhaus und sie lernen sich langsam kennen. Sie wünscht sich, dass er für sie sein Leben in vollen Zügen bis ins hohe Alter genießt. Und so kommt es, dass er es nicht über das Herz bringt, ihr davon zu erzählen, wie wenig Zeit im ebenso nur noch bleibt. Er findet heraus, dass die leitende Stationskrankenschwester (Nene Otsuka) ihr Mutter ist, welche ihn schließlich darum bittet, ihre Tochter weiter zu besuchen, weil sie das erste Mal seit langem wieder Lebensfreude zeigt. Zudem kann Akito eine frühere Freundin von Haruna ausfindig machen. Er bittet Miura (Mayuu Yokota), wieder Kontakt mit Akito aufzunehmen und den Vorfall, der sie voneinander getrennt hat, hinter sich zu lassen. Auch wenn Haruna alle Kraft zusammennimmt, wird ihr Zustand jedoch immer schlechter ...

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Drawing Closer - Film Screenshot 4

Kritik: Es ist schwierig, in einem Romantikfilm zu kritisieren, dass das Drama extrem Überhand nimmt und von den meisten endlos Tränen abverlangen wird, wenn bereits direkt zu Anfang klar gemacht wird, dass beide (!) Protagonisten nicht mehr lange zu leben haben. Dennoch muss ich anmerken, dass es fast schon ein wenig zu viel des Guten ist, nicht nur eine tödliche Krankheit in ein Drama zu verbauen. Natürlich dreht sich der Plot genau darum und versucht, die verschiedenen Aspekte abzuarbeiten, die sich daraus ergeben, dass nur Akito vom nahenden Tod seines potentiellen Liebesinteresses weiß und Haruna nicht vom zukünftigen Ableben ihres neuens Freundes. Trotzdem bleibt der Eindruck bestehen, als hätte man einfach das Drama durch quantitative Verdopplung aufwerten wollen. Wie gesagt, dem Zuschauer wird von Sekunde Eins an deutlich gemacht, wohin die Reise führt, und all jene, die sich für das Genre begeistern können, wird "Drawing Closer" abholen können. Der Film ist gut produziert, die beiden Hauptdarsteller liefern gute Arbeit ab und das Drehbuch ist genau auf die Art manipulativ, wie es in dem Genre gang und gäbe ist, um den Zuschauer zu rühren.

Drawing Closer - Film Screenshot 5

Auf dem Regiestuhl sitzt mit Takahiro Miki jemand, der mit dem Genre mehr als vertraut ist. Sein Romantikdrama "My Tomorrow, Your Yesterday" hat selbst mich dank seines Fantasy-Aufhängers für sich gewinnen können und gehört in meine Top-10 der Romantikstreifen. Diesmal geht er etwas klassischer vor, adaptiert aber einen Roman von Aoi Morita, was sich daran erkennen lässt, dass einige Facetten behandelt werden, die man in einem Film vielleicht nicht erwarten würde. Beispielsweise hat mich zuerst etwas gestört, dass Akitos Eltern zu wenig Raum gewährt wird, nur damit sie kurz darauf doch noch ein wenig Zeit auf dem Bildschirm spendiert bekommen. Zu viel wäre hier auch nicht gut gewesen, da sonst der Fokus verloren gegangen wäre. Mit Miura taucht außerdem relativ weit fortgeschritten in der Geschichte noch eine Person auf, die wieder frischen Wind in die Geschehnisse bringt und sich als weitaus interessanter und komplexer erweist, als man anfangs denken mag. Einzig von Harunas Mutter und wie sie mit der Situation umgeht, hätte man sich mehr wünschen können.

Drawing Closer - Film Screenshot 6

Nun mag man vermuten, dass der Film hauptsächlich düstere Stimmung erzeugt, zumal die Geschichte fast die ganze Zeit im Krankenhaus spielt. Doch wie für den Regisseur üblich, sind die Farben lebhaft und die Sonne bricht immer wieder durch das Fenster, um ein Gefühl der Hoffnung zu vermitteln - auch wenn wir wissen, dass bezüglich des Ausgangs der Geschichte mit nichts Positivem zu rechnen ist. Es geht aber letztlich auch darum, dass die Zeit, die einem gegeben ist, genutzt wird und sich selbst unter den widrigsten Umständen die Liebe entwickeln kann. Letzteres ist auch gar nicht so kitschig umgesetzt, wie man vermuten könnte. Das bleibt dann dem Drama bzw. dem Finale vorbehalten. Zunächst einmal entwickelt sich zwischen den beiden Todkranken eine Freundschaft, die mit Akitos Neugier darüber seinen Anfang nimmt, dass er wissen möchte, wie Haruna so freudig dem Tod entgegensehen kann. Da verbirgt sich dann auch noch eine tragische Geschichte, die in einer kleinen Rückblende erzählt wird. Und selbstverständlich ist auch alles nicht ganz so, wie es scheint. Akito, der sich vom Malen abgewendet hat, findet aber durch das Mädchen wieder zu seiner Berufung und zur Lebensfreude.

Drawing Closer - Film Screenshot 7

All das ist zu erwarten, aber damit nicht vergessen wird, was auf dem Spiel steht, bricht Akito immer mal wieder zusammen, und so erfahren auch seine Freunde, welche wiederum leider zu kurz kommen, von seinem Zustand. Nur Haruna gegenüber kann er seine Erkrankung verheimlichen, obwohl er nicht nur einmal ansetzt, ihr davon zu erzählen. Haruna unterbricht ihn aber stets, wenn er ihr sein Schicksal gestehen möchte. Auch dahinter vermutet man noch einen Twist, von denen der Film nicht wenige besitzt. Nur leider ist keiner davon unvorhersehbar, wenn man sich ein klein wenig mit dem Genre auskennt. Ren Nagase spielt den Jungen, der ganz offensichtlich durch seine Freundschaft mit dem todkranken Mädchen wächst. Natsuki Deguchi gelingt es als Haruna dagegen, einige ihrer Emotionen zu verbergen und in abgeänderter Form auszuleben, was dann zu ein paar Aha-Erlebnissen im weiteren Verlauf führt. Anders als "Your Lie in April", an den mich der Film teilweise wegen seiner Atmosphäre erinnert hat (oder vielleicht weil ich gar nicht so unendlich viele Romantikdramen kenne?), werden wir nie darüber im Unklaren gelassen, dass es zum Ende hin ziemlich tragisch wird.

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Drawing Closer - Film Screenshot 10

So kommt es natürlich zum Finale, das mit unzähligen Tränen gespickt ist und Fans des Genres mehr als zufrieden (?) stellen wird. Mit Miura erfährt der Film zudem eine Bereicherung, die auch einen kleinen Perspektivwechsel erlaubt. Beim Drama sollte man sich aber auf so einiges gefasst machen. Nicht jeder kann dem anderen mitteilen, dass er/sie sie/ihn liebt, zudem bricht Akito, wie es das Drehbuch nun einmal benötigt, zu den unmöglichsten Momenten zusammen, sodass es zu mindestens zwei ziemlich tragischen Momenten kommt, wovon einer besonders grausam scheint und irgendwie nicht in den Film passen will. Warum? Weil es sich bei "Drawing Closer" letzten Endes um ein Drama handelt, das einem viele Tränen abverlangt, aber auch bittersüß sein möchte. Über allem schwebt die Hoffnung sowie die Botschaft, das Leben in jedem Moment in vollen Zügen zu genießen und um jeden weiteren Augenblick zu kämpfen. Keine Frage, wer dem Genre völlig abgeneigt ist, wird hier schwerlich in den Film finden können, zu offensichtlich ist, worauf das alles hinauslaufen wird. Aber Genre-Fans bekommen hier eindeutig ein sehenswertes Romantik-Drama.

(Autor: Manfred Selzer)
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