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Dark Nuns - Filmposter
Original Title:
Geom-eun su-nyeo-deul

South Korea 2025

Genre:
Horror, Thriller

Director:
Kwon Hyeok-jae

Cast:
Song Hye-kyo
Jeon Yeo-been
Moon Woo-jin
Kim Guk-hee
Shin Jae-hwi
Park Jung-hak
Jeon Su-ji
Park Ji-il
Yu Na


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Dark Nuns

Dark Nuns - Film Screenshot 1

Story: Schwester Yunia (Song Hye-kyo) ist auf Exorzismus spezialisiert. Sie ist weitaus fähiger als die meisten Priester, da sie von Geburt an eine Gabe hat, aber sie darf immer nur im Hintergrund agieren, weil sie lediglich eine Nonne ist. Nachdem der Teenager Hee-joon (Moon Woo-jin) von einem Dämon besessen wurde und Yunia zunächst das Schlimmste verhindern konnte, liegt der Junge in einem katholischen Krankenhaus. Dort ist er unter der Aufsicht von Vater Paul (Lee Jin-uk), der an Dinge wie Teufelsbesessenheit nicht glaubt und hinter dem Verhalten des Teenagers psychologische Ursachen vermutet. Schwester Michaela (Jeon Yeo-been) ist sein Protégé und ebenso rational wie er. Zumindest nach außen hin, denn Schwester Yunia, die den Jungen noch nicht aufgegeben hat, findet heraus, dass Michaela auch eine besondere Fähigkeit besitzt, Geister und Dämonen wahrzunehmen. Nach einem traumatischen Erlebnis in ihrer Kindheit versucht sie dies zu verheimlichen, aber Yunia erhofft sich nun von ihr Hilfe, da sie den Jungen aus dem Krankenhaus schmuggeln will, um einen Exorzismus durchzuführen. Dafür holt sie sich die Hilfe einer Schamanin (Kim Guk-Hee), doch läuft bei dem Versuch nicht alles so, wie es soll. Der Dämon ist zu stark und so steht Yunia wieder am Anfang. Sie versucht, Unterstützung aus Italien zu bekommen, aber man kann ihr nur indirekt Hilfe durch einige religiöse Relikte zukommen lassen. Also liegt es an Yunia und Michaela, den Dämon auszutreiben ...

Filmroll Dark Nuns - Film Screenshot 2 Dark Nuns - Film Screenshot 3 Filmroll
Dark Nuns - Film Screenshot 4

Review: Nach dem Erfolg von "The Priests" und einigen weiteren Horrorfilmen, die sich zuletzt mit dem übernatürlichen Bösen beschäftigt haben, wie z.B. "Exhuma", war es nur eine Frage der Zeit, bis ein weiterer Film im Exorzimus-Subgenre seinen Weg auf die Leinwand findet. Da "Dark Nuns" ein Spin-Off zu "The Priests" ist, darf man auch ähnliches erwarten wie bei jenem Streifen - leider aber auch die gleichen Schwächen sowie noch einige mehr. Das größte Manko sind wohl die Orientierungslosigkeit der Geschichte und die wenig ausgefeilten Charaktere. Probleme, die vor zehn Jahren schon das Original geplagt haben. Auf positiver Seite ist jedoch zu verorten, dass einige Bilder und Sets auf stimmungsvolle Weise religiöse Motive einfangen. Das sorgt speziell in der ersten halben Stunde dafür, dass man die mittelmäßigen Kritiken kaum verstehen kann. Nach einem vielversprechenden Auftakt geht es aber leider kontinuierlich bergab. Das liegt im Speziellen daran, dass auch die Charaktere nicht als Anker in der Geschichte herhalten können. Yunia ist die verbissene Heldin, die ohnehin dem Tod geweiht ist, so erfahren wir schon sehr früh von ihrer Erkrankung, aber ihre Zielgerichtetheit und Einstellung, dass jedes Mittel recht ist, wenn es dem Zweck der Teufelsaustreibung dient, wird durch keine menschlicheren Züge ergänzt.

Dark Nuns - Film Screenshot 5

Dann ist da noch Michaela, gespielt von Jeon Yeo-been ("Cobweb"), welche ihre Gabe als Fluch sieht und erst einmal lernen muss, diese zu ihrem Vorteil zu nutzen. Es widerstrebt ihr, auf dem Pfad zu wandeln, der ihr vorherbestimmt ist, doch trotz einiger Rückblenden, die ein wenig ihre Vergangenheit und ihr Trauma auszuleuchten versuchen, bleibt das alles sehr flach. Sie ist letztlich schlicht die Anfängerin, die bei Yunia in die Lehre geht und irgendwann wohl ihre Nachfolge antreten muss. So, wie die zwei Protagonistinnen umrissen sind, ist es auch etwas schwierig, zwischen ihnen eine besondere Chemie entstehen zu lassen. Damit bleibt es einzig der Geschichte überlassen, Interesse zu erwecken. Diese ist, wie bereits erwähnt, aber ziemlich unstrukturiert. Am Ende muss natürlich alles auf einen langen Exorzismus hinauslaufen. Der Weg bis dahin ist jedoch mit ebensolchen Exorzismen gepflastert. Am gruseligsten von allen Szenen ist vielleicht jene an der Küste, bei der eine Schamanin hinzugezogen wird. Trotz des weiten Meeres und des Umstands, dass alles am helllichten Tag stattfindet, gibt es hier einige verstörende Bilder. Insgesamt gelingt es "Dark Nuns" immerhin hier und da einige gruselige Bilder zu kreieren, die einen kleinen Schauer hervorrufen können. Das Finale kann leider nicht an jene Momente anknüpfen.

Dark Nuns - Film Screenshot 6

Ein großes Problem ist dabei die Regie von Kwon Hyeok-jae im Allgemeinen, der bereits mit "Troubleshooter" nicht überzeugen konnte. Es ist schwierig, genau auszumachen, aber irgendwie fühlt sich der Film oft wie für das Fernsehen produziert an. Es könnte an den vielen Nahaufnahmen der Gesichter liegen oder den nicht gerade teuer wirkenden Sets. Dazu kommt übrigens noch CGI, das ziemlich übel aussieht. Man hat den Eindruck, das meiste Geld für die Spezialeffekte ging für das Feuer aus, denn dies sieht während des Epilogs noch ganz annehmbar aus. Die Explosion selbst, die computeranimierten Ratten oder die Schattenspiele hinter dem von einem Dämon Besessenen sehen dagegen einfach nur billig aus. Das geht sogar so weit, dass die Reaktionen der Darsteller einfach nicht zu dem Gezeigten passen wollen. Besonders Song Hye-kyo, die mit über 40 endlich andere Rollen als solche in Romantikstreifen oder Dramen wie "My Brilliant Life" spielen will, wirkt in jenen Momenten etwas bemitleidenswert. Die Darsteller leisten durchgehend gute Arbeit, aber die Regiequalität und die Spezialeffekte arbeiten nicht auf dem gleichen hohen Niveau. Das gleiche gilt für Moon Woo-jin, der den von einem Dämon besessenen Teenager spielt. Er zeigt vollen Körpereinsatz und bringt sich hervorragend in die Rolle ein, aber weder hat er einen ordentlichen Charakter geschrieben bekommen, noch baut die Story genug Spannung auf, dass der Zuschauer sich tatsächlich bei seinem Schauspiel gruseln könnte.

Dark Nuns - Film Screenshot 7

Das Finale zieht sich ziemlich in die Länge, ohne dass viel passiert. Und das, obwohl man eine interessante Idee hatte, die leider nicht weiter verfolgt wird. Yunia ist Christin, aber ihr ist jedes Mittel recht, um den Dämon auszutreiben, weshalb sie sich auch dem Schamanismus zuwendet. Die Parallelen zwischen dem Christentum und dem Schamanismus - zumindest wenn es um die Teufelsaustreibung geht - sind faszinierend. Man ist gespannt, mehr darüber zu erfahren. Michaela ist es eigentlich vorherbestimmt gewesen, Schamanin zu werden, und Yunia wird von Vater Paul als jemand beschrieben, der eigentlich einer Sekte angehört. Wo beginnt aber die Sekte und wo hört das "wahre" Christentum auf? Es gab im Film viele Gelegenheiten ein paar interessante Faszetten herauszuarbeiten, aber es passiert letztlich nichts. Vater Paul muss nur einmal mit dem Jungen zu tun haben und schon ist er "bekehrt". Andere Dinge wirken dagegen völlig überstürzt, so gibt es einen schamanistischen Mönch in der Ausbildung, der sich anscheinend irgendwann mit dem Teenager angefreundet hat. Die beiden hatten aber nur eine kurze Szene miteinander. Dann ist da noch der italienische Priester, den Yunia am Flughafen trifft, um ihn um Hilfe zu bitten. Wäre das nicht telefonisch gegangen? Und warum ist Michaela am Ende unfähig zu rennen und wird beinahe schon hysterisch?

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Dark Nuns - Film Screenshot 10

Es gibt leider einfach zu viel Unausgegorenes in "Dark Nuns", als dass der Film unterhaltsam sein könnte. Während der Soundtrack mitsamt Kirchenorgel, wie bereits in "The Priests", für gute Atmosphäre sorgen kann und einige Bilder, die das Erscheinen des Dämons ankündigen, ein wenig gruselig sein können, bekommt man davon gegen Ende immer weniger, und die Energie geht dem Film ausgerechnet während des eigentlichen Exorzismus aus. Es gibt dabei einfach keine Höhen und Tiefen, und denkt man, es würde gleich etwas Spannendes geschehen, ist es auch schon vorbei. Der Epilog ist auch etwas unnütz. Wir bekommen eine kleine Überraschung, die aber wohl für niemanden wirklich eine ist, und uns wird mehr oder weniger ein weiterer Spin-Off bzw. ein Nachfolger versprochen. Den braucht nach "Dark Nuns" aber ehrlich gesagt niemand. Der Film ist uninspiriert und kann seine Darstellerinnen nicht vernünftig einsetzen. Und wenn ein Horrorfilm um Exorzismus es nicht schafft, dass einem mehr als nur ein kleiner Schauer über den Rücken läuft, hat er versagt. Dann sollte man sich lieber ein weiteres Mal "The Wailing" ansehen. Der Film punktet nämlich auf allen Gebieten, auf denen "Dark Nuns" bestenfalls Mittelmäßigkeit abliefert.

(Autor: Manfred Selzer)
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