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City Hunter - Filmposter
Original Title:
City Hunter

Japan 2024

Genre:
Action, Comedy

Director:
Yuichi Sato

Cast:
Ryohei Suzuki
Misato Morita
Masanobu Ando
Asuka Hanamura
Fumino Kimura
Isao Hashizume
Tetta Sugimoto
Ayame Misaki
Takaya Sakoda


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City Hunter

City Hunter - Film Screenshot 1

Story: Ryo Saeba (Ryohei Suzuki) ist als City Hunter bekannt. Er wird von der Unterwelt respektiert und gefürchtet. Über ein Schwarzes Brett holt er diverse Jobs an Land, die er zusammen mit seinem Partner Hideyuki Makimura (Masanobu Ando), einem Ex-Cop, bearbeitet. Momentan suchen sie das Mädchen Kurumi (Asuka Hanamura), die plötzlich wie von der Bildfläche verschwunden ist. Ryo findet sie in den Klauen einer Gang, allerdings schafft es Kurumi zu fliehen, nachdem Ryo ihre Kidnapper außer Gefecht gesetzt hat. Dabei legt sie übernatürliche körperliche Fähigkeiten an den Tag. Hideyuki sammelt ein paar Phiolen auf, die das Mädchen bei der Flucht verloren hat. Die darin enthaltene blaue Flüssigkeit lässt ihn vermuten, dass es einen Zusammenhang zwischen den immer wieder in der Stadt gewalttätig werdenden Personen, die übermenschliche Kraft haben, und dieser Droge gibt. Bevor der Ex-Cop die Sache klären kann, trifft er sich mit seiner Schwester Kaori (Misato Morita) in einem Restaurant, wo er aus heiterem Himmel von einem Verrückten tödlich verletzt wird, der ebenfalls die Droge genommen zu haben scheint. Bevor er stirbt, kann er Ryo noch die Phiolen aushändigen und ihn darum bitten, sich um seine Schwester zu kümmern. Während Kaori in den darauffolgenden Tagen trauert, sieht es so aus, als würde Ryo sich nach wie vor mit Escort-Damen vergnügen. Kaori konfrontiert ihn, doch es stellt sich heraus, dass er dabei ebenso Informationen im Vergnügungsviertel zusammenträgt. Schließlich finden die beiden durch Zufall Kurumi, die ihnen als einzige mehr Informationen geben könnte.

Filmroll City Hunter - Film Screenshot 2 City Hunter - Film Screenshot 3 Filmroll
City Hunter - Film Screenshot 4

Kritik: Wenn man von "City Hunter" spricht, kann man nicht umhin, als an die Jackie Chan/Wong Jing-Verfilmung zu denken, die echtes Slapstick-/Actionkino der 90er aus Hong Kong war. Ein Film, der aus einem einzigen Grund niemals in Vergessenheit geraten wird: Weil er die wahrscheinlich beste "Street Fighter"-Hommage beinhaltete, die jemals auf den Bildschirm gebracht wurde. Hatte der Film aber wirklich etwas mit dem Manga von Tsukasa Hojo zu tun? Wohl kaum, und so gibt es nun eine neue Verfilmung aus Japan und diese kann auf mehreren Ebenen positiv überraschen. Da wäre zum einen der Humor, der das Kunststück vollbringt, Manga-Albereien in eine Live-Action-Adaption zu transportieren, ohne dass diese peinlich wären - im Gegenteil, "City Hunter" ist an einigen Stellen wirklich witzig. Zum anderen gibt es aber auch harte Action, die sich durch tolle Choreografie und gute Ideen absetzt. Daneben sind auch die Charaktere ziemlich liebenswert, was bei dem stets lüsternen Protagonisten eine Gratwanderung ist. Auf der negativen Seite steht allerdings eine Geschichte, die direkt aus einem B-Movie entnommen worden scheint. Da diese aber eher nur Beiwerk ist, kann man das die meiste Zeit verschmerzen.

City Hunter - Film Screenshot 5

"City Hunter" gelingt es schon in der ersten Viertelstunde, bis der eigentliche Anspann läuft, einen perfekten Ausblick auf das zu geben, was einen in den etwas über 100 Minuten erwartet. Eine bunte Mischung aus gnadenloser Action und Slapstick-Humor auf oberstem Niveau. Hin und wieder kann der Streifen auch recht blutig werden, aber was in der HK-Verfilmung noch zu einem inkohärenten Ton geführt hat, passt hier erstaunlich gut zusammen. Vielleicht liegt das auch daran, dass Ryo von Anfang an als jemand dargestellt wird, der den Frauen hinterhersabbert und sich gerne zum Idioten macht, aber auch seine kalte Seite als hartgesottener Typ hat, der im Leben schon alles gesehen hat. Vermutlich ist sein Charakter des lüsternen Perversen sein Ventil, um seine Menschlichkeit zu bewahren. Fans des Mangas werden da wohl mehr Auskunft geben können. Ryohei Suzuki ("Tokyo Tribe") kann in der Hauptrolle auf jeden Fall richtig aufgehen und die zwei entgegengesetzten Seiten perfekt porträtieren. Dabei ist besonders sein Timing für die humoristischen Momente, die direkt einem Manga entsprungen zu sein scheinen, zu loben. Insgesamt beweist aber auch Regisseur Yuichi Sato ("The Master Plan"), dass er sowohl in jenen Szenen als auch den Actionsequenzen eine sichere Hand hat.

City Hunter - Film Screenshot 6

Hinsichtlich der Action bekommen wir ziemlich viel Abwechslung. Es gibt Kampfkunst-Einlagen gegen eine ganze Gruppe von Gangstern oder auf einem Cosplay-Event, aber auch Gun-Fu, welches besonders im Finale ein kleines Highlight darstellt. Dabei ist zu würdigen, dass die Kamera nicht unnötig nah am Geschehen klebt, sodass man nichts wirklich erkennen kann - wie heute leider üblich. Dennoch lässt ein flotter Schnitt nie das Tempo absinken. Die Action funktioniert auch dank einiger schöner Sets, so wird während des Finales auch die Umgebung angemessen miteinbezogen oder ein echter Kampf wird fälschlicherweise als Show von Cosplay-Darstellern interpretiert. Ein ebenfalls hohes Tempo findet sich auch bei der Geschichte wieder, allerdings ist diese mit seiner Droge, die übermenschliche Stärke hervorruft, so abgedroschen, dass man sich kaum für sie erwärmen kann. Auch die Entwicklungen und ein paar "Überraschungen" können kein Interesse erzeugen. Wären nicht die Charaktere, die alles zusammenhalten, hätte das leicht zu einem enormen Problem werden können. Dank ihnen, der Action und des Humors kann man aber die meiste Zeit darüber hinwegsehen und einfach seinen Spaß haben.

City Hunter - Film Screenshot 7

"City Hunter" wirkt manchmal wie aus der Zeit gefallen und dafür muss man dem Regisseur dankbar sein. Anders als bei Netflix üblich - vielleicht betrifft das aber auch nur westliche Produktionen (?) - wird die Produktion nicht durch den bekannten Ideologie-Katalog des Streamingdiensts an die Wand gefahren. Ryo ist ein lüsterner Drecksack, aber eben auch irgendwie liebenswert, schließlich ist er im Kern ein treuer Freund. Dem Manga angemessen gibt es auch ein paar anzügliche Witze und gerade die Darstellung von Frauen erinnert manchmal an die 80er und 90er (eben den Jahren des Mangas). Das alles hat aber durch den Humor ohnehin schon ein Augenzwinkern; der Umstand aber, dass sich Ryo am meisten zum Affen macht - letztlich ist er es, der fast komplett nackt auf der Bühne tanzen muss und keine Frau -, zeigt, dass so ein Film auch heute noch gut funktionieren kann. An kräftigen Frauen mangelt es auch nicht, nur dass dann eine Killerin eben in Leder gegen Ryo antreten muss ... Etwas ernster wird es aber mit Kaori. Sie ist zwar schlussendlich niemand, der sich im Kampf behaupten kann, aber sie ist zielgerichtet und beweist innere Stärke. Misato Morita schafft es zudem, den dramatischen Momenten überraschend hohes Gewicht zu geben, ohne dass darunter der Ton des Films leiden würde.

Filmroll City Hunter - Film Screenshot 8 City Hunter - Film Screenshot 9 Filmroll

City Hunter - Film Screenshot 10

Das Ursprungsmaterial macht es leider auch nötig, dass niemand Ryo das Wasser reichen kann, was den Spannungsgehalt etwas drücken kann. Der City Hunter weicht problemlos Kugeln aus und schießt durch eine Menge gezielt einem Auftragsmörder in die Schulter. Was genau soll ihm da noch zur Gefahr werden? Dennoch zaubert es einem beim nächsten Mal wieder ein Schmunzeln ins Gesicht, wenn Ryo etwas Übermenschliches mit solcher Leichtigkeit vollbringt, dass einem die Bösewichte fast schon leidtun müssen. Ein Manko bleibt daher einzig die Geschichte, die überhaupt nicht überzeugen kann. Nebenplots wie die der Polizei, die im Hintergrund auch noch arbeitet, sind weiterhin völlig unnötig für die Geschehnisse. Davon abgesehen, muss man natürlich bereit sein, sich auf diese bunte Welt aus harter Action und Slapstick-Humor einzulassen. Gerade letzterer hat sich für mich aber als positive Überraschung herausgestellt, da hier schlicht das Timing stimmt und Ryohei Suzuki in seiner Rolle richtig aufgeht. Auch ein paar der eingefrorenen Bilder, die stilistisch an den Manga erinnern sollen, wirken überhaupt nicht deplatziert. "City Hunter" ist trotz ein paar Mängeln also eine Manga-Adaption, bei der man auch ohne Kenntnisse um das Ursprungsmaterial sehen kann, dass viel Liebe hineingeflossen ist. Am Ende bekommt man hier einfach eine gute Portion Unterhaltung.

(Autor: Manfred Selzer)
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