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Bullet Train Explosion - Filmposter
Original Title:
Shinkansen Daibakuha

Japan 2025

Genre:
Action, Thriller

Director:
Shinji Higuchi

Cast:
Tsuyoshi Kusanagi
Kanata Hosoda
Non
Machiko Ono
Jun Kaname
Hana Toyoshima
Takumi Saito
Daisuke Kuroda
Satoru Matsuo
Suzuka Ohgo
Matsuya Onoe


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Bullet Train Explosion

Bullet Train Explosion - Film Screenshot 1

Story: Für den Zugbegleiter Takaichi (Tsuyoshi Kusanagi) ist es ein ganz normaler Tag. Am Morgen fährt der Hochgeschwindigkeitszug Hayabusa 60 vom Gleis ab. An Bord sind einige Schüler, die in einen kleinen Skandal verwickelte Politikerin Kagami (Machiko Ono) sowie der Self-Made-Millionär Todoroki (Jun Kaname). Im Kontrollzentrum geht dann allerdings ein Anruf ein. Jemand hat eine Bombe in dem Zug versteckt, die hochgeht, sobald der Zug langsamer als 100 km/h fährt. Um zu beweisen, dass er nicht blufft, hat der Anrufer eine weitere Bombe in einem Güterzug installiert, die schließlich explodiert. Der Erpresser fordert 100 Milliarden Yen. Der Zug lässt seinen nächsten Halt aus und die Fahrgäste ahnen noch nicht, in welcher Gefahr sie schweben. Schließlich übernimmt die Polizei den Fall und der Berater des Premierministers trifft im Kontrollzentrum ein, um nach Möglichkeiten zu suchen, die Fahrgäste zu retten, da ein Verhandeln mit dem Terroristen außer Frage steht. Takaichis Aufgabe ist es, alle im Zug über die Situation aufzuklären und eine Panik zu vermeiden. Das erweist sich als gar nicht so einfach. Todoroki hat unterdessen die Sache selbst in die Hand genommen und streamt aus dem Zug. Er hat eine Kampagne gestartet, um die 100 Milliarden Yen zu sammeln. Während die Menschen immer mehr in Panik verfallen, sucht man im Kontrollzentrum nach Möglichkeiten, die Fahrgäste zu retten. Eine Idee ist es, die Menschen in einen anderen Zug umzusiedeln, aber bei über 100 km/h stellt sich das als gar nicht so einfach heraus ...

Filmroll Bullet Train Explosion - Film Screenshot 2 Bullet Train Explosion - Film Screenshot 3 Filmroll
Bullet Train Explosion - Film Screenshot 4

Kritik: Sollte die Handlung von "Bullet Train Explosion" an den bekannten Actionstreifen "Speed" mit Keanu Reeves und Sandra Bullock erinnern, liegt das daran, dass jener Streifen den Film "Runaway Train" aus dem Jahr 1985 als Fundament genommen hat, welcher wiederum auf dem japanischen Streifen "The Bullet Train" (aka "Panik im Tokio-Express") mit Sonny Chiba aus dem Jahr 1975 basiert. Und genau letzterer wird hier aufgegriffen, da die Ereignisse jenes Films in Rückblenden gezeigt werden und der Terrorist jene Taten kopiert. Besonders auffällig ist dabei, dass diese Neuverfilmung bzw. Fortsetzung sich tatsächlich wie ein Film aus den 90ern/2000ern anfühlt, ohne dass zahlreiche dämliche Entscheidungen vorzufinden sind (ein paar wenig nachvollziehbare, die später Aufklärung erfahren, gibt es dennoch). Zugleich bekommt man aber einen realistischen Blick darauf, wie mit solch einer Krise auf politischer bzw. administrativer Ebene umgegangen würde. Die Szenen im Kontrollzentrum können dabei zumindest teilweise ebenso spannend ausfallen wie die Entwicklungen im Zug selbst, wo sich mit der Zeit immer mehr Panik ausbreitet. Der stets besonnene und auf Korrektheit bedachte Held ist zudem recht ungewöhnlich für einen vermeintlichen Actionstreifen.

Bullet Train Explosion - Film Screenshot 5

"Bullet Train Explosion" ist zweifellos ein Action-Thriller, so gibt es tatsächlich einige Explosionen und hohen Nervenkitzel. Leider ist der Film mit seinen 134 Minuten aber auch zu lang und verharrt in Szenen, in denen nicht viel passiert. Bei der großzügig bemessenen Laufzeit muss man sich auch wundern, warum man die Charaktere nicht besser ausgeleuchtet hat. Da wäre die Politikerin Kagami, gespielt von Machiko Ono ("Museum"), die in einen kleinen Skandal verwickelt war, sich wieder politisch nach oben arbeiten will und in der Krise ihre Chance sieht. Da sie sich ebenso an Bord des Zugs befindet, kommt es auch zu einigen Reibereien zwischen ihr und dem Streamer/Millionär Todoroki, aber das war es dann auch schon. Da wäre eindeutig mehr möglich gewesen. Auch die Panik, die im Zug ausbricht, ist eher als seicht zu bezeichnen. Es gibt nur ein paar kleine Szenen, in denen die Stimmung wirklich zu kippen scheint. In einem engen Raum wie einem Zug festzusitzen, während eine Bombe jederzeit hochgehen könnte, hätte mehr Spannungen unter den Charakteren kreieren müssen. Vielleicht ist die "Hauptschuld" dafür beim Helden zu suchen.

Bullet Train Explosion - Film Screenshot 6

Dieser ist nämlich zu jeder Zeit so gefasst, dass es fast irritierend ist. Nichts bringt ihn aus der Ruhe und das Einzige, was wir über ihn als Person wirklich erfahren, ist seine unumstößliche Hingabe für den Job. Es ist, als würde man Pflichterfüllung als Helden formen und sonst keine weiteren Eigenschaften hinzufügen. Dass auch Takaichi dann nicht einmal eine Hintergrundgeschichte spendiert bekommen hat, macht es ziemlich schwierig, mit ihm warmzuwerden. Und es ist leider nicht so, dass es noch andere Individuen geben würde, mit denen man mitfiebern könnte. So hält einen nur die Geschichte auf Trab. Mehrere Versuche werden unternommen, die Zuginsassen zu retten, und dabei spart man auch keine Details aus. Ehrlich gesagt, ist es sogar erfrischend zu sehen, mit welcher Genauigkeit z.B. bei einem Ankopplungsversuch zur Tat geschritten wird und welche Werkzeuge dabei zum Einsatz kommen. Der überraschende Detailgrad offenbart den hohen Anspruch an Realismus, der dem Regisseur sehr wichtig war. Manchmal ist es damit aber auch etwas zu viel des Guten, da sich einige Szenen so unnötig in die Länge ziehen. Es gibt aber auch andere Momente, in denen eben genau dadurch auffällt, dass man sich wie beim Rest ein wenig mehr Liebe fürs Detail gewünscht hätte.

Bullet Train Explosion - Film Screenshot 7

Ein Beispiel dafür, dass eine Chance nicht gewinnbringend genutzt wurde, ist einer der Zuginsassen, der bei einem Unfall mehrere Kinder getötet hat. Während Todoroki online Geld sammelt, weil die Regierung sie vom Erpresser nicht freikaufen will, macht man plötzlich kaum mehr Fortschritte, weil jemand in einem Stream den Unfallverursacher von damals wiedererkannt hat und sich das wie ein Lauffeuer herumgesprochen hat. Damit die Menschen wieder spenden, kommt es zu der Frage, ob man eine Person opfern sollte, um alle anderen in dem Zug zu retten. Das ist faszinierend, zumal der Unfallverursacher selbst noch unter dem Trauma leidet, aber das moralische Dilemma wird viel zu schnell abgehakt. Vielleicht hätte dieser Einschub aber auch besser funktioniert, wenn wir über den Mann mehr gewusst hätten. Aber wie mit allen Charakteren mangelt es auch diesem an Ecken und Kanten. Daneben gibt es noch einige nicht nachvollziehbare Entscheidungen, die augenscheinlich schlicht den Plot voranbringen sollen - warum verschwindet beispielsweise plötzlich eine Schülerin -, tatsächlich wird vieles davon aber wie bereits erwähnt später aufgelöst.

Filmroll Bullet Train Explosion - Film Screenshot 8 Bullet Train Explosion - Film Screenshot 9 Filmroll

Bullet Train Explosion - Film Screenshot 10

Im Grunde liefert "Bullet Train Explosion" genügend spannende Momente und auch Action, dass man damit über Wasser gehalten werden kann. Auch die Spezialeffekte sind gelungen. Es ist nur so, dass ich von Regisseur Shinji Higuchi, der sich bereits mit "Shin Godzilla" und "Shin Ultraman" einen Namen gemacht hat, ein wenig mehr versprochen hatte. Keine Frage, er versteht es, Katastrophenfilme zu drehen, und man fühlt sich bei seiner Handschrift in die 2000er zurückversetzt, aber wie bei seinen anderen Filmen sind die manchmal etwas trockenen Szenen während der Besprechungen und vor allem die kaum ausgearbeiteten Charaktere Mankos, die den Spaß trüben. Viele werden auch bei der Auflösung um die Identität des Erpressers nur ungläubig den Kopf schütteln können. Ebenfalls störend ist der Anspann, in dem Szenen aus dem Film zusammengeschnitten sind. Nicht nur, dass man dadurch gespoilert wird, das Ganze hat zudem den Charme eines TV-Films. Darüber hinaus ist "Bullet Train Explosion" auch einfach zu lang und vorhersehbar. Für eine nette Abendunterhaltung mag es reichen, man darf aber nicht mehr erwarten, sonst ist Enttäuschung vorprogrammiert.

(Autor: Manfred Selzer)
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