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Believer 2 - Filmposter
Original Title:
Dok-jeon 2

South Korea 2023

Genre:
Action, Crime

Director:
Baek Jong-yeol

Cast:
Cho Jin-woong
Cha Seung-won
Han Hyo-joo
Oh Seung-hoon
Kim Dong-young
Lee Joo-young
Jung Joon-won


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Believer 2

Believer 2 - Film Screenshot 1

Story: Detective Jo Won-ho (Cho Jin-woong) ist immer noch auf der Jagd nach Mr. Lee, einem Drogenbaron, der in den Schatten agiert. Brian (Cha Seung-won) hatte sich bisher als Mr. Lee ausgegeben und musste dafür einen hohen Preis zahlen, denn er hat schwere Verbrennungen davongetragen, die ihn unter unentwegten Schmerzen an den Rollstuhl fesseln. Big Knife (Han Hyo-joo) ist eine der wenigen Personen, die um Mr. Lees Identität wissen, und sie räumt alle aus dem Weg, die sich für den Drogenbaron ausgeben. Sie wird von dem Drogenkoch Seo Young-rak (Oh Seung-hoon) aus China gelockt. Young-rak kann die Droge Laica herstellen, die Mr. Lee verkauft, sodass sich die verrückte Big Knife für ihn interessiert. Young-rak verfolgt dabei das Ziel, ebenfalls an Mr. Lee heranzukommen, auch wenn seine Gründe dafür nicht klar sind. Als er Big Knife einen Deal vorschlagen will, taucht jedoch Detective Jo auf und es kommt zu einer Schießerei. Die Gangster entkommen und Jo wird vom Dienst suspendiert. Das soll ihm nur recht sein, denn seine nächste Spur führt ihn nach Thailand. Dort trifft er erneut auf Brian. Dieser hat auch einen neuen Plan, wie er wieder die Position von Mr. Lee einnehmen und Laica verkaufen kann. Allerdings involviert dieser auch Detective Jo und den Koch Young-rak. Es scheint so, als müssten die verschiedenen Parteien zumindest vorübergehend zusammenarbeiten, um Mr. Lee zu finden, doch das geschieht nicht ohne Blutvergießen...

Filmroll Believer 2 - Film Screenshot 2 Believer 2 - Film Screenshot 3 Filmroll
Believer 2 - Film Screenshot 4

Review: Auch wenn "der erste Teil" mehr oder weniger auch für sich stehen konnte, ergibt eine Fortsetzung durchaus Sinn und "Believer 2" setzt auch nahtlos da an, wo der Vorgänger aufgehört hat. Dementsprechend sollte man nicht ohne Vorkenntnisse in den Film gehen, auch wenn man in einer etwas lang geratenen Zusammenfassung an die wichtigsten Ereignisse herangeführt wird. Selbst ich konnte mich aber dadurch nur gerade so wieder an alles erinnern. Das liegt auch daran, dass der erste Teil eher vergessenswert war. Ein Umstand, der es natürlich doch etwas verwunderlich macht, dass es eine Fortsetzung gibt. Es gibt jedoch einige Kritiker, die "Believer" als ziemlich gelungen betrachten. Unglücklicherweise hat der zweite Teil aber mit ähnlichen Problemen wie der Vorgänger zu kämpfen. Vor allem damit, dass uns die Charaktere nicht nahegehen. Dazu kommt aber noch eine Unfokussiertheit, die vermuten lässt, dass das Drehbuch mehrfach umgeschrieben wurde.

Believer 2 - Film Screenshot 5

"Believer" war ein Remake des chinesischen Streifens "Drug War", in dem sich Regisseur Johnnie To recht erfolgreich an der chinesischen Zensurbehörde vorbeigearbeitet hat. Während To seinen ganz speziellen Stil hat, der die Spannung in der Luft fast greifbar werden lässt, hat sich das koreanische Remake wie ein beliebiger Actionstreifen angefühlt. Der zweite Teil hat auch mit einem Mangel an eigener Identität zu kämpfen. Augenscheinlich war hier aber genug Geld involviert, sodass alles sehr poliert aussieht. Beim Rest hat man sich aber weniger Mühe gegeben. Das Drehbuch wirft einige Dinge aus dem ersten Teil unnötigerweise um, Oh Seung-hoon übernimmt diesmal die Rolle von Young-rak und auch an anderer Stelle werden Darsteller ausgetauscht. Das größte Problem ist, dass trotz der Rachegeschichte von Young-rak die Charaktere uns ziemlich egal sind, weil sie schlicht wie Zahnräder in der Geschichte wirken, der es selbst aber an einem Schwerpunkt mangelt.

Believer 2 - Film Screenshot 6

Am deutlichsten tritt das bei Detective Jo zutage. Verbissen jagt er nach Mr. Lee und zeigt dabei keinerlei eigene Persönlichkeit. Irgendwann ist er schließlich sogar dazu genötigt, vorübergehend Allianzen einzugehen, aber das wirkt dermaßen erzwungen, dass man es nicht wirklich ernstnehmen kann. Es passt auch nicht wirklich zu Jos Charakter, sofern man ihm diesen zugestehen möchte. Über längere Zeit fällt Jo dann auch noch komplett aus der Geschichte raus und wir haben plötzlich eine Handlung, die sich um Young-rak dreht - inklusiver einiger Rückblenden, um den Film komplexer wirken zu lassen, als er ist. Wie im ersten Teil ist es aber wieder Cha Seung-won ("Sinkhole"), der allen die Schau stiehlt. Dazu gesellt sich noch Big Knife, gespielt von Han Hyo-joo ("The Pirates - The Last Royal Treasure"), die zwar etwas überzeichnet wirken mag, von Han aber mit der nötigen Bösartigkeit und Rücksichtslosigkeit verkörpert wird.

Believer 2 - Film Screenshot 7

Punktuell kann man also mit ein paar der Charakteren Spaß haben, wenn auch eher auf oberflächlichem Niveau. Dazu kommt aber noch die Action, die erneut ziemlich brutal ist. Die Schießereien stellen nichts Außergewöhnliches dar, aber durch das involvierte Blut wirkt der Einsatz erhöht und ein Ableben wirkt um einiges dramatischer. Es gibt also ein paar Actionszenen, die sich aus diesem Grund sehen lassen können, nur stolpert man im Film die meiste Zeit ohne große Vorwarnung in die Schießereien, womit das Drehbuch erneut seine Schwächen offenbart. Die rote Linie, die man vermisst, wird auch im Finale zu einem Problem. Dieses erweist sich nämlich als antiklimaktisch. Was sich auch als Stärke erweisen könnte, ist in einem Film wie "Believer 2", der nicht mit Tiefe punktet, eine sehr eigenartige Entscheidung. Würden einem die Charaktere nahegehen, hätte das funktionieren können, aber hier fühlt man sich um einen actiongeladenen Showdown betrogen.

Filmroll Believer 2 - Film Screenshot 8 Believer 2 - Film Screenshot 9 Filmroll

Believer 2 - Film Screenshot 10

Es ist eigentlich eine Schande. Das Ende hätte emotional bewegen können, wäre uns das Schicksal der verschiedenen Charaktere nicht vollkommen egal. Und das Problem liegt nicht darin, dass "Believer 2" nicht nur bestenfalls graugezeichnete Charaktere präsentiert. Im Gegenteil, das hätte sogar ein Pluspunkt darstellen können. Nein, das völlige Versagen, das Hauptaugenmerk in einer Rachegeschichte auf die Charaktere zu legen, lässt den Film auf dramatischer Ebene gegen die Wand fahren. Daneben ist die Action zu unoriginell, um das Werk letzten Endes retten zu können. Um wessen Geschichte es in "Believer 2" geht, bleibt auch unklar. Sicherlich wird es einige geben, die sich von den hohen Produktionskosten und der Action blenden lassen oder schlicht ihren Spaß damit haben können, aber nüchtern betrachtet, ist "Believer 2" sogar noch schlechter als sein Vorgänger. Da fragt man sich, wie wohl eine Fortsetzung in den Händen von Johnnie To ausgesehen hätte...

(Autor: Manfred Selzer)
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