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Original Title:
Jungcheon

South Korea 2006

Composer
Shiro Sagisu






The Restless - OST

Review: "The Restless" verzaubert Fantasy-Fans mit wunderbaren Bildern, atemberaubenden Landschaften und tollen visuellen Effekten. Da verzeiht man dann auch mal gerne, dass storytechnisch so einiges auf der Strecke bleibt. Der Film hat aber noch eine weitere beeindruckende Stärke, nämlich seinen mitreißenden Soundtrack. Die Produzenten haben sich für ihr Werk Japans bekannten Plattenproduzenten und Komponisten Shiro Sagisu an Bord geholt, der schon seit über 25 Jahren im Geschäft ist und sein Handwerk versteht. Nicht nur hat er die Soundtracks zu diversen Animes oder Filmen geschrieben, sondern er hat auch schon einmal bei einer koreanischen Produktion mitgewirkt. Sein Soundtrack zu "Musa" stach aber keineswegs heraus, weshalb ich ihn erst recht spät entdeckte. Seine Musik zu "The Restless" zeigt jedoch eindeutig, was für ein begnadeter Komponist Shiro ist. Er schafft es die gesamte Bandbreite an Gefühlen mit seiner Musik zu vermitteln, doch die Highlights sind seine adrenalingeladenen und epischen Stücke, die beim Zuhörer wahrlich eine Gänsehaut hervorrufen können.

Den Auftakt macht "Devastation Village", das zwar schon ein Motif durchscheinen lässt, aber mit seinen Trommeln und den dissonant eingeworfenen Bambusflötentönen hauptsächlich eine hektische und beunruhigende Atmosphäre erzeugt, wie sie auch in "He Bond Ii" wiederzufinden ist. Zwei der eher schwächeren Stücke. In "Unforgettable her Face, Overhanging" spielt Shiro aber schon einige seiner besten Karten aus. Der Track ist actiongeladen und gibt mit seinem epischen Streicher- und Blasinstrumenten-Motiven einen Vorgeschmack auf das grandiose Finale des OSTs.
"The Tragedy" führt das traurige und verträumte Liebesthema ein, das von einer dunkel klingenden Bambusflöte gespielt wird. In "49 Days before Heaven" bekommen wir das gleiche Thema noch einmal in etwas helleren Tönen zu hören. Doch neben der Trauer in diesem Stück, ist vor allem das friedliche Gefühl hervorzuheben, das durch die fließenden Sounds beim Zuhörer erzeugt wird. "Petal Colours from my Heart" nimmt das Thema erneut auf, diesmal von einem Cello gespielt, und lässt es mit Hilfe von immer wieder anwachsenden Streichersounds und einem Synthesizerklangteppich im Hintergrund noch verträumter und sphärischer wirken. In "Masculine Muse" wird es dagegen von einem traditionellen Zupfinstrument gespielt. Großartig um sich einfach mal fallen zu lassen und zu entspannen.

"Listen to the Wisdom" ist ebenfall verträumt, ruhig und lässt dabei eine der Besonderheiten von Shiros Musik durchscheinen, so lässt er nämlich verschiedene Instrumente kleine Motive miteinander und gegeneinander spielen und erzeugt dabei eine Dynamik, die wie in diesem Stück durchaus auch einen entspannenden Charakter haben kann.
"Perspective Melody" ist ein kurzes Stück, kann aber mit seinen fließenden und seinem sich immer weiter entfaltenden Motif das Gefühl hervorrufen, das wir im Paradies auf einer Wiese stehen und ein beeindruckendes Naturschauspiel zu sehen bekommen. Ganz im Gegensatz dazu steht "To the End", das uns zeigt wie man ein episches Thema für einen Fantasy-Film zu komponieren hat. Der im Hintergrund nicht abklingende actionhaltige Rhythmus wird von Streichern und Bläsern komplementiert, die ein wunderbares Motif spielen, doch seinen eigentlichen Charakter bekommt das Stück durch den Chor, das vom Zuhörer einfach verlangt die Lautstärke höher zu drehen um die ganze Power dieses Stücks genießen zu können. Diese wirkt umso effektiver, da der Track öfter in ein ruhiges und sehr trauriges, von Streichern getragenes Thema fällt. Wunderschön.

"Fantasy of Fate" beginnt mit einigen Harfenklängen, aber das Motif wird dann schon bald von Streichern übernommen, die das Liebesmotif etwas emotionaler und aufdringlicher transportieren können. Die Tragik der Liebesgeschichte kommt in diesem Stück sehr gut zum Tragen, gleichzeitig ist aber auch das Schöne wiederzufinden. "Beautiful Moment" geht in die gleiche Richtung, nimmt aber wieder das Thema von "The Tragedy" auf, wobei es diesmal von einem Zupfinstrument und von Streichern begleitet gespielt wird. "Love Supreme" hört sich ziemlich ähnlich an, beginnt aber mit alles durchdringenden dumpfen Blasinstrumenten. "Spiritual World" dagegen benutzt das Thema in einem Rahmen, der äußerst sphärisch wirkt. Wegen den vielen Wiederholungen wirkt dieses Stück jedoch nicht mehr ganz so gut.
"Petals Battle" ist ein sehr kurzes Stück, bringt aber mit seinem etwas bedrohlichen Unterton und den hektischen Streichern wieder eine gute Portion Adrenalin ins Spiel. "Impossible Love" dagegen geht wieder in die romantische Richtung und schafft es das Liebesmotif so feinfühlig und traurig rüberzubringen, das es einem durchaus Tränen in die Augen treiben kann.

Was uns zum großartigen Finale bringt. Eingeleitet wird der epische Endkampf des Films von "Let me save her". Hier wird langsam Spannung aufgebaut, bis die Streicher dann einen adrenalingeladenen Rhythmus vorgeben, der durch ein bedrohliches und dann wieder heldenhaftes Motif immer wieder ergänzt und von einer klagenden gebetsartigen Männerstimme im Hintergrund komplementiert wird. "The Final Reckoning" stellt dann das absolute Highlight des OSTs dar. Wenn man Adrenalin, Hoffnung, Zuversicht und Verzweiflung in einem Kampf des Guten gegen eine Übermacht des Bösen in Musik darstellen wollte, dann so. Die Schlaginstrumente erzeugen einen epischen Rahmen, der vor allem aber von dem großartig eingesetzten Chor und den sich immer wieder in den Vorgrund arbeitenden Streichern und Blasinstrumenten abgesteckt wird. Dieses Stück ist so vielschichtig und beinhaltet so viele wieder aufgegriffene und neue Motive, dass man Seiten über diesen Track schreiben könnte, wollte man ihn analysieren. Ein Meisterwerk. Mehr kann man dazu nicht sagen. Gänsehaut ist bei diesem Inbegriff der epischen Filmmusik garantiert.

"The Tragedy II" ist dagegen ein relativ unspektakuläres melancholisches Stück, das nur durch den summenden Männerchor heraussticht. "And the finest Power" baut am Anfang etwas Spannung auf, um dann in ein schon bekanntes hoffnungsvolles Liebesmotif überzuleiten. "The Quiet of Love" schafft es dann den Soundtrack hervorragend mit einem ungemein traurigen und schönen Liebesmotif zu beenden. Trauer, Hoffnung und Frieden schwingen hier mit. Es ist, als wenn man langsam einschlafen würde um in eine schönere Welt überzugehen. Die Streicher geben dem Stück überdies etwas ruhiges und fließendes, das in uns tatsächlich ebenfalls ein Gefühl des Friedens auslösen oder Tränen der süßen Trauer hervorrufen kann. Ein sehr gelungener Abschluss.
Shiro Sagisu hat hier schlicht und einfach ein kleines Meisterwerk der Filmmusik abgeliefert. Wenn sich ein paar Themen nicht zu oft wiederholen würden, hätte "The Restless" sogar volle Punktzahl erreichen können. Besonders hervorstechend ist Shiros Vielseitigkeit mit seinen Themen zu arbeiten. Manche seiner Stücke sind deshalb überraschend komplex. Die epischen Stücke stellen wie gesagt die Highlights des Soundtracks dar, auch wenn die ruhigen und traurigen Stücke diesen manchmal auch fast den Rang ablaufen können. Ein Soundtrack, den sich Fantasy- oder Filmmusikliebhaber auf keinen Fall entgehen lassen sollten!












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Track listing


01. Devastation Village
02. Unforgettable Her
      Face, Overhanging
      Dangers
03. The Tragedy
04. The Dark Place
05. Listen To The Wisdom
06. Perspective Melody
07. He Bond Ii
08. To The End
09. 49 Days Before Heaven
10. Fantasy Of The Fate
11. Clinging Feud
12. Petal Colours From
      My Heart
13. Masculine Muse
14. Listen To The Love
15. Beautiful Moment
16. Spiritual World
17. Petals Battle
18. Impossible Love
19. Love Supreme
20. Catastrophe
21. Let Me Save Her
22. The Final Reckoning
23. The Tragedy II
24. And The Finest Power
25. The Quiet Of Love

Running Time = 71:17




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