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Original Title:
Shinobi

Japan 2005

Composer
Taro Iwashiro






Shinobi - Heart under Blade - OST

Review: Taro Iwashiro beweist nach seinem Soundtrack zu "Azumi" erneut, dass er in Japan zu Recht die erste Wahl ist, wenn es um Fantasy-Schwertkampffilme geht. Diesmal darf er melodisch noch einiges mehr von sich zeigen, denn sein Soundtrack zu "Shinobi" ist weniger actionorientiert, dafür verträumter und meditativer. Das heißt aber nicht, dass dem Ganzen der nötige Rhythmus fehlt. Immer wieder ist Iwashiros Handschrift deutlich zu erkennen, so z.B. auch schon im ersten Stück, das ruhig und gemächlich anfängt und dessen Motiv zuerst von einer tiefen Flöte getragen wird. Langsam baut sich aber die Spannung immer weiter auf, bis schließlich Streicher den hauptsächlichen Klangteppich bilden und immer wieder der Einsatz einer Trommel für einen kleinen Adrenalinschub sorgt. Die Blasinstrumente runden das Ganze ab und geben dem Stück etwas zurückhaltend Pompöses.

Der zweite Track ist dann nochmal eine Steigerung. Hier tritt die Motivführung etwas in den Hintergrund, verschwindet aber zum Glück nie ganz, und Schlaginstrumente sorgen dafür, dass dieses Stück wohl eines der actionhaltigsten und rhytmischsten ist. Nicht wirklich einer der besten Tracks, da hier die Streicher zu sehr im Hintergrund sind, aber das ist eindeutig Geschmackssache.
Der dritte Track sticht durch getragene Streicher und Posaunen hervor, sowie einer Trompete, die für ein tragisches und doch hoffnungsvolles Gefühl sorgt. Das mittlerweile schon bekannte Motiv wird dann noch von weiteren Instrumenten gespielt, bis es schließlich in den 4. Titel übergeht, der sofort mit seinen Cello-sounds eine bedrohliche Atmosphäre erzeugt um dann wieder gefühlvoll traurig zu werden.
Track 5 sorgt mit seinem minimalistischen Einsatz einer Melodie und dem im Hintergrund laufendem herzähnlich pumpendem Rhytmus für einen Spannungsbogen, der sich plötzlich im Nichts auflöst.

Das Highlight des Soundtracks ist mit Sicherheit Titel Nummer 6. Die beruhigende Melodie einer Flöte und die seichten Streicher im Hintergrund rufen einem die traumhaften Landschaftsaufnahmen aus dem Film in den Kopf zurück. Gleichzeitig kann das Lied mit seiner Tragik bewegen und Herzschmerz verursachen, besonders wenn man den Film vorher gesehen hat. Schade nur, dass der Titel mit etwas über zwei einhalb Minuten zu kurz ist. Das ist aber nicht sonderlich schlimm, da es ähnlich melodisch und märchenhaft weitergeht. Track 7 ist so etwas wie eine gelungene Zugabe, doch ganz an die Klasse des vorangegangenen Titels kommt man nicht heran.
Von leicht dissonanten Klaviersounds eingeleitet besitzt Titel Nummer 8 mehr Ambience-Charakter. Man fühlt sich mit dem konstanten leichten Dröhnen im Hintergrund und dem bedrohlichen An-und Abschwellen schneller Streichersounds in einen gefährlichen dunklen Wald verschlagen, dessen Bäume selbst Augen zu haben scheinen und einen immer wieder dazu bringen sich panisch umzuschauen.
Der letzte richtige Titel des Soundtracks ist dann wieder etwas spannungsfördernder, auf halbem Wege driftet er ins Tragische ab und wir bekommen wieder bekannte Themes zu hören. Nur leider verpufft das Ganze wieder im Nichts und lässt uns ein wenig enttäuscht zurück. Hier hätte man ein anderes Lied ans Ende der CD setzen sollen!

Als Bonus ist noch "Heaven" von Ayumi Hamasaki, dem J-Pop-Star schlechthin, zu hören. Das offizielle Theme zum Film erweist sich als erstaunlich wenig Pop-haltig oder experimentell. Eigentlich ist es eine ganz simple, aber schön anzuhörende Liebesballade, die auch trotz der dezenten E-Gitarre im Hintergrund sich hauptsächlich durch seine Streichinstrumente und einem japanischen Zupfinstrument auszeichnet. Ayumis Stimme, was man auch ansonsten von ihr oder dem Kult um sie herum halten mag, bringt das Lied mit sehr viel Gefühl rüber und so erweist sich "Heaven" bei mehrmaligem Hören sogar als netter Ohrwurm.

Wenn es einen großen Kritikpunkt an dem OST zu "Shinobi" gibt, dann ist es die zu kurze Laufzeit. Taro Iwashiro hat hier tolle Arbeit geleistet und im Großen und Ganzen ist die CD sogar besser als der "Azumi"-OST. Wer den Film gesehen hat wird sich immer wieder an die wundervollen Naturschauplätze erinnern und einige der emotionalen Szenen können einem evtl. sogar den ein oder anderen Schauer hervorrufen oder eine Freudenträne ins Auge bringen. Da die Tracks größtenteils alle sehr "fließend" sind, merkt man auch kaum die Übergänge zwischen den Titeln und so eignet sich die CD hervorragend um immer mal wieder einfach so im Hintergrund laufen zu können.
Taro Iwashiro hat einen gefühlvollen und verträumten Soundtrack geschaffen, der in keiner Fantasy-Movie-OST Sammlung fehlen sollte!













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Track listing



Running Time = 34:48




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