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Original Title:
Honogurai mizu no soko kara

Japan 2002

Composer
Kenji Kawai






Dark Water - OST

Review: Der Score zu einem Horrorfilm ist essentiell für eine gruselige und bedrückende Atmosphäre. In der Tat bauen manche Filmemacher so stark darauf, dass die Vorgänge auf dem Bildschirm, wenn man einmal den Ton ausschaltet, eher belustigend als angsteinflößend sind. Doch eigentlich ist es hier nur wichtig, dass zum richtigen Zeitpunkt die Musik lauter wird, einen plötzlich anfällt oder mit dissonanten Tönen die Spannung erhöht. Wiedererkennbare Motive sind eher eine Seltenheit, einprägsame Melodien sind erst recht nicht zu finden und so bleibt die Frage, ob der Soundtrack zu einem Horrorfilm auch für sich alleine genommen bestehen kann? Wenn dieses Kunststück einer vollbringen kann, dann doch Kenji Kawai, oder?

Kenji Kawai ist mittlerweile nicht nur in Japan ein namhafter Komponist. Seine Beiträge zu "Ring", "Ghost in the Shell" und "Avalon" machten ihn auch im restlichen asiatischen Raum berühmt, so dass er sich heute kaum noch vor Arbeit retten kann. Doch was bietet der OST zu "Dark Water"?
Nun, leider nichts wirklich Neues... Natürlich steht hier hauptsächlich der Ambience Charakter im Vordergrund. Das wird schon in "From the Abyss" ersichtlich. Geisterhaft singende "Schreie", ein Quietschen im Hintergrund als wenn man eine kaputte Wasserleitung zudrehen wollte und der Einsatz von dumpfen Glockensounds stimmen einen auf eine düstere Welt ein. In "Omen" wird dann kurz das Hauptmotiv des Films eingespielt, das beruhigend, traurig und dennoch erleichternd ist, kurz darauf verfällt man aber wieder in das alte Schema: Gruselige Hintergrundmusik.
In "Ideal" wird dann aber das Motiv wieder aufgenommen und durchweg bis zum Ende gespielt, was das Stück dann auch zum melodischsten und zugleich besten Stück der CD macht. Gerade hier hört man aber die Synthesizersounds ziemlich deutlich heraus, was irgendwie ein bisschen billig wirkt.

Der nächste Titel, der erwähnenswert ist, ist "Crossroad". Auch dieses Stück ist wieder etwas melodischer und erinnert irgendwie an eines der Stücke aus dem "Resident Evil"-Videospielsoundtrack. Leider auch wieder mitsamt dem etwas blechernem Synthesizersound.
"Yellow Dream" fängt genauso an wie Track Nr. 1. Das rituelle Glockenmotiv ist das gleiche, doch stören diesmal nicht die beängstigenden Hintergrundsounds. "Ruins" und "Yelling" dagegen bieten wieder reines Gruselflair, auch wenn ersteres etwas spannender komponiert wurde. Die folgenden Tracks sind Routine, erst die letzten 3 Minuten, des fast 9-minütigen "Prisoner" bieten eine Rückkehr zum bekannten Motiv aus "Ideal" und führen es weiter. Tragisch und mit plötzlich einsetzendem Schlagzeug kann dieses streicherbetonte Stück wirklich überzeugen und hätte sich ohne Probleme zum Highlight der CD mausern können, wenn es eben als Titel einzeln anwählbar gewesen wäre. So ist es aber eben immer ein wenig umständlich vorzuspulen, falls man nicht gerade am PC Musik hört.

"Narcotic" beginnt monoton, meditativ, aber eben auch nichtssagend, bis das Leadmotiv wieder einsetzt. Mittlerweile haben wir es aber schon oft genug gehört.
Kommen wir zum letzten Titel der CD, Track 13 - das nenne ich mal einen krassen Stilbruch. "Blue Sky" von Suga Shikao hat upbeat-Charakter und vermittelt Hoffnung und Freude. Ein kleiner melancholischer Unterton bleibt zwar, dennoch fügt der Titel sich kein bisschen in den Rest der CD ein. Mittlerweile ist es ja aber in Mode gekommen, dass sich am Ende von japanischen Score-CDs nochmal ein pophaltigeres Stück finden lässt. Davon abgesehen ist das Lied aber nicht wirklich schlecht, zumal es mich an irgendein bekannteres Lied erinnert, dessen Titel mir nicht einfallen will...

Es bleibt allerdings die Frage, wer sich die CD, abgesehen von einer handvoll melodiöser Titel, in seiner Freizeit anhören soll? Die düstere und beunruhigende Atmosphäre, die Kenji Kawai aufbaut fügt sich perfekt in den Film, doch für sich alleine kann der Soundtrack nur schlecht stehen. Ein Lob muss man dem Komponisten aber dafür aussprechen, dass er das Wassermotiv mit den dumpfen Glockensounds und den quietschenden Streichern sehr gut eingefangen hat.
Am Ende kann die CD also nur Sammlern oder jenen empfohlen werden, die nach passender Hintergrundmusik suchen, wenn sie den neuesten Stephen King Roman lesen, oder eben das Review zu einem Horrorfilm verfassen...












Copyright © 2006 AsianMovieWeb

Track listing


01. From the Abyss
02. Omen
03. Small Human Figure
04. Ideal
05. In the flowing Waters
06. Crossroad
07. Yellow Dream
08. Ruins
09. Yelling
10. Call from Water
11. Prisoner
12. Narcotic
13. Blue Sky

Running Time = 41:54




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