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Alice in Borderland 3 - Filmposter
Original Title:
Imawa no Kuni no Arisu Season 3

Japan 2025

Number of Episodes: 6
Genre:
Mystery, Thriller, Drama

Director:
Shinsuke Sato

Cast:
Kento Yamazaki
Tao Tsuchiya
Kento Kaku Hayato Isomura
Ayaka Miyoshi
Katsuya Maiguma
Koji Ookura
Risa Sudo
Hiroyuki Ikeuchi
Tina Tamashiro
Kotaro Daigo
Hyunri
Sakura Kiryu
Yugo Mikawa
Joey Iwanaga
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Alice in Borderland 3

Alice in Borderland 3 - Film Screenshot 1

Story: Arisu (Kento Yamazaki) und Usagi (Tao Tsuchiya) haben es aus der eigenartigen Welt namens Borderland herausgeschafft und leben wieder in der Realität, wo sie mittlerweile geheiratet haben. Die beiden erinnern sich nicht an die Ereignisse von vor vier Jahren, doch der Wissenschaftler Ryuji (Kento Kaku) untersucht die Nahtoderfahrungen der Überlebenden des Meteoriteneinschlags in Tokyo. Dabei findet er heraus, dass es Übereinstimmungen in den Erzählungen gibt und immer wieder von Spielen erzählt wird, die in einer anderen Welt gewonnen werden mussten. Ryuji ist fasziniert von diesen Erfahrungen und vermutet, dass es eine Zwischenwelt vor dem Reich der Toten gibt oder dass die Interviewten tatsächlich schon im Totenreich waren. Er ist besessen von dem Gedanken und wird eines Tages tatsächlich von einem Mann angesprochen, der ihm verspricht, ihn in diese Welt zu bringen, falls er Usagi mitnimmt. Usagi erinnert sich derweil wieder an einige Ereignisse bei den tödlichen Spielen, und angetrieben von ihrem Verlangen, ihren toten Vater wiederzusehen, folgt sie Ryuji ins Borderland. Arisu erfährt schließlich davon und wird von einem mysteriösen Mann kontaktiert, der ihm eine Jokerkarte als Einladung überreicht. Mithilfe einer weiteren Rückererin aus dem Borderland nimmt er dann eine Droge, die sein Herz stoppt, in der Hoffnung, im Borderland, wo die Zeit anders verläuft, seine Frau Usagi zu finden und mit ihr zurückzukehren.

Filmroll Alice in Borderland 3 - Film Screenshot 2 Alice in Borderland 3 - Film Screenshot 3 Filmroll
Alice in Borderland 3 - Film Screenshot 4

Kritik: Es gibt Serien oder Filmreihen, bei denen unerwartet eine Fortsetzung angekündigt wird und man denkt sich sofort: Aber warum? Als nach der zweiten Staffel von "Alice in Borderland" der Abspann über den Bildschirm flimmerte - sofern man diesen Ausdruck bei 4K-Inhalten überhaupt noch verwenden kann -, war ich begeistert und wunschlos glücklich mit dem Endresultat. Sicherlich, einige Fragen blieben unbeantwortet, aber es waren solche, die besser ein Mysterium bleiben. Keine der möglichen Antworten wäre zufriedenstellend gewesen und genau damit wurde während des Finales auch auf perfide Weise gespielt. Kurzum: Die Serie war nach zwei Staffeln abgeschlossen. Und auch das Material des Originalmangas von Haro Aso war abgehandelt. Wozu also eine dritte Staffel? Leider bewahrheiteten sich hier alle meine Befürchtungen und auch wenn man sichtlich Mühe in die Fortsetzung gesteckt hat, wirkt sie seelenlos und wie ein billiger Abklatsch dessen, was die ersten zwei Staffeln so großartig gemacht hat. Nicht einmal die Spiele können faszinieren, aber noch viel wichtiger ist, dass die Charaktere und ihre Traumata im Zentrum stehen sollen, diese uns aber kalt lassen.

Alice in Borderland 3 - Film Screenshot 5

Wir starten damit, dass wir uns in der realen Welt befinden und Arisu die Menschen behandelt, die durch den Meteoriteneinschlag und ihre damit einhergehende Nahtoderfahrung ein Trauma davongetragen haben. Auch Arisus Ehefrau Usagi kämpft mit einer traumatischen Erfahrung, doch ist es bei ihr immer noch der Freitod ihres Vaters, der sie nicht in Ruhe lässt. Das wird jedoch nicht ausreichend genug zementiert, um uns glaubhaft zu verkaufen, dass sie deshalb den potentiellen Antagonisten Ryuji in den Tod folgt, welchen wiederum nichts mehr interessiert, als die Zwischenwelt mit eigenen Augen zu sehen. Ryuji ist eigentlich eine faszinierende Persönlichkeit, die von Schuldgefühlen geplagt wird. Wegen dem, was Ryuji sich bereits zu Schulden hat kommen lassen, sieht er keine andere Möglichkeit, als noch fanatischer seinem Ziel entgegenzueilen. Leider wird auch mit seiner Person nicht sehr viel gemacht, immerhin gibt es aber ein paar Szenen, in denen seine innere Zerissenheit zum Vorschein kommt. Das gleiche kann man von den restlichen Charakteren nicht behaupten. Anfangs weiß man natürlich noch nicht, wer gleich wieder bei einem der Spiele abtreten wird, aber selbst nachdem wir eine Idee haben, bei wem es sich lohnen würde, sich emotional einzubringen, fällt uns das sehr schwer.

Alice in Borderland 3 - Film Screenshot 6

Das letzte Spiel dreht sich darum, dass die Individuen mögliche Abzweigungen in ihrem Leben sehen und wählen können, obwohl ihre Wahl perfiderweise durch die Regeln des Spiels eingeschränkt ist. Das bedeutet aber, dass wir immer wieder einen Blick in ihre Zukunft bekommen. Zunächst einmal kam mir in den Sinn, dass mich das bei den Personen, die das vorige Spiel nicht überlebt haben, viel mehr interessiert hätte. Dann zeigt sich aber auch noch, dass keine der Persönlichkeiten wirklich interessant ist. Alles wirkt ungewollt platt, als würde man nur mit einem breiten Pinsel malen. Das führt dazu, dass wir durch die Räumlichkeiten des Spiels wandern, während wir fast schon panisch realisieren, es könnte nachfolgend ziemlich repititiv werden. Und so ist es leider auch. Das letzte Spiele zieht sich unnötig in die Länge, ohne einen besonderen Mehrwert zu bieten. Und dabei hat man sich auf die letzten zwei Folgen besonders gefreut, denn die ersten beiden sind als Einleitung zu verstehen, während danach selbstverständlich ein paar Spiele gespielt werden müssen, in denen uns nochmal das Ausmaß dessen vor Augen geführt wird, was als Einsatz dient.

Alice in Borderland 3 - Film Screenshot 7

Hier zeigt sich dann das größte Problem: Die Serie war eigentlich abgeschlossen und man versucht sich an einer Resteverwertung. Zumindest entsteht dieser Eindruck. Und ganz so falsch ist das nicht. Letzten Endes werden hier einige der Spiele aus dem Original-Manga aufgegriffen und zum Teil abgewandelt, die es nicht in die ersten beiden Staffeln geschafft haben. Ein wenig Inspiration hat man sich auch aus dem Manga-Sequel "Alice in Borderland: Retry" geholt. Aber alles in allem erzählt die dritte Staffel eine eigenständige Geschichte und die kann einfach überhaupt nicht mit dem mithalten, was wir zuvor bekommen haben. Die Spiele wirken mehr oder weniger unoriginell, mit vielleicht zwei Ausnahmen, aber selbst bei denen hat man das Gefühl als würde der Regisseur nach Schema F vorgehen. Es hilft auch nicht, dass wir natürlich das Prinzip der Serie schon kennen und wegen des Plots das Gefühl bekommen, als würde hier alles schlicht noch einmal aufgewärmt. Am enttäuschendsten war für mich aber, dass Arisu und Usagi als Charaktere erschreckend hölzern bleiben. Ich habe mich diesmal für ihr Schicksal kaum interessiert.

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Alice in Borderland 3 - Film Screenshot 10

Das Finale will uns dann noch ein paar Antworten liefern und wer sich dachte, dass diese sicherlich unter den Erwartungen liegen werden, hat noch nicht pessimistisch genug gedacht. Man will uns hier zwar irgendwie ein paar Fragen beantworten, schafft es aber nur, die Magie und das Mysterium der Welt zu beschädigen, ohne uns wirklich einen tieferen Einblick in die Mechanismen und die Drahtzieher zu geben. Wer denkt, es würde endlich aufgelöst, was es mit dem Joker auf sich hat, wird auch ziemlich dumm dreinschauen.
Bisher hört sich das alles ziemlich negativ an. Es bleibt aber zumindest zu sagen, dass die Serie technisch auf sehr hohem Niveau arbeitet und gutes CGI liefert. An den richtigen Stellen ist sie auch wieder brutal und unnachgiebig, und wie gesagt machen auch ein paar Spiele Spaß. Hin und wieder scheint auch durch, dass der eine oder andere Charakter Potential gehabt hätte. Warum im Epilog aber aus dem ganzen wieder ein Franchise gemacht werden muss - ähnlich wie sich bei der letzten Staffel von "Squid Game" gezeigt hat -, will aber nicht in meinen Kopf. Natürlich will man sich das Geld nicht entgehen lassen, aber früher konnte man einen Film mit einer logischen Fortsetzung doch auch als Ende akzeptieren. Heute dagegen muss alles wieder und wieder aufbereitet werden. Für mich hat "Alice in Borderland" nach der zweiten Staffel aufgehört und damit bin ich sehr zufrieden. Alle anderen sollten es genauso handhaben.

(Autor: Manfred Selzer)
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