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Original Title:
Gwangshiki dongsaeng gwangtae

South Korea 2006

Genre:
Romance, Comedy, Drama

Director:
Kim Hyeon-seok

Cast:
Kim Ju-hyuk
Bong Tae-gyu
Lee Yu-won
Kim Ah-jung
Jeong Kyeong-ho


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When Romance meets Destiny

Story: Yu Kwang-shik (Kim Ju-hyuk) verliebt sich am College in die junge Yoon-gyung (Lee Yu-won), traut sich aber nicht ihr seine Gefühle zu offenbaren. Sieben Jahre später trifft er sie wieder bei einer Hochzeit. Kwang-shik ist mittlerweile Fotograf, aber seine Schüchternheit hat er immer noch nicht ablegen können. Obwohl Yoon-gyung gerne das Fotografieren von ihm lernen will ergreift er nicht die Gelegenheit, sondern lässt sich von seinem Kollegen Il-woong (Jeong Kyeong-ho) überrumpeln, der sich nun an das Mädchen heranmacht. Als dann auch noch der betrunkene Bruder Kwang-shiks, Kwang-tae (Bong Tae-gyu), am Valentinstag nicht Kwang-shik wie von Yoon-gyung aufgetragen einen Presentkorb übergibt, sondern Il-woong, glaubt der Fotograf, dass alles verloren ist und will seine heimliche Liebe loslassen.
Währenddessen hat aber auch Kwang-tae einige Probleme. Bei einem Marathon lernt er die gut aussehende Gyung-jae (Kim Ah-jung) kennen und wegen seiner offensiveren Art kann er auch bald bei ihr landen. Doch die Beziehung baut nur auf Sex auf und so macht sie schon bald mit ihm Schluss. Allerdings lässt ihn komischerweise diesmal seine kurze Bekanntschaft mit dem Mädchen nicht in Ruhe. Hat er etwa, obwohl sie niemals zusammen erinnungerungswürdige Momente miteinander verbracht haben, ernsthafte Gefühle für sie entwickelt?

Kritik: "When Romance meets Destiny" ist eine überraschend gute Romantik-Komödie, die erwachsen wirkt, guten Humor bietet und gleichzeitig auch noch eine gesunde Portion Drama mit ins Spiel bringt. Was den Film so viel besser macht als viele andere Rom-coms, ist, dass er nicht übertrieben überdreht wirkt, dennoch den Zuschauer mit einigen hervorragenden Gags zum Lachen bringen kann und sich im Kern dennoch die Zeit nimmt das Leben, Beziehungen und die Liebe mit einem ernsten Unterton zu beleuchten und uns dabei sogar noch einige Tipps mit auf den Weg zu geben. Dabei bleibt der Film aber immer unterhaltsam und bietet so gut wie keine Längen. Wäre jede koreanische Liebeskomödie mit so viel Bedacht komponiert, wäre die koreanische Filmwelt ein besserer Ort.

Regisseur Kim Hyeon-seok, der kein Neuling ist und schon mit seinem Film "YMCA Baseball Team" gute Arbeit geleistet hat, teilt sein Werk in drei Kapitel auf. Das erste von ihnen behandelt Kwang-shik und seine heimliche Liebe zu Yoon-gyung. Wären da nicht Kim Ju-hyuk ("Singles", "Blue Swallow") und die sehr gut ausgearbeiteten Dialoge so hätte diese Geschichte nicht funktioniert, denn Yoon-gyung wirkt einfach zu blass und kühl. Letztendlich kann uns die Geschichte auch nur wegen Kims schauspielerischer Leistung involvieren, denn seine Gefühle der Sehnsucht, Hoffnung und schließlich Enttäuschung finden sofort beim Zuschauer Anklang. Auch wenn wir nie verstehen, was er genau an Yoon-gyung findet, denn wirklich sympathisch ist sie nicht mit ihrem Mauerblümchen-Auftreten. Außerdem ist Kwang-shiks passive Art fast schon traurig, denn obwohl beide wissen, dass da etwas zwischen ihnen sein könnte, passiert nichts und dies ist hauptsächlich die Schuld Kwang-shiks. Hier zeigt man uns wieder einmal, dass es der Mann sein muss, der auf die Frau zugeht, und dass eine leicht aggressive bzw. selbstsichere Art nicht schaden kann.

Die zweite Geschichte ist da schon ansprechender, denn Kwang-tae hat keine Probleme auf Frauen zuzugehen. Doch er hat, wie es Il-woong im Film auszudrücken vermag keine Gefühle für sie überhalb der Gürtellinie, sondern nur unterhalb. Natürlich kommt es da zu einigen Problemen zwischen dem Pärchen und vor allen Dingen zu vielen lustigen Dialogen bei denen in vielen auch ein Funken Wahrheit steckt. Mit Sicherheit ist die Geschichte um Kwang-tae und Gyung-jae die amüsantere der beiden. Bong Tae-gyu ("See you after School") verleiht seinem Charakter den nötigen ungewöhnlichen Charme und Kim Ah-jung zeigt, dass sie nicht nur eine Frau ist, bei der Männern (wie dann eben auch Kwang-tae) Sabber aus dem Mund läuft, sondern dass sie dahinter auch einen interessanten Charakter zu haben scheint, auch wenn wir vieles davon nur angedeutet sehen. So ist eines ihrer Hobbys das Marathon-Laufen und sie verdient ihr Geld damit Bücher künstlerisch anspruchsvoll einzubinden.

Die Erzählweise ist sehr gelungen, denn obwohl man sich wundert, wenn die Geschichte sich plötzlich nicht mehr auf Kwang-shik, sondern seinen Bruder konzentriert, so fühlt man sich dennoch nicht aus dem Geschehen herausgerissen, zumal es immer mal wieder kleinere Überschneidungen gibt, so dass wir ein paar Szenen aus verschiedenen Blickwinkeln zu sehen bekommen. Das letzte Kapitel behandelt dann schließlich das Schicksal beider Brüder. Die zwei sind gescheitert und niemand von ihnen hat eine Freundin. Kwang-tae macht das augenscheinlich am wenigsten aus, aber mit der Zeit muss auch er einsehen, dass er echte Gefühle für seine Ex-Freundin hat. Warum sollte er sonst eifersüchtig sein, wenn er einen anderen Mann bei ihr aus- und einkehren sieht, oder warum sollte er sich freiwillig einen alten Schinken im Fernsehen ansehen bei dem er im Kino noch eingeschlafen ist. Gerade subtilere Szenen von letzterer Art können bewegen bzw. besitzen eine höhere Bedeutung für den Film oder die Charaktere, so z.B. auch als Kwang-tae endlich Schwingtüren auf die Art öffnet wie es vorgeschrieben ist und damit seine jugendlich rebellischen Züge hinter sich lässt und erwachsen wirkt.

"When Romance meets Destiny" bietet interessante Charaktere, die sich auch im Laufe des Films weiterentwickeln. Viele der Dialoge muten fast schon wie kleine Lebensweisheiten an, etliche von ihnen sind aber mit dem nötigen Humor eingebracht, der übrigens alles andere als billig ist und einen somit einige Male zum laut Auflachen bringt. Dabei hat der Film auch immer das nötige Augenzwinkern parat um niemals kitschig zu wirken. Als bestes Beispiel sei da die Szene erwähnt als Kwang-shik eine Hochzeit unterbricht, indem er in bester "A Better Tomorrow"-Manier durch die Tür schreitet, natürlich in Slow-Mo, untermalt von der Originalmusik und eingefangen mit den typischen Kameraeinstellungen und den dazugehörigen Schnitten. Da macht das Herz Freudensprünge und gleichzeitig gibt uns der Regisseur den Hinweis, dass sein Film eben nicht nur Liebesfilm-Enthusiasten ansprechen soll.
Wie schon erwähnt gibt es einige tolle lustige Szenen, die alle entweder auf den intelligenten Dialogen oder auf Situationskomik aufbauen. Gerade weil der Genremix aus Liebesfilm, Drama und Komödie so gut ausbalanciert ist funktionieren die Gags so gut. Hier können sich einige Filmemacher noch eine Scheibe abschneiden.

Am Ende funktioniert nichts so wie man es von einer normalen Rom-com erwartet hätte, was bedeuten soll, dass es eben nicht für jeden ein Happy End gibt und es nicht von Anfang an klar ist, wer am Schluss mit wem ein Paar sein wird. Das macht den Film so außergewöhnlich und lässt auch das Ende besser als das so vieler anderer Filme wirken. "When Romance meets Destiny" verpasst es eben auch nicht das kleinere Drama, das mit Beziehungen einhergeht, mit ins Spiel zu bringen, was den Film eben so lebensnah macht. Tolle Dialoge, starke Momente und schön gezeichnete Charaktere runden das sehr gute Gesamtbild ab und so vergebe ich mit Vergnügen nach langer Zeit einem "Liebesfilm" endlich mal wieder eine bessere Wertung als üblich.

(Autor: Manfred Selzer)
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