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Very Ordinary Couple - Filmposter
Original Title:
Yeon-ae-eui on-do

South Korea 2013

Genre:
Romance, Drama, Comedy

Director:
Roh Deok

Cast:
Lee Min-ki
Kim Min-hee
Ra Mi-ran
Kim Kang-hyeon
Choi Moo-seong
Ha Yeon-soo


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Very Ordinary Couple

Story: Lee Dong-hee (Lee Min-ki) und Jang Young (Kim Min-hee) sind Angestellte in der gleichen Bank. Niemand weiß, dass die beiden schon eine Weile ein Paar sind, bis sie sich voneinander trennen. Ihre zukünftigen Aufeinandertreffen sind alles andere als angenehm, auch ihre Kollegen müssen das spüren. Keiner von den beiden kann jedoch wirklich sagen, warum ihre Beziehung auseinander gegangen ist. Nach einigen Streits wollen es die beiden noch einmal miteinander versuchen. Aber die gleichen Probleme kommen wieder zum Vorschein. Dong-hee hat Wutausbrüche und Young untergräbt das Vertrauensverhältnis der zwei, indem sie kleine Lügen erzählt, um die Beziehung zu schützen. Vertrauensprobleme sind aber nicht das einzige in der Beziehung, was anstrengend wird. Langeweile ist ebenso ein Problem wie der Umstand, dass die beiden nicht wissen, wo sie eigentlich mit ihrer Beziehung hin wollen und ob sie überhaupt die gleichen Ziele haben. Je mehr Dong-hee und Young versuchen Streitigkeiten und die Probleme, die beim ersten Mal zu ihrer Trennung geführt haben, zu vermeiden, desto mehr staut sich in dem Paar Enttäuschung und Wut auf den anderen auf...

Kritik: Es wird ohne Zweifel Zuschauer geben, die von "Very Ordinary Couple" enttäuscht sein werden. Für mich stellt der Film allerdings eine schöne Überraschung dar. Der Grund dafür ist, dass hier eine sehr normale Beziehung (daher der Titel) gezeichnet wird - mit allen ihren Höhen, aber vor allem ihren Tiefen. Bei einer Rom-Com sollte man sonst unbedeutenden, bunten Zeitvertreib vorgesetzt bekommen. Das ist meiner Meinung nach eher anstrengend als alles andere, denn die heile Welt, in der die Liebe über alles obsiegt, ist nicht nur kitschig anzusehen, sondern auch, so viel Wahrheit muss man vertragen, weit von der Realität entfernt. "Very Ordinary Couple" ist durchaus eine Rom-Com, aber auch ein realistisches Beziehungsdrama und hier holt der Film ordentlich Punkte.

Very Ordinary Couple - Film Screenshot 11

Die Beziehung des Pärchens ist erstaunlich komplex und in ihrem Kern doch so einfach. Beide wissen nicht, was sie wirklich wollen, welche Erwartungen sie an den anderen haben dürfen und wie weit sie sich in die Beziehung einbringen müssen, ohne etwas zu erzwingen, was nicht sein will. Es kommt ständig zu Streits zwischen den beiden und am Ende kann keiner der beiden sagen, was eigentlich das Thema war. Es gibt eine stete Unzufriedenheit der beiden, denn der Gedanke, dass doch mehr in einer Beziehung möglich sein muss als das, was man hat, lässt die zwei nicht los. Eine Trennung scheint da nur die naheliegende Wahl zu sein. Allerdings spielt auch noch die Liebe, die jenseits von jeglicher Vernunft arbeitet, ihr Spiel in dem Beziehungsdrama. Kann ein Pärchen, das sich nach einer Trennung wieder zusammengefunden hat, überhaupt von einer wirklichen Zukunft miteinander träumen?

Very Ordinary Couple - Film Screenshot 12

Ja, das Pärchen ist ein ziemlich normales, aber ihre Geschichte ist mit so viel Detailreichtum erzählt, das man sich sofort von ihr gefangen nehmen lässt. Realistisch sind nicht nur die Dialoge, sondern auch ein paar Nebengeschichten. Es wird fremdgegangen und Familien brechen auseinander. Wenn man das so liest, könnte man meinen, dass man hier ständig Taschentücher braucht. Aber "Very Ordinary Couple" verzichtet auch darauf, künstlich zu Tränen rühren zu wollen. Der Realismus des Films verleiht ihm auch eine angenehm bittersüße Note. Die Geschichte kann in jede Richtung ausgehen und das macht sie neben der hervorragenden Ausarbeitung der Charaktere so ansprechend. Die Intensität vieler Szenen ist dabei ungewöhnlich hoch für einen Film dieses Genres und das verdankt das Romantikdrama auch seinen beiden Darstellern.

Keiner der beiden Charaktere ist schlichtweg liebenswürdig. Lee Min-ki ("Spellbound", "Quick") stellt einen jungen Mann dar, der sich vor allem später Mühe gibt, die Beziehung zu retten, aber er hat auch immer wieder temperamentvolle Wutausbrüche. Kim Min-hee ("Helpless", "Moby Dick") verkörpert dagegen eine junge Frau, die die Dinge zu oft nur aus ihrer Perspektive betrachtet und glaubt, sich am meisten in der Partnerschaft aufzuopfern. Die schauspielerische Leistung beider ist ausgesprochen stark, man glaubt den beiden Liebenden ihre Ecken und Kanten und erwartet auch nicht, dass sie diese einfach aufgeben können. Das würde der Geschichte auch ihre Glaubwürdigkeit nehmen. Regisserung Roh Deok hat in ihrem Debütwerk auch ganze Arbeit bei dem Drehbuch geleistet.

Very Ordinary Couple - Film Screenshot 13

Anfangs sieht hier alles tatsächlich nach einer Romantikkomödie aus, aber schnell zeigt sich, dass viele der Aufnahmen auch eine gewisse Düsternis und Tristheit beinhalten, alleine schon durch eine etwas dezentere Farbgebung, die uns eben nicht in ein Bonbon-Land entführt. Auch wenn der Film stets Humor aufblitzen lässt - so wird die Geschichte häufig anhand von kleinen Interviews erzählt, da eine Reportage im Film gedreht wird -, viele Szenen sind überraschend traurig und lassen ein Gefühl der Einsamkeit aufkommen. Dass "Very Ordinary Couple" diesen Liebesschmerz vermitteln kann und den Mut beweist, dies überhaupt zu versuchen, ist sehr lobenswert. Platz für eine verklärte Liebe mit obligatorischen Problemen, die unweigerlich zum Happy End führen, gibt es hier dankenswerterweise nicht. Am Ende kann einen der Film mit seiner ehrlichen Art, die Liebe zu betrachten, tiefer berühren, als man das erwarten würde.

(Autor: Manfred Selzer)
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