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Tough as Iron - Filmposter
Original Title:
Kkang-cheol-i

South Korea 2013

Genre:
Drama, Crime

Director:
Ahn Kwon-tae

Cast:
Yoo Ah-in
Kim Hae-sook
Kim Jeong-tae
Kim Seong-oh
Lee Si-eon
Jeong Yu-mi


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Tough as Iron

Story: Cheol (Yoo Ah-in) ist Hafenarbeiter in Busan und kümmert sich liebevoll um seine Mutter Soo-ni (Kim Hae-sook). Diese leidet nicht nur an Demenz, sondern hat wegen ihrer Diabetes auch einige weitere gesundheitliche Probleme. Eigentlich bräuchte sie dringend eine Operation, aber Cheol hat das Geld nicht. Jong-su (Lee Si-eun), Cheols guter Freund, arbeitet für den Gangsterboss Sang-gon (Kim Jeong-tae) und legt Cheol nahe, ebenfalls für ihn zu arbeiten. Aber Cheol möchte nicht auf die schiefe Bahn geraten und lehnt ab. Eines Tages wird er jedoch Zeuge eines Mordes. Der hitzköpfiger Bruder des Gangsterbosses, Hwi-gon (Kim Seong-oh), erschlägt einen Yakuza. Sang-gon arbeitet allerdings für die japanischen Yakuza und hat diese ohnehin bereits betrogen, weshalb er die Wogen glätten muss. Als dann der Yakuza angeblich bei einem Unfall ums Leben gekommen ist, beginnt für Sang-gon ein gefährliches Spiel, bei dem er nach mehr Macht greifen will. Cheol als Mordzeuge ist das Zünglein an der Waage, das Sang-gon zum Problem werden könnte...

Kritik: Irgendwann und irgendwo muss ein Schlussstrich gezogen werden. "Tough as Iron" hat das unglückliche Los gezogen, den Anfang zu machen. Grundlegend ordentliche südkoreanische Filme müssen zukünftig mehr für ihren kruden Genre-Mix abgestraft werden. Zumeist schlagen solche Filme in der zweiten Hälfte einen Richtungswechsel vom Thriller zum Drama ein. In dieser Hinsicht ist "Tough as Iron" ehrlicher, denn er ist von Anfang an ein Drama, mit ein paar eingestreuten Gangster-Szenen. Hätte man die beiden Genres gut miteinander verzahnt, hätte diese Mischung selbstverständlich funktionieren können. Nichts spricht dagegen, wie "A Dirty Carninval" bereits bewiesen hat, aber hier passt vorne und hinten nichts zusammen. Es hilft außerdem nicht, dass die Charaktere allesamt merkwürdig und wenig ausgestaltet wirken.

Tough as Iron - Film Screenshot 11

Im Zentrum der Geschichte steht die Mutter-Sohn Beziehung. Eine richtige emotionale Bindung wird aber nicht glaubwürdig auf die Leinwand gebracht. Außerdem schadet es dem Film, dass die Krankheit der Mutter wenig glaubwürdig erscheint. Sie leidet an Demenz, aber die Szenen sind so unmotiviert in den Film gearbeitet, dass man von ihnen keineswegs emotional berührt wird. Wie anstrengend diese Krankheit für die Angehörigen sein kann, sollte nachvollziehbar sein, aber auch wenn Cheol einfach irgendwann "müde" ist, wie man ihm auch sofort glaubt, kann uns das nicht nahegehen. Überhaupt bleibt der Protagonist eine eigenartige Figur. Er ist schlichtweg der nette Sohn, der sich versucht aus allem Illegalen herauszuhalten und trotzdem das Geld für die Operation seiner Mutter zusammen zu bekommen. Richtige Eigenschaften besitzt er aber nicht.

Tough as Iron - Film Screenshot 12

Darsteller Yoo Ah-in kann nicht die Schuld gegeben werden. In "Punch" hat er eine sehr überzeugende Darstellung abliefern können und er versprüht auch hier genug Charisma, um den Film irgendwie am Laufen halten zu können. Aber die Rolle ist einfach zu schlecht geschrieben. Genauso verhält es sich mit der Mutter und vor allem der völlig unmotivierten Liebesgeschichte, die auch vollkommen aus dem Film herausgenommen hätte werden können. Jeong Yu-mi ("Oki's Movie") wirkt hier auch völlig unterfordert und steht in manchen Szenen einfach nur sinnlos im Hintergrund. Woraus sich die Liebesgeschichte entwickelt, ist auch nicht klar, denn Chemie besteht zwischen den beiden Protagonisten nicht. Aber wenn man schon einen Drama-Thriller Mix auf die Beine stellt, dann sollte selbstverständlich ein wenig Romantik nicht fehlen...

Natürlich gibt es auch einige humoristische Szenen. Wie unzusammenhängend der Film jedoch ist, zeigt sich alleine an der Vorstellung des Gangsterboss-Bruders. In einem eingefrorenen Bild wird uns anhand einer Texteinblendung mitgeteilt, dass er anfängt zu stottern, wenn er aufgeregt ist. Ein Stilmittel, das nicht in den Film passt und schon gar nicht, da es das einzige (!) Mal ist, dass eine solche humoristische Eigenart in "Tough as Iron" zu finden ist! Wer bei der Gangster-Geschichte Action erwartet wird ebenfalls enttäuscht werden. Nur gegen Ende wird ein wenig Adrenalin ausgeschüttet, aber es reicht lange nicht, um einen Fan des Gangster-Genres auch nur gespannt in den Sitz zu pressen. Vielmehr sieht man nur verschenkte Gelegenheit nach verschenkter Gelegenheit. Eine Auseinandersetzung zwischen koreanischen Gangstern und den Yakuza: Da kann man doch gar nicht so viel falsch machen!

Tough as Iron - Film Screenshot 13

Stilistisch gibt es nichts auszusetzen. Der Film ist ansprechend produziert, doch werden eben auch auf technischer Seite die Besonderheiten der verschiedenen Genres zusammengemixt, sodass der Film noch mehr nach einem einzigen Flickenteppich aussieht. Das Drama wird außerdem manchmal etwas zu viel. Besonders eine Szene in einem Bus kann hier einfach nicht überzeugen. Überraschenderweise wird aus dem Ende etwas von dem Drama herausgenommen und damit weicht dieses tatsächlich etwas von dem ab, was man erwarten würde. Aber auch das recht überzeugende Finale und ein lebendiges Busan können diesen inkonsistenten Mix nicht retten. Regisseur Ahn Kwon-tae hat sich bereits mit "My Brother", aber vor allem mit "Eye for an Eye" schwer getan und so muss man sich fragen, ob es in Südkorea wirklich so wenige fähige Regisseure gibt, dass man ihn schon zum dritten Mal einen wenig überzeugenden Film auf die Leinwand bringen lässt.

(Autor: Manfred Selzer)
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