Story: Memories dreht sich um einen Mann, der seine Erinnerung daran verloren hat, was mit seiner Frau
geschehen ist. Seit einiger Zeit ist sie spurlos verschwunden und niemand konnte sie bisher finden. Doch tatsächlich
hat diese ebenfalls ihre Erinnerung verloren und wandert durch die verlassenen Straßen der Stadt auf der Suche nach
ihrer Identität und ihrem Zuhause, während ihr Mann von Alpträumen geplagt das Schlimmste über ihren Verbleib
befürchtet...
The Wheel handelt von einem wohlhabenden Puppenspieler namens Hun Lakom Lek, der plötzlich unerwartet stirbt und
seine Puppen ohne einen Besitzer zurücklässt. Kru Tong, Anführer einer "Schauspieltruppe", die echte Schauspieler mit
Masken an Stelle von Puppen bevorzugt, weiß von den Puppen und möchte sich ihrer annehmen, weil er sich von ihnen
großen Reichtum erhofft. Doch die Puppen sind mit einem Fluch belegt wie die Truppe weiß, und schon bald nimmt das
Unheil seinen Lauf...
In Going Home zieht der Polizist Wai (Eric Tsang) zusammen mit seinem Sohn Cheung in ein Appartement eines runtergekommen Wohnhauses.
Doch kurz nach ihrem Einzug verschwindet Cheung plötzlich und Wai verdächtigt seinen Nachbarn, der zusammen mit seiner
gelähmten Frau lebt. Als sich Wai in die Wohnung des Nachbarn schleicht wird er von diesem überrascht und überwältigt.
Als Gefangener findet Wai bald heraus, dass sein Nachbar zwar nichts mit dem Verschwinden seines Sohns zu tun hat, aber
dennoch ein Verrückter ist, da er täglich seine tote Frau in Kräuterbädern wäscht, damit diese nach 3 Jahren des Todes
wieder zum Leben erwacht...
Kritik: "Three" ist eine Zusammenarbeit von koreanischen, thailändischen und chinesischen (Hong Kong) Filmemachern.
Besser gesagt haben alle drei Länder einen Beitrag zu diesem Werk in Form einer Kurzgeschichte geleistet, die alle völlig
unabhängig voneinander zu sehen sind und nur dadurch miteinander verbunden sind, dass in ihnen Geister vorkommen.
Allerdings ist das auch schon ein Wehrmutstropfen, denn wirklich schön wäre es gewesen die einzelnen Geschichten am
Ende irgendwie miteinander verbunden, oder sie zumindest unter einem einheitlichen Thema oder einem sie alle durchziehendem
Motiv verwirklicht zu sehen.
Den Anfang macht "Memories" von Regisseur Kim Ji-Woon, der uns schon seit "The Quiet Family" ein Begriff sein sollte. Sein
Werk ist äußerst düster und hat einige sehr schöne Kameraeinstellungen. Die meisten Schockeffekte hat zweifelsohne
dieser Teil der Trilogie und er erzeugt eine Gänsehaut, wie wir es von Gruselfilmen aus Asien lieben gelernt haben. Gerade
die Musik und Soundeffekte sind sehr gut gelungen und tragen viel zur beklemmend-düsteren Atmosphäre bei. Aber auch
Tricks wie schnelle Schnitte, bei denen man einfach ein paar Bewegungen einer Szene rauslässt, erhöhen die Spannung.
Die Erzählweise der Story ist auch gut gewählt. So wissen wir eigentlich am Anfang nur sehr wenig und bekommen
immer mal wieder ein paar kleinere Schlüsselszenen vorgeworfen, aus denen wir uns dann das größere Ganze
zusammeninterpretieren können, bis wir am Ende dann die gelungene, wenn auch nicht unbedingt schockende, da schon
vermutbare, Auflösung präsentiert bekommen. Leider verhindert die Art auf die die Story erzählt wird, dass wir uns mit
den einzelnen Charakteren identifizieren können und so bleibt der Zuschauer immer etwas distanziert zum Geschehen.
Als großen Einschnitt in die Trilogie empfand ich "The Wheel". Mag es der wohl einfach noch zu große kulturrelle
Abgrund sein, der uns von den Traditionen Thailands trennt oder wohl eher wahrscheinlich die Machart des Films -
der thailändische Beitrag ist mit Abstand der schlechteste und hätte meiner Meinung nach auch ruhig wegbleiben können.
Während des ganzen Kurzfilms kann man sich in keinen der Protagonisten reinversetzen und auch der "Horror" selbst wirkt
irgendwie billig. Schlechte Beleuchtung, wackelnde Kamera, die das "unbekannte Etwas" darstellen sollen und
Schauspieler, die in die Kamera schreien. Eigentlich könnte man denken, dass man über diesen Standard schon seit
langem erhaben ist, doch hier findet der "Billighorror" sein Revival.
Außer den orientalischen Tänzen und der Musik, sowie den Masken und Puppen bietet der Film nichts, was das Interesse
des Zuschauers wecken könnte. Schade, denn dass es die Thailänder weitaus besser können wissen wir
spätestens seit "Shutter".
Klarer Favorit ist für mich der Beitrag Hong Kongs. "Going Home" beginnt langsam und gemächlich, zieht einen aber schon
bald in seinen Bann und lässt einen bis zum Schluss nicht mehr los. Zum Großteil verdankt der Film das den Schauspielern.
Waren in den beiden anderen Beiträgen schon einige bekannte Gesichter zu sehen gewesen, so stellt Eric Tsang wohl die
Krönung dar, der zwar einen nicht besonders tiefgründigen Charakter darstellt, aber doch sofort mit seinem Charme den
Zuschauer auf seine Seite ziehen kann.
Peter Chans Werk kommt weitaus weniger gruselig daher als die beiden anderen
Filme, gibt uns aber trotzdem einige Schreckmomente und besticht vor allem durch seine tollen Bilder, für die
niemand Geringeres als Christopher Doyle verantwortlich ist.
Die Story von "Going Home" entfaltet sich langsam und gekonnt. Eigentlich ist Chans Beitrag eher schon ein Liebesdrama
mit Psychothriller-Elementen, weiß dabei aber zu fesseln und zu rühren. Am Ende kommt es dann zur überraschenden
Auflösung, die einem fast die Tränen in die Augen treibt. Trotzdem bleibt noch viel Freiraum für Interpretationen.
Einige Geschehnisse und Fragen bleiben allerdings einfach unbeantwortet, was natürlich etwas schade ist.
Es bleibt aber
dabei, dass "Going Home" zu Recht als Highlight ans Ende der Trilogie gesetzt wurde und noch einige Zeit im
Gedächtnis des Zuschauers bleiben wird.
Alles in Allem ist "Three" eine gelungene Horrorfilm-Kurzgeschichtensammlung, bei der nur "The Wheel" etwas aus
dem Rahmen fällt. Da jede Kurzgeschichte um die 40 Minuten geht, bleibt aber auch ohne den thailändischen Beitrag noch
genügend Unterhaltung übrig. Fragt sich nur, warum Japan sich nicht beteiligt hat? Aber das sollte sich dann ja zum
Glück in der "Fortsetzung" ändern.
Fans von intelligenten Horrorfilmen mit tollen Bildern, die mehr mit den unterbewussten Ängsten und Horror spielen
als auf Blut und Gewalt zu setzen, werden hier auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen.