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Original Title:
San Geng

South Korea/Thailand/Hong Kong 2002

Genre:
Horror

Director:
Kim Ji-woon
Nonzee Nimibutr
Peter Chan

Cast:
Kim Hye-su
Jeong Bo-seok
Suwinit Panjamawat
Leon Lai
Eric Tsang
Eugenia Yuan
Li Ting-Fung


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Three

Story: Memories dreht sich um einen Mann, der seine Erinnerung daran verloren hat, was mit seiner Frau geschehen ist. Seit einiger Zeit ist sie spurlos verschwunden und niemand konnte sie bisher finden. Doch tatsächlich hat diese ebenfalls ihre Erinnerung verloren und wandert durch die verlassenen Straßen der Stadt auf der Suche nach ihrer Identität und ihrem Zuhause, während ihr Mann von Alpträumen geplagt das Schlimmste über ihren Verbleib befürchtet...

The Wheel handelt von einem wohlhabenden Puppenspieler namens Hun Lakom Lek, der plötzlich unerwartet stirbt und seine Puppen ohne einen Besitzer zurücklässt. Kru Tong, Anführer einer "Schauspieltruppe", die echte Schauspieler mit Masken an Stelle von Puppen bevorzugt, weiß von den Puppen und möchte sich ihrer annehmen, weil er sich von ihnen großen Reichtum erhofft. Doch die Puppen sind mit einem Fluch belegt wie die Truppe weiß, und schon bald nimmt das Unheil seinen Lauf...

In Going Home zieht der Polizist Wai (Eric Tsang) zusammen mit seinem Sohn Cheung in ein Appartement eines runtergekommen Wohnhauses. Doch kurz nach ihrem Einzug verschwindet Cheung plötzlich und Wai verdächtigt seinen Nachbarn, der zusammen mit seiner gelähmten Frau lebt. Als sich Wai in die Wohnung des Nachbarn schleicht wird er von diesem überrascht und überwältigt.
Als Gefangener findet Wai bald heraus, dass sein Nachbar zwar nichts mit dem Verschwinden seines Sohns zu tun hat, aber dennoch ein Verrückter ist, da er täglich seine tote Frau in Kräuterbädern wäscht, damit diese nach 3 Jahren des Todes wieder zum Leben erwacht...

Kritik: "Three" ist eine Zusammenarbeit von koreanischen, thailändischen und chinesischen (Hong Kong) Filmemachern. Besser gesagt haben alle drei Länder einen Beitrag zu diesem Werk in Form einer Kurzgeschichte geleistet, die alle völlig unabhängig voneinander zu sehen sind und nur dadurch miteinander verbunden sind, dass in ihnen Geister vorkommen. Allerdings ist das auch schon ein Wehrmutstropfen, denn wirklich schön wäre es gewesen die einzelnen Geschichten am Ende irgendwie miteinander verbunden, oder sie zumindest unter einem einheitlichen Thema oder einem sie alle durchziehendem Motiv verwirklicht zu sehen.

Den Anfang macht "Memories" von Regisseur Kim Ji-Woon, der uns schon seit "The Quiet Family" ein Begriff sein sollte. Sein Werk ist äußerst düster und hat einige sehr schöne Kameraeinstellungen. Die meisten Schockeffekte hat zweifelsohne dieser Teil der Trilogie und er erzeugt eine Gänsehaut, wie wir es von Gruselfilmen aus Asien lieben gelernt haben. Gerade die Musik und Soundeffekte sind sehr gut gelungen und tragen viel zur beklemmend-düsteren Atmosphäre bei. Aber auch Tricks wie schnelle Schnitte, bei denen man einfach ein paar Bewegungen einer Szene rauslässt, erhöhen die Spannung.
Die Erzählweise der Story ist auch gut gewählt. So wissen wir eigentlich am Anfang nur sehr wenig und bekommen immer mal wieder ein paar kleinere Schlüsselszenen vorgeworfen, aus denen wir uns dann das größere Ganze zusammeninterpretieren können, bis wir am Ende dann die gelungene, wenn auch nicht unbedingt schockende, da schon vermutbare, Auflösung präsentiert bekommen. Leider verhindert die Art auf die die Story erzählt wird, dass wir uns mit den einzelnen Charakteren identifizieren können und so bleibt der Zuschauer immer etwas distanziert zum Geschehen.

Als großen Einschnitt in die Trilogie empfand ich "The Wheel". Mag es der wohl einfach noch zu große kulturrelle Abgrund sein, der uns von den Traditionen Thailands trennt oder wohl eher wahrscheinlich die Machart des Films - der thailändische Beitrag ist mit Abstand der schlechteste und hätte meiner Meinung nach auch ruhig wegbleiben können. Während des ganzen Kurzfilms kann man sich in keinen der Protagonisten reinversetzen und auch der "Horror" selbst wirkt irgendwie billig. Schlechte Beleuchtung, wackelnde Kamera, die das "unbekannte Etwas" darstellen sollen und Schauspieler, die in die Kamera schreien. Eigentlich könnte man denken, dass man über diesen Standard schon seit langem erhaben ist, doch hier findet der "Billighorror" sein Revival.
Außer den orientalischen Tänzen und der Musik, sowie den Masken und Puppen bietet der Film nichts, was das Interesse des Zuschauers wecken könnte. Schade, denn dass es die Thailänder weitaus besser können wissen wir spätestens seit "Shutter".

Klarer Favorit ist für mich der Beitrag Hong Kongs. "Going Home" beginnt langsam und gemächlich, zieht einen aber schon bald in seinen Bann und lässt einen bis zum Schluss nicht mehr los. Zum Großteil verdankt der Film das den Schauspielern. Waren in den beiden anderen Beiträgen schon einige bekannte Gesichter zu sehen gewesen, so stellt Eric Tsang wohl die Krönung dar, der zwar einen nicht besonders tiefgründigen Charakter darstellt, aber doch sofort mit seinem Charme den Zuschauer auf seine Seite ziehen kann.
Peter Chans Werk kommt weitaus weniger gruselig daher als die beiden anderen Filme, gibt uns aber trotzdem einige Schreckmomente und besticht vor allem durch seine tollen Bilder, für die niemand Geringeres als Christopher Doyle verantwortlich ist.

Die Story von "Going Home" entfaltet sich langsam und gekonnt. Eigentlich ist Chans Beitrag eher schon ein Liebesdrama mit Psychothriller-Elementen, weiß dabei aber zu fesseln und zu rühren. Am Ende kommt es dann zur überraschenden Auflösung, die einem fast die Tränen in die Augen treibt. Trotzdem bleibt noch viel Freiraum für Interpretationen. Einige Geschehnisse und Fragen bleiben allerdings einfach unbeantwortet, was natürlich etwas schade ist.
Es bleibt aber dabei, dass "Going Home" zu Recht als Highlight ans Ende der Trilogie gesetzt wurde und noch einige Zeit im Gedächtnis des Zuschauers bleiben wird.

Alles in Allem ist "Three" eine gelungene Horrorfilm-Kurzgeschichtensammlung, bei der nur "The Wheel" etwas aus dem Rahmen fällt. Da jede Kurzgeschichte um die 40 Minuten geht, bleibt aber auch ohne den thailändischen Beitrag noch genügend Unterhaltung übrig. Fragt sich nur, warum Japan sich nicht beteiligt hat? Aber das sollte sich dann ja zum Glück in der "Fortsetzung" ändern.
Fans von intelligenten Horrorfilmen mit tollen Bildern, die mehr mit den unterbewussten Ängsten und Horror spielen als auf Blut und Gewalt zu setzen, werden hier auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen.

(Autor: Manfred Selzer)
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