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The Old Way - Filmposter
Original Title:
Ming xuan yi qiang

China 2025

Genre:
Wuxia, Action, Drama

Director:
Fan Xiang

Cast:
Max Jin Zhang
Cheng Yi
Han Yanbo
Michael Tong
Guo Yiqian
Ning Huanyu
Zhan Ni


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The Old Way

The Old Way - Film Screenshot 1

Story: Peng Yinan (Zhang Jin) führt eine Bande an Kleinganoven an. Genaugenommen gibt es nur die beiden Freunde Lei Wu (Guo Yiqian) und Ming Ma (Ning Huanyu), die immer miteinander streiten, welche Yinan begleiten. Es ist das Jahr 1926 und China ist eine Republik, doch das Land ist alles andere als stabil. Die Stadt, in der sich die drei Freunde momentan aufhalten, wird von dem Gangster Zhang Shanlong (Michael Tong) regiert und seine rechte Hand Tang (Han Yanbo) hat dafür gesorgt, dass es keine konkurrierenden Gangs mehr gibt. Yinan wird eines Tages von der Witwe Yue Zhang (Cheng Yi) aufgesucht, welche die Ganoven als Auftragsmörder anheuern will. Es stellt sich letztlich heraus, dass sie an Shanlong verheiratet werden soll, sodass die Bewohner ihres Viertels von den Gangstern in Frieden gelassen werden. Yue Zhang hat zugestimmt, möchte nun aber, dass Yinan sie direkt nach der Hochzeitszeremonie umbringt, womit ihr Viertel seinen Frieden bekommen würde, während sie kein Leben als Sklavin führen müsste. Yinan willigt ein, sich das ganze zumindest anzusehen, und so begibt er sich mit seinen beiden Freunden zu der groß ausgerichteten Hochzeitsfeier. Dort tummeln sich alle möglichen Gangster, die Shanlong seine Aufwartung machen wollen, doch Yinan hat nur Augen für den Anführer, da dieser tatsächlich der Mann ist, der seinen Vater ermordet hat, als er ein Kind war. Nun ist die Zeit gekommen, endlich Rache zu nehmen, doch er muss dabei schlau vorgehen ...

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The Old Way - Film Screenshot 4

Kritik: Wieder einmal führt der Weg nicht an dem Streamingdienst iQIYI vorbei, will man einen packenden Martial-Arts-Streifen sehen. Da es (zumeist) auch englische Untertitel gibt, lohnt es sich, dort hin und wieder mal vorbeizuschauen, da es die eine oder andere Perle gibt, die nicht nach billiger TV-Unterhaltung mit üblen Spezialeffekten aussieht. Genau so ein Fall ist "The Old Way". Die Geschichte des Films ist sicherlich nicht originell, erfüllt aber ihren Zweck. Irgendwie kreiert sie sogar eine gewisse Vertrautheit, dank der man sich bald wie zuhause fühlt. Das kann aber auch an den wunderbaren Sets liegen. "The Old Ways" schafft es, einen gewissen Charme zu versprühen, den man bei ähnlichen Filmen oft vermisst. Man merkt dem Werk an, dass man sich zwar an Klassikern bedient - "Once Upon a Time in China" fällt da beispielsweise ein -, er aber auch seine eigene Seele besitzt. Es ist auch erstaunlich, wie viel Leben die Charaktere besitzen, obwohl diese nicht außerordentlich gut geschrieben sind. Keine Frage, letzteres liegt auch an der guten Besetzung, aber vor allem muss man dem Regisseur ein Lob dafür aussprechen, dass er eine Vision für seine Welt hatte.

The Old Way - Film Screenshot 5

Zwar gibt es die meiste Zeit klassische Martial-Arts-Kämpfe, aber die Geschichte spielt in den Zwanzigern des letzten Jahrhunderts und so gibt es auch Feuerwaffen. Auch wenn die Schießereien nicht das Highlight sind und es etwas schade ist, dass das Finale hauptsächlich daraus besteht, ist das doch erfrischend. Regisseur Fan Xiang macht in seinem Debütwerk ebenso einen guten Job, den Bösewichten immer wieder Szenen zu geben, in denen sie den Hass des Zuschauers auf sich ziehen. Zuweilen kann der Film auch überraschend brutal sein, auch wenn vieles der Imagination überlassen wird. Ein kleines Problem gibt es aber, da wir nie wirklich wissen, ob nun Shanlong oder Tang der eigentliche Bösewicht ist. Einer der beiden bekommt dann auch früher sein Fett ab, als man das vielleicht erwarten würde, und so hat man den Eindruck, jede Minute den Abspann zu Gesicht zu bekommen, nur um dann doch noch ein ganzes Kapitel zu bekommen. Das wirkt etwas unüberlegt.

The Old Way - Film Screenshot 6

Bei den Helden der Geschichte hat man sich mehr Mühe als erwartet gegeben. Yinan wirkt zunächst wie ein Ganove, der eher zu den Bösewichten zu zählen ist, schnell zeigt sich aber in den Dialogen mit seinen Freunden, dass er eigentlich ein guter Kerl ist. Wie bereits erwähnt, hätten die drei Freunde etwas besser geschrieben werden können, da ihre Charaktereigenschaften doch etwas dünn ausfallen, aber die Darsteller haben allesamt Spaß an ihren Rollen und nicht zuletzt ist es dem Humor zu verdanken, dass uns die drei nicht egal sind. Der Humor ist sogar die größte Überraschung des Films, da dieser erstaunlich oft ins Schwarze trifft und nicht mit den üblichen Slapstick-Einlagen daherkommt. Als Hauptdarsteller darf speziell natürlich (Max) Zhang Jin sein Charisma zur Schau stellen. Um ihn ist es in letzter Zeit ziemlich ruhig geworden, dabei hatte er mit "Master Z", dem Spin-off zu "Ip Man", augenscheinlich den Weg für weitere große Rollen geebnet. Nun ist er halt bei iQIYI gelandet, aber es scheint so, dass dies bei den Actionstars des chinesischen Films heutzutage unumgänglich ist. In jedem Fall gibt er seiner Rolle die nötige Leinwandpräsenz und spielt überdies jemanden, der nicht als typischer Held zu bezeichnen ist. Einige seiner Entscheidungen sind sogar erstaunlich "ehrlich".

The Old Way - Film Screenshot 7

Wie sieht es nun aber mit den Kämpfen aus? Zhang Jin versteht natürlich absolut sein Handwerk. Aber auch die Choreographie weiß zu gefallen. Es gibt ein paar recht ausgefallene Schlag- und Trittabfolgen und es kommen auch ein paar Waffen zum Einsatz, wobei der Held der Geschicht mit dem Speer brilliert, was auch nicht allzu häufig vorkommt. Die Action ist auch gut über den Film verteilt, es ärgert jedoch, wie bereits erwähnt, dass gegen Ende Martial-Arts gegen Shootout eingetauscht wird. Das Finale fällt somit unnötig flach aus. Zum Glück stimmt aber alles drumherum ebenso. "The Old Way" steckt voller Klischees, so opfert sich jemand z.B. heldenhaft auf, darf aber noch lange genug leben, um einige letzte Worte loszuwerden. Das alles stört aber nicht, da das Drama trotzdem funktioniert. Es ist so, als würden alle Involvierten schlicht ihr Bestes geben, um die relativ vorhersehbare Rachegeschichte zu tragen, und es zahlt sich am Ende aus. Der Film dürfte eigentlich nicht so emotional mitnehmend sein, wie er es ist, und dennoch gibt es immer wieder kleine Momente, die einen mit sich reißen können.

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The Old Way - Film Screenshot 10

"The Old Way" profitiert enorm davon, dass er selbstbewusst versucht, in einer viel höheren Liga zu spielen, und dies auch schafft. Der Film wirkt teuer produziert, die Sets sind hervorragend und die Regie ist nicht nur für einen Streaming-Film äußerst gelungen. Einzig ein paar kleinere Explosionen von selbstgebautem Dynamit zeigen, dass dem Regisseur kein riesiges Budget zur Verfügung stand und man hätte somit besser auf diese Szenen verzichtet. Zudem wundert man sich, dass beispielsweise eine Bösewichtin viel zu unspektakulär aus der weiteren Geschichte gestrichen wird, aber das beweist nur einmal mehr, dass dieser Martial-Arts-Streifen eindeutig seine Ecken und Kanten hat, und dennoch in dem punktet, was er sich zum Ziel gesetzt hat: gute Unterhaltung für all jene zu liefern, die in den letzten Jahren nur allzu häufig von dem Genre enttäuscht wurden. Der Film mag wegen seiner mangelnden Originalität kein Meisterwerk sein, aber ist definitiv ein Grund, mal bei iQIYI vorbeizuschauen. Es wäre eine Schande, würde er unter dem Radar von Genre-Fans fliegen.

(Autor: Manfred Selzer)
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